Bewertung: 4/6 -> Find ich gut!
Songs: 3
Spieldauer: 19:58 Minuten
Das Duo aus Schlagzeugerin Astrega und Multiinstrumentalist und Krächzer MD legen via Auric Records ihre eigenproduzierte, selbstbetitelte Debüt-EP auf den Tisch. Ja richtig, Schlagzeugerin…dass sich die Band in Interviews auf diesen Umstand angesprochen genervt zeigt, finde ich völlig verständlich. Denn schließlich steht ja die musikalische Qualität im Vordergrund. Und welch wundersame Überraschung, das Schlagzeug klingt unter musikalischen Aspekten betrachtet so gar nicht anders, als wäre es von männlichen Armen und Beinen eingespielt. Hätten wir das also auch geklärt.
Der Zwanzigminüter startet mit passendem Donnergrollen-Intro, bevor die schwere, satte Produktion einsetzt. Der Opener „Wiederkunft“ beginnt langsam, um dann in einen schnellen, mit bösem Keifen versehenden Mittneunziger-Norwegen-Part überzugehen. Immer wieder vernehmbare deutsche Wortfetzen setzen Akzente im sehr Old School gehaltenen Song, der im Mittelpart noch mit episch-treibendem Riffing samt passendem Double Bass aufwartet. Ein grundsolider Auftakt.
„Dasein“ startet mit einem fast rockigen Intro inklusive Stampfbeat, um anschließend immer wieder in schleppend-melancholische Black-Metal-Parts überzugehen. Erneut wird das Wechselspiel schnell-langsam beibehalten, in der Mitte eine kleine geflüsterte Spoken-Word-Einlage, Rückgriff aufs Intro, episches Fade-Out-Ende…hier werden zu deutlich Versatzstücke aus dem Setzkasten verbaut, die den Song zu schematisch und wenig originell erscheinen lassen. Das abschließende „Dein Abschied“ löst sich ein wenig von dem vorher praktizierten Wechselspiel und bleibt langsam und doomig. Der epischste Track der EP groovt sogar fast ein wenig und gefällt von allen dreien am besten.
Geboten wird also summa summarum Old-School-Black-Metal, der mit einem Auge leicht Richtung Atmo-Depri-Black und mit dem anderen etwas in Richtung Viking-Epik schielt, aber recht klassisch und leicht überdurchschnittlich den Old-School-Pfad beibehält. Etwas zu beliebig und teils zu sehr aus dem Setzkasten zusammengezimmert bleiben unterm Strich knappe 4 Punkte und für Anhänger der genannten Richtungen eine Empfehlung zum Antesten.
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