Onkel Tom “Nunc est bibendum” 4/6

Drakkar Records
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut!
Spielzeit: 51:54
Songs: 15

Angelripper war in den letzten Jahren immer präsent, sei es mit Sodom-Alben und -DVDs, Festival- und Clubauftritten oder seinen anderen Projekten Die Knappen und Desperados. So reibt man sich verwundert die Augen, wenn man feststellt, dass die letzte CD mit dem Onkel Tom-Logo vorn drauf bereits aus 2000 datiert und da speziell zu Weihnachten auf den Markt kam (“Ich glaub‘ nicht an den Weihnachtsmann”). Die erfolgreicheren ersten Onkel Tom-Alben “Ein schöner Tag” oder “Ein Tröpfchen voller Glück” sind sogar noch älter. Die metallisch-herbe Auslegung von meist hornalten Stücken rund ums Thema Trinken ist eben eine zeitlose Sache und erfreut sich immer noch ungebrochener Beliebheit auf Festivals, Zeltplätzen oder Parties. Auf dem neuen Werk “Nunc est bibendum” ist der Anteil an Coverversionen deutlich geringer, was daran liegen mag, dass die relevanten Songs bereits alle von Tom & Crew durch den Wolf gedreht wurden. Und die Kuh so lange melken oder auf Ballermann-Terrain erweitern, bis am Ende Verwurstungen vom “Roten Pferd” oder “Ich hab ’ne Zwiebel auf dem Kopf…” herauskommen, wünscht sich wohl niemand. Ich habe mich mit Skepsis “Nunc est bibendum” genähert, da ich …äh…hüstel… eigentlich aus dem Alter für Suff-Alben raus bin. Aber ehrlich Leute, der mitreißend-sympathischen Art, mit der die 15 Stücke pfeffern, kann ich mich selbst nüchtern nicht entziehen. Bei auf den Punkt geschmiedeten Thrashern wie dem Titeltrack, den Interpretationen von “In Junkers Kneipe” und “Wie das Glas in meiner Hand” ist Sodom gar nicht soweit entfernt, zumal Tom’s charakteristische Stimme eh‘ immer in diese Richtung weist. Etwas gedrosselt und mit reduziertem Härtegrad touchieren Onkel Tom Punk- oder- Deutschrock-Gefilde (“Format C”, “Schade, dass man Bier nicht ficken kann”), manchmal sogar mit ein bisschen Onkelz-eingefärbten Pathos (das hinlänglich bekannte “Auf nach Wacken”). Dem Gerstensaft wird mit der Düsterhymne “Bier” noch ein Stück gewidmet. Sehr schön die Hommage an Angelrippers Idole Lemmy und Bon Scott (“Lemmy macht mir Mut” & “Ich hab Bon Scott noch live gesehen”).

“Nunc est bibendum” macht sicher mit ner Hülse kühl & blond noch mehr Laune, aber auch ohne kann ich die CD allen Metallern empfehlen, die auf der Suche nach Stoff sind, der einfach nur kickt, rockt und Spass verbreitet. Darüber war ich mir am Anfang des Reviews nicht sicher, aber ganz klar: Daumen hoch!

www.myspace.com/onkeltom
www.facebook.com/onkeltomangelripper

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*