Might Of Lilith Interview

Mit „Dawn Of The End“ gelang den schwäbischen Melodic Black Metal Sextett MIGHT OF LILITH ein unheimlich guter Start in die Discographie der Band. Um ein wenig mehr über die Band zu erfahren, kam nur der Weg eines Interviews in Frage. Dabei stand uns das Geschwisterpaar Anna & Eugen Leis Rede und Antwort… Aber lest selber.

Bitte ein paar Worte zur Bandgeschichte.
Eugen: Die Band wurde von mir im Jahr 2003 gegründet. In der schnell entstandenen ersten Besetzung haben wir in meiner Schwester die richtige Person fürs Keyboard gefunden. Damals wurde der Musikstil ausgerichtet und es die ersten Lieder wurden geschrieben. Nachdem wir in dem darauffolgenden Jahr viele Besetzungswechsel durchmachen mussten, gingen wir mit der jetzigen Besetzung, bei der von den ursprünglichen Mitgliedern nur noch Anna und ich geblieben sind, im Sommer 2005 ins Studio.

Eure Diskografie.
Eugen: Das Lied „Lunatic Sonata“ stammt von „Dawn Of The End“, unserer kürzlich erschienenen Debüt-Veröffentlichung. Vorher hat es außer einer Proberaumaufnahme eines Liedes, welches nun wiederholt aufgenommen wurde, noch nichts gegeben. Wir haben es vorgezogen, lieber gleich eine richtige Studioaufnahme zu machen, denn zum einen ist es bei Musik, bei der das Keyboard viel zum Einsatz kommt, notwendig, um die nötige Wirkung zu erzeugen. Zum anderen wollten wir gleich etwas „Richtiges“ abliefern, um den Fans etwas zu präsentieren, wo sich für sie ein Kauf auch lohnen würde.

Wie sieht es derzeit im MIGHT OF LILITH Camp aus, seit ihr schon fleißig am Arbeiten für neue Songs und/oder gab es Besetzungswechsel?
Eugen: Wir mussten in letzter Zeit viel Organisatorisches erledigen, um die Cd zu promoten, aber wir arbeiten parallel an neuen Sachen. Zwei neue Lieder sind schon fertig, sie wurden bereits live vorgestellt und sind vom Publikum sehr gut aufgenommen worden. Diese Auftritte haben wir bereits mit unserem neuen Bassisten Robert (Gesang und Gitarre bei Lifthrasil) absolviert. Rudolf ist Ende letzten Jahres aufgrund von musikalischen Differenzen aus der Band ausgestiegen und da wir Robert schon vorher kannten, haben wir schnell jemanden als Aushilfe am Bass finden können. Mittlerweile ist er aber ein festes Mitglied der Band geworden.

Wie seid Ihr auf den Bandnamen MIGHT OF LILITH gekommen?
Eugen: Lilith war nach einer alten Version der hebräischen Schöpfungsgeschichte die erste Frau Adams vor der Eva. Sie wurde genau wie er aus Lehm erschaffen und war ihm in Allem gleichgestellt. Dies missfiel Adam, und als er versuchte, sie sich zu unterwerfen, floh sie aus dem Paradies. Auf Gottes Forderung, zurückzukehren, ging sie nicht ein, weil sie ihre Freiheit und Selbstbestimmung nicht aufgeben wollte und nahm somit die angedrohte Strafe auf sich. Daraufhin wurde aus Adams Rippe die gefügigere Eva erschaffen. Für uns war die Tatsache, dass Lilith der erste Mensch war, der sich Gott widersetzte und sich bewusst für ein Leben ohne ihn entschied, der Anlass, uns diesen Namen zu geben.

Bei diesem Thema, bietet sich doch ein Konzept-Album an!!! Habt Ihr schon mal daran gedacht, über die Geschichte zu Eurem Bandnamen ein Konzept-Album in Angriff zu nehmen?
Anna: Diese Idee ist mir noch nicht gekommen. Aber wer weiß, was noch kommen mag. Allerdings denke ich, Konzeptalben sind in gewisser Weise als ein zweischneidiges Schwert. Unter einem sehr guten Konzept-Album stelle ich mir mehr vor, als nur zehn Songtexte zu einem bestimmten Thema. Es sollte sich sowohl musikalisch als auch lyrisch ein roter Faden durch das ganze Album ziehen, gleichzeitig sollte sich aber auch eine Entwicklung bemerkbar machen. Denn keiner will eine Geschichte oder ein Musikwerk hören, das nur auf der Stelle tritt. Man könnte natürlich ein musikalisches Thema, bzw. Motiv ausdenken und es dann immer wieder erklingen lassen. Es besteht dabei aber die Gefahr, dass es gegen Ende der Platte langweilig wird. Wir sind natürlich gewillt in jedem unserer Songs eine durchgezogene Linie beizubehalten, diesen roten Faden allerdings durch das ganze Album erkennbar und es gleichzeitig abwechslungsreich zu machen, stelle ich mir schwer vor. Sicher ist es nicht unmöglich. Man könnte sich aber durch ein festgelegtes Motiv oder Thema in seiner künstlerischen Freiheit eingeengt fühlen, sowohl lyrisch als auch musikalisch. Außerdem gibt es noch so viele Geschichten in meinem Kopf, warum sich nur auf die eine beschränken?

Wie sieht Eure eigene Stilbeschreibung aus?
Eugen: Am besten lässt sich unsere Musikrichtung als melodischer Black Metal bezeichnen. Inwiefern es sich dabei noch um Black Metal handelt oder nicht, spielt für uns keine so große Rolle. Für mich ist in erster Linie wichtig, dass die Musik gut ist, wie es jemand anderer bezeichnet, ist mir im Grunde egal.

Bitte ein paar Infos zum aktuellen Tonträger (Länge/Songs/Studio/Artwork/etc.):
Eugen: Aufgenommen wurde die 5 Tracks enthaltende Cd im Klangschmiede Studio E in Zusammenarbeit mit Markus Stock und Tobias Schönemann (The Vision Bleak, Empyrium), die Gesamtspielzeit beträgt 23:32. Wie oben schon erwähnt, wurde sie von uns auf den Namen „Dawn Of The End“ getauft. Das Artwork dazu wurde fast komplett von mir gemacht und wir sind mit dem Endergebnis sehr zufrieden.

Mit welchen Themen beschäftigt Ihr Euch in Euren Texten? Gibt es ein Textkonzept?
Anna: Es gibt kein Konzept hinter unseren Texten. Die Texte zu den Liedern „Master And Slave“ und „Curtains Of Wood“ stammen noch von unserem alten Sänger. Die anderen Texte entstanden erst nach der Musik, deren Stimmung ich in meine eigenen Ideen miteinfließen ließ. „Dawn Of The End“, z.B., bewirkte in mir sofort ein Gefühl des Aufbruchs zu etwas Neuem, das ich in der Geschichte versucht habe zu vermitteln. In „Lunatic Sonata“ beschreibe ich eher eine Gefühlslage. Die Texte zu den neuen Liedern gehen mehr auf das Wesen von Lilith ein, erzählen aber auch andere Geschichten, wie die der Pandora.

Wovon laßt Ihr Euch beeinflussen (Bücher, Filme, Situationen)? Welche Bands hört Ihr gerne?
Eugen: Wir lassen uns von verschiedenen Dingen beeinflussen. Es sind hauptsächlich Stimmungen, die uns inspirieren. Das kann Musik von anderen Bands sein, genauso wie visuelle oder literarische Eindrücke. Diese verarbeiten wir in unserer Musik und Texten und erschaffen dadurch unsere eigene Interpretation.
Der Musikgeschmack von uns allen ist ziemlich breit gefächert. Ich persönlich höre alles aus Metal, außer vielleicht Power Metal. Aber auch ruhige Musik und Klassik, wenn ich Lust darauf habe.

Wie sehen Eure Zukunftspläne aus?
Eugen: So viele Menschen wie möglich von unserer Musik zu überzeugen. Wir hoffen, dass wir dabei bald von einem Label Unterstützung bekommen.

Am 6.5.2006 steht bei Euch ja der Gig in Torgau (nähe Leipzig) an – habt ihr speziell für diesen Gig spezielle Erwartungen?
Eugen: Nun, eigentlich haben wir bei jedem Gig an uns selbst die gleiche Erwartung: Wir wollen eine gute Show abliefern und das Publikum für unsere Musik begeistern. Bei dem Gig in Torgau freut es uns natürlich, mit Fleshless zusammenzuspielen. Desweiteren haben wir mit Matthias Müller vom Nuclear Blast Store in Halle einen „lokalen Promoter“, der aus Eigenüberzeugung die Werbetrommel für uns rührt (wofür wir ihm sehr dankbar sind!) und auch Werbung für dieses Konzert macht, deswegen hoffen wir, dass da die eine oder andere Person mehr auftaucht. Und natürlich freuen wir uns darauf, Matthias und Dich persönlich kennenzulernen!

Warum sollen unsere Leser unbedingt Eure Scheibe kaufen?
Eugen: Weil darauf viel Abwechslung geboten wird auch der Preis unserer Meinung nach sehr fair ist.

Last but not least…. habt ihr noch eine Message für all eure Fans?
Eugen: Wir bedanken uns für das sehr positive Feedback! Es ist immer wieder erfreulich, wenn man erfährt, dass jemand über 10 Ecken von uns gehört hat, weil es Leute gibt, die es weitererzählen, dass es uns gibt!

www.might-of-lilith.com

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