Ramhorn „Crystal vanity“ 2/6

Eigenproduktion
Bewertung: 2/6
Spielzeit: 60:12
Songs: 12

Aus dem allertiefsten griechischen Untergrund kommen RAMHORN gekrochen, und allzu große Ambitionen selbigen zu verlassen hat man scheinbar nicht. Keine Namen. Keine Adresse. Ob es wirklich Griechen sind? Das ganze riecht stark, ja stinkt geradezu nach einem Egotrip. Also möglicherweise die heimliche, kleine, perverse Feierabendbeschäftigung eines Altöttinger Chorknaben. Hast die Spuren gut verwischt, mein Freund! Musikalisch ist das Teil recht unspektakulär geworden. Doom Metal der etwas schnelleren Sorte, würde ich jetzt mal sagen, vermengt mit einigen doomeligen Heavy Metal Parts und gelegentlichen Ausflügen in Gothic-Gefilde. Unterm Strich sind es aber dann die selbstverliebten, ewig langen Instrumentalpassagen, die den Daumen letztendlich nach unten gehen lassen. Hier rächt sich die abendfüllende Spielzeit von einer knappen Stunde. Brauchbare Ansätze und gute Riffs werden zugeschüttet mit minderwertigem und langweiligem Material, die keinem was bringen und einem nur die Zeit stehlen. Ein auf 30 Minuten gestrafftes, knackiges Demo wäre besser und wesentlich aussagekräftiger geworden! Glauben Musiker eigentlich, sie tun sich einen Gefallen, wenn sie ihre Alben derart „auffüllen“, nur um auf längere Spielzeiten zu kommen? Oder sind die Käufer Schuld, die „value for money“ verlangen und unter „value“ in erster Linie Quantität verstehen? Ist „Reign in blood“ mit seinen 28 Minuten Spielzeit nicht gerade deshalb eine Jahrhundertplatte geworden, weil auf dem Teil kein einziges schlechtes Lied ist? Hätte die Platte denselben Status, wenn SLAYER das Album mit 5-6 mittelmäßigen Thrashern zusätzlich auf 45 Min. Schallplattenlänge gestreckt hätten? Wer immer noch meint, es darf gerne auch ein bißchen mehr sein, der höre als Abschreckung „Crystal vanity“…
www.Ramhorn.gr

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