Onslaught „Killing Peace“ 4/6

Candlelight Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 44:11
Songs: 9

Meine Fresse, ein so fulminantes und energiegeladenes Comeback hätte ich den alten Säcken von ONSLAUGHT gar nicht mehr zugetraut!!! Ich bin wirklich beeindruckt von der Power (From Hell), die diese britische Semi-Legende nach etwa 400 Jahren Szene-Abstinenz an den Start bringen. „Killing Peace“ setzt im Grunde da an, wo „The Force“ (1986) aufgehört hat. Das melodischere „In Search Of Sanity“ (1989), welches seinerzeit von Grim Reaper-Goldkehlchen Steve Grimmett eingeträllert worden ist, wird als Einfluss eher mal ignoriert. ONSLAUGHT setzen im Jahr 2007 ganz auf fetten Old School-Thrash, der aber nie altbacken rüberkommt. Dafür sorgt schon die knackige Produktion, die das doch sehr dünne Soundkleid der früheren Scheiben ziemlich alt aussehen lässt.

Das Teil dürfte (neben allen alten ONSLAUGHT-Verehrern) vor allem Fans von Slayer und Exodus (Sänger Sy Keeler klingt stark nach Steve „Zetro“ Souza) ansprechen, aber auch Neu-Thrasher, die erst durch Bands wie Legion Of The Damned auf RICHTIGEN Thrash Metal aufmerksam geworden sind, sollten mal ein Ohr riskieren. ONSLAUGHT sind old schoolig genug, um die alten Fans nicht zu verprellen, haben aber genug Druck auf’m Kessel, um mit der nachwachsenden Generation von Extrem-Thrashern Schritt zu halten. Diesen (nicht gerade einfachen) Spagat zwischen alt und neu darf man getrost als gelungen bezeichnen.

Die Highlights auf „Killing Peace“ sind der flotte Opener „Burn“, der extrem ohrwurmige Titeltrack, der Monster-Groover „Prayer For The Dead“ und der wieselflinke Rausschmeißer „Shock’n’Awe“. Der Rest wirkt zunächst eher unspektakulär, frisst sich dann aber auch schnell in die Hirnrinde. Beim nächsten Album wäre ein bisschen mehr Abwechslung angebracht, dann gibt’s in der Endabrechnung auch fünf (oder sogar sechs) Punkte.

Ich freue mich wirklich, dass es den Jungs gelungen ist, eine fette und vor allem glaubwürdige Scheibe einzutrümmern. Hoffentlich halten ONSLAUGHT durch und werfen nicht gleich wieder die Flinte ins Korn, so wie es z.B. Artillery nach ihrem exzellenten Comeback-Album getan haben…

„Killing Peace“ ist ein wirklich sauberer Wiedereinstieg und mir bleibt gar nichts anderes übrig, als ein gewaltiges „Welcome Back, Boys!!“ in die Botanik zu brüllen.

www.onslaughtfromhell.com

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