FDA Rekotz
Bewertung: 5/6 – > Mächtig!
Spielzeit: 37:53
Songs: 9
Warum soll ich drumherum reden? Ich mag die meisten der Rogga Johansson-Bands/Projekte und habe einige davon in meiner persönlichen Heavy Rotation (Demiurg, Bone Gnawer, Ribspreader, Grotesquery, Paganizer…) und freue mich deswegen immer wie ein kleines Kind an Weihnachten, wenn es ein neues Riffmassaker aus Gamleby auf meinen Besprechungsstapel schafft. Wer also speziell bei diesen Releases Objektivität von mir erwartet – vergesst es und zappt besser zum nächsten Review. Kritiklos hochgejubelt wird dennoch nicht: ich erinnere nur an den offensichtlichen Proberaum-Unfall Bloodgut. Revolting bedient die wurmstichige, gärig-faulige Art des Death Metals – so wie er vor knapp zwanzig Jahren aus den Löchern gekrochen kam und unverfälscht die Ohren zum Schlackern brachte. Kein Feingefühl. Kein Firlefanz. Keine Stilvermengung. Gelacht wird ausschliesslich in der Gruft. Bereits das Cover mit zwei kopflosen Nackedeis, die jeweils ihren abgetrennten Kopf vor dem Torso präsentieren (Frau noch mit Cumshot-Resten im Mundwinkel) und das gesamte Artwork der CD (Zeichnungen von Eingeweiden, Fäulnis, weggeschossenem Kopf mit der Signatur ‚Mind blowing old school swedish death metal‘ und die Bandmitglieder mit Mutationen und Entstellungen verziert) lässt keinen Zweifel an der archaischen Diktion von “In grisly rapture”. Einfach-gestricktes, aber Hölle effektives und phasenweise feist-brutales Drumming treibt die neun Tracks an. Growls und Gitarren duellieren sich darum, wer in tiefere Regionen vorstoßen kann. Gezielt wird zwischen tackernden Schnell-Tod, malmendem Midtempo und eitrig-schleppenden Passagen variiert. Revolting Rogga drapiert dazu zielsicher Riffs mit Widerhaken-Garantie. Wobei es bei ihm meist den Anschein hat, als schüttelt er sich das Zeug einfach so aus dem Ärmel. Revolting schreiben keine expliziten Anspieltips oder Death Metal mit Hitfaktor – hier stimmt einfach das Gesamtpaket. Für alle Old- School-Schweden-Junkies da draußen ist “In grisly rapture” eine Pflichtveranstaltung.
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