Montes Insania – Fikcia Erao 1/6

Symbol of Domination Prod.

Bewertung:     1/6 -> Ärgerlich

Songs: 7

Spieldauer:     41:56

Hin und wieder spinnt die Technik. Das passiert einfach. Die CD eingelegt – und wirre Geräusche dröhnen aus den Boxen. Ein kleiner Rundumcheck behebt in der Regel das Problem. Blöd nur, wenn sich am Klang aber auch danach so gar nichts ändert und sich die Gewissheit einstellt: Das Ergebnis soll genauso klingen, wie es nun mal eben klingt. Und bei „Fikcia Erao“ von Montes Insania handelt es sich um so einen Fall.

Avantgard-Post-Black-Metal nennt sich der etwas gewöhnungsbedürftige Stil des von AT ins Leben gerufenen Ein-Mann-Projekts. Und avantgardistisch ist das Ergebnis definitiv! Symphonischer Black Metal trifft auf seichtere, melodiöse Untermalungen und Spoken Words. Mal gibt AT in klassischer „Black Metal“-Manier seine Lyrics zum Besten, mal klingt er aber auch dumpf und kaum hörbar, so wie ein von Asthma geplagter Hund – und ähnlich angenehm ist das Zuhören. Ein Trend, der sich durch das gesamte Album zieht.

Zugegebenermaßen hat der wirklich avantgardistische Mix streckenweise aber auch durchaus seinen Charme und klingt bisweilen so, als hätte man einfach eine schwarzmetallische Kapelle in ein Symphonieorchester gesetzt. Leider macht das unausgegorene Gesangsgemenge aber einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Eine reine Instrumentalversion wäre wohl der größere Hörgenuss gewesen. Zu ambitioniert will „Fikcia Erao“ sein, bringt aber die Riesenmenge an verschiedenen Elementen doch nicht so clever unter wie es einem solch vielschichtigen Stil sicher gutgetan hätte.

Abseits dessen wirkt „Fikcia Erao“ aber nicht an allen Ecken und Enden so sperrig. Die Einteilung in sechs Akte, in der Mitte getrennt durch das Interludium „Interludio“ (Anspieltipp!), wirkt wohlüberlegt und inhaltlich schlüssig. Der viel zu sprunghaft wechselnde und häufig einfach unpassende und schwer erträgliche Gesang lässt einen dann doch ernsthaft abwägen, ob man sich nicht doch lieber einer folterartigen Dauerbeschallung von David Hasselhoffs „Looking For Freedom“ aussetzen möchte.

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