Mighty D. Interview

Vor nicht allzulanger Zeit in einer schwäbischen Galaxis… ein paar unentwegte Rebellen stellen sich dem Trendimperium entgegen mit Hilfe der Macht des traditionellen Thrash/Deathmetals und mit Rene am Baß, der als junger Padawan einst bei Atrocity zugange war. Vor kurzem erschien ihre DebutCD, die dank ihrem Abwechslungsreichtum (vom mächtigen AtAtRiff bis hin zu XFighterschnellen Parts) und einem selbstproduzierten Video als Digitalbonus positiv auffallen konnte. Grund genug, bei den wackeren Recken mal nach dem aktuellen Stand der Dinge zu fragen…

Verratet mir doch zuerst einmal, wer der mächtige D. ist.
Hehe, rate mal: Deutschland, Dachziegel, Düsenantrieb….nein, das D. steht für Decibel. Wir haben das Wort einfach abgekürzt. Ist mal was anderes, oder?

Was gibt es von der Zeit vor ‘In The Sad Valley Of Tears’ von euch zu berichten?
Da ist die Palette lang. Demo aufgenommen usw., eben der normale Weg, vor allem haben wir uns mit Labels rumgeschlagen und unseren Videoclip „Necronomicon“ produziert.

Alles andere als gewöhnlich ist es für eine Undergroundband, ‘mal eben’ ein hochwertiges Video aufzunehmen, wie ihr es mit dem angesprochenen ‘Necronomicon’getan habt. Wie kam es denn zu dieser Aktion?
Unser Gitarrist Carsten hatte mal bei einer Filmfirma gearbeitet, da bot sich die Gelegenheit an, einfach mal was anderes zu machen. Wir sind richtig stolz drauf.

Wie verliefen die Dreharbeiten? Darf man sich das eher langwierig vorstellen oder wurden in euch Hollywoodambitionen geweckt?
Die Dreharbeiten verliefen sehr gut. Es waren richtig spannende Tage, die man so schnell nicht wieder vergißt. Klar, vom Dreh bis zum Schnitt dauert es eine Weile, es soll ja schließlich alles perfekt wirken.

Passierte denn bei den Dreharbeiten auch was, was nicht im Drehbuch stand?
Ja, bei den Dreharbeiten in einem abbruchreifen Geisterhaus, wie wir es nannten. Es war zum Teil abgebrannt; damals starben 3 Menschen in den Flammen, scheußlicher Gedanke, oder? Da gab es eine SchreckensSekunde: wir spielten im obersten Stockwerk und sahen uns in einer Pause mal die anderen Räumlichkeiten an. Vor allem die Decken, und wir merkten dann zu unserem Entsetzen, daß in dem Raum wo wir aufgebaut hatten, ziemliche Risse im Fußboden waren. Ich glaube, noch eine Stunde länger und wir wären im Erdgeschoß gelandet, hui!

Da dies zum Glück ja nicht eintraf, konntet ihr euch dann mit dem Video auf Labelfang machen…Inwieweit hat euch das Video dabei geholfen?
Ich denke mal, daß das Video schon eine kleine Hilfe war, aber im Endeffekt zählt das Repertoire einer Band.

Nun seid ihr bei Moonstorm untergekommen, wie gefällt’s euch denn bei diesem noch recht jungen Label? Sind bereits große Unterschiede zu vertragsfreien Zeiten zu spüren?
Ja, mit Moonstorm können wir sehr zufrieden sein. Unser „Boss“ ist sehr sympatisch und versteht sein Handwerk. Vor allem für das Debut ist die Promo echt super! Klar sind die Unterschiede zu spüren. Wie schon erwähnt, die Promo und das Engagement stimmen einfach.

Wie verliefen die Aufnahmen zu eurer Debutscheibe?
Oh je, die verliefen gut, vorallem mit so einem Produzenten wie Achim Köhler. Wir hatten die Scheibe in 7 ∏ Tagen aufgenommen, also von daher können wir schon zufrieden sein.

Auf was bezieht sich der Titel ‘In The Sad Valley Of Tears’? Ich denke mal, ich liege falsch, wenn ich das auf den Zustand des Neckartal nach einer weiteren VfB StuttgartNiederlage beziehe, oder?
Tja, da liegst Du ziemlich falsch! Der Titel bezieht sich auf ein Gefühl, was wir teilweise mit unserer Musik ausdrücken wollen, einfach düster und bedrohlich.

Ebenfalls interessieren würde mich, was hinter dem Text von ‘Necronomicon’ steckt…inwieweit reizen euch okkulte Themen?
Ganz einfach: Necronomicon erzählt die Geschichte des Buches Necronomicon und wie schlecht die Welt einfach ist. Okkulte Themen? Naja, geht so. Wir wählen lieber reale Stories, eben aus dem Leben.

In ‘Try To Be Free’ hingegen klingt politische Unzufriedenheit an… wo klemmt’s denn eurer Meinung nach diesbezüglich in Deutschland?
Überall! Doofes Beispiel, aber schau Dir mal die derzeitigen Benzinpreise an oder die älteren Menschen mit MiniRente. Wer viel hat, bekommt noch was dazu, wer nix hat, muß löhnen. Da platzt mir der Kragen.

Musikalisch fahrt ihr meiner Meinung nach  die sehr traditionelle Death/ThrashSchiene gepaart mit melodischfinsteren Einsprengseln und technischen Ausflügen…was verleitet euch dazu, dieser Spielart des Metal zu frönen?
Es gibt keinen bestimmten Grund dafür. Wir schreiben die Songs einfach aus unseren Gefühlen heraus, ohne zu denken, wir müssen jetzt so oder so klingen.

Rene, Du warst vor einiger Zeit Bassist bei Atrocity…ist das für euch hilfreich in irgendeiner Weise oder eher hinderlich, ihr habt ja nun nicht gerade viel mit deren neueren Werken gemeinsam?
Ja, diese Frage mußte kommen. Ich habe nichts an Atrocity auszusetzen. Sie gehen ihren Weg, wir gehen unseren. Ob hilfreich oder nicht, kann ich nicht beurteilen, jedenfalls haben wir keinen Streit. Der Alex hat ja auch unser Master gemacht, was er hoffentlich nächstes Mal auch wieder tut!

Wie findest Du das, was Deine ExKollegen heute so treiben?
Ich habe den Entwicklungsprozeß bis heute mitverfolgt und muß sagen, sie machen ihr Ding, und zwar ordentlich.

Auf eurer Homepage war zu lesen, daß euch euer Leadgitarrero abhanden gekommen ist. Konntet ihr schon einen Ersatz auftreiben?
100%igen Ersatz gibt’s noch nicht, wer sich angesprochen fühlt, kann sich gerne melden unter: mightyd666@aol.com.

Was darf die Metallerschaft in den nächsten Jahren von euch erwarten?
Ich denke ein Nachschlag zu „In The Sad Valley Of Tears“. Anschnallen, die Songs werden eingängiger, d.h. aber nicht, daß wir kommerziell werden. Eine bestimmte Aggressivität und Progressivität bleibt auf jeden Fall vorhanden.

Bevor ich euch entlasse, noch ein kleines Stichwortspiel, inspiriert von der legendären ‘Coke oder Pepsi?’Frage…gebt bitte euren Senf zu folgenden Streitthemen ab:
VfB Stuttgart oder Stuttgarter Kickers?

Wir sind keine großen Fußballfans aber ich würde mal sagen, VFB Stuttgart.                          
Dinkelacker oder Schwabenbräu?

Sanwald Weizenbier aus der Flasche.
Slayer oder Megadeth?
Slayer, vorallem die alten: KULT!
Rap oder Techno?
Keins von beiden, wir haben doch Geschmack.

Last words?
Spread The Might Wherever You Are!
Dem bleibt nur hinzuzufügen, daß die Macht mit den wackeren Schwaben sein möge und sie dem Imperium noch so manche schwere Stunde bereiten, hehe!

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