Pandemia „Riven“ 4/6

Metal Age Productions/ Twilight Vertrieb
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 33:12
Songs: 9

Ein Frevel ist es, wenn talentierte Bands im Wust der Veröffentlichungen untergehen, so schmorte „Riven“ viel zu lange in den Schluchten des Schreibtischs des Rezensenten (Asche auf sein Haupt…). Die seit 1995 aktiven Pandemia aus Tschechien (nicht die Deutsche DM- Formation aus NRW, RIP) präsentieren ihr drittes Album „Riven“.

Dem Hörer wird eine Mischung aus floridianischen/ amerikanischen DM Einflüssen und Vader geboten, wie sie dieser schon beim Opener & Titeltrack „Riven“ nach kurzem düsteren Intro zu hören bekommt. Bereits das nachfolgende Stück „Stream Of Destinies“ beweist, dass Pandemia nicht nur auf verschiedene Einflüsse, sondern auch Tempowechsel setzen.

Nach einer kurzen Schlagzeugeinleitung wird mit blastigen Tendenzen losgelegt. Im Gegensatz hierzu steht der „Floridaklopfer“, Marke Morbid Angel oder aber Immolation., „Legion Beneath“, der mit rhythmischem Anfang versehen und im wuchtigem mid- Tempo gehalten, gegen Ende (bzw. bei ca. 2:40Min) hin immer langsamer, schleppender wird. Geradezu mechanisch, fast als würde man einer Industriemaschine bei der Arbeit zusehen, so klingen die in Schleife- gespielten- Riffs (zu Beginn und bei ca. 3:36-4.07 Min) bei dem folgenden Song „Weight of Wisdom“, definitiv ein Track, der im Gehörgang klemmen bleibt.
Eine Verschnaufpause gibt es für den Hörer erst bei dem anderthalb minütigen Intermezzo „Dispirited“, dass atmosphärisch von Gitarren und Keys getragen wird. Um so härter und wuchtiger trifft im Anschluss, das mit fast fünf Minuten längste Stück „A Place under the Sun“ den Unvorbereiteten und walzt aus den Boxen. Hier tauchen wiederum Parallelen zum „morbiden Engel“ auf.

Beim Rausschmeißer „Alone“ hallt das Schlagzeug einsam und verloren bis sich die Gitarren heranpirschen, stetig und unaufhaltsam den Weg bahnen und wabernd alles unter einer Soundwand begräbt. Den Abschluss bilden Gitarreneruptionen, die wie Explosionen wirken. Ein würdiger Rausschmeißer für ein gutes Album. Fazit: Pandemia bleiben sich stilistisch treu (und haben die „Patzer“ ausgebessert, vgl. Kollege Eckhardts Rezension zum Vorgänger „Personal Demon“).

Natürlich werden hier mit Morbid Angel, Vader, etc. keine neuen „Zutaten“, in alchemistischer Manier, zum Stein der Weisen gegossen, doch mögen die Inovationsfetischisten nur die Nase rümpfen und sich beschweren. Denn „Riven“ überzeugt spielerisch und auch von der Zusammenstellung der Stücke her und das ist unter Umständen mehr Wert als zwanghaft eingebrachte sperrige Avantgarde Elemente, die wie ein Flickenteppich wirken. Hier kommt alles aus einem Guss.
(Hoffentlich erscheint bald wieder ein Lebenszeichen Pandemias, um die es seit Weggang von Gitarristen und Gründungsmitglied Alex still geworden ist.)
www.pandemia-deathmetal.com
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