Sadako „Panic Transistor“ 2/6

Sadako -panic transistor SAOL / H’Art / Zebralution
Bewertung: 2/6
Songs: 13
Spielzeit: 52:03

 

Bei Sadako handelt es sich um ein Quintett, welches seinen Stil als „industrial metal | visual kei„ bezeichnet und damit offenbar schon seit 2005 unterwegs ist. Mit „Panic Transistor“ liegt nunmehr das dritte Album der Österreicher vor. Um es vorweg zu nehmen: So richtig vom Hocker reißt mich das Album nicht. Klar, die Jungs beherrschen ihre Instrumente und vor allem was die Gitarrenarbeit angeht, gibts den ein oder anderen schwermetallischen Schmankerl, aber unterm Strich bleibt nach den gut 52 Minuten ein eher ratloses Achselzucken.

Das liegt nicht etwa daran, das ich als verbohrter Purist mit dem Mix der verschiedenen Genres wenig anzufangen weiß, dieser ginge schon grundsätzlich in Ordnung – es sind vielmehr deutlich schwächelnde Arrangements welche mögliche aufkeimende Euphorie unterdrücken. Es ist eben genau das, was die Info auf Facebook aussagt: „Eine Mischung aus Industrial Metal, Alternative, Gothic und visual kei“, wobei der Augenmerk auf dem Wort „Mischung“ liegt. Sadako vermischen die Stile lediglich, ohne dabei soetwas wie einen eigenen, oder zumindest eigenständigen Stil zu kreieren. Es werden eine Menge Zutaten in einen Topf geworfen und dann schlicht versäumt das Ganze anständig umzurühren und mit einer eigenen Note zu würzen. Dabei kann man durchaus Kartoffeln, Möhren und Wasser zusammenrühren und als Resultat eine wirklich herzhaft mundende Suppe erhalten,- oder aber eben nur eine Schüssel Wasser, in welcher Kartoffel und Möhrenstückchen schwimmen. Obwohl es sich auf „Panic Transistor“ durchaus um solide Zutaten und ein im Grunde anständig rockendes Fundament handelt, ist man von der herzhaft mundenden Suppe  weit entfernt.

Würde es sich hierbei um das Debüt einer noch jungen Formation handeln, wäre mein Tenor sicher um einiges versöhnlicher, die Benotung gar etwas höher- und ich könnte der Band bescheinigen „auf einem guten Weg“ zu sein. Für eine Formation die aber bereits seit 2004/2005 besteht, ist mir der „gute Wille“ und das „solide Handwerk“ eindeutig zu wenig. Nach 8-9 Jahren sollte man seinen Weg gefunden haben, wenn man nicht in der endlosen Veröffentlichungsflut untergehen will – doch genau die im Info angepriesenen „einzigartigen Sadako-Tunes“ vermisse ich auf dem Album. Zum „Nebenbei-Gelegenheitshören“ perfekt geeignet, Mitwippfaktor inklusive. Für höhere Aufgaben allerdings auf die Dauer zu uninspiriert und mit zu wenig „haben wollen“ Faktor. Angesichts der nicht zu überhörbaren musikalischen Fähigkeiten der einzelnen Musiker wäre da jedenfalls deutlich mehr drin.

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