Jack Frost Interview

Passend zur dunklen und kalten Jahreszeit erscheint dieser Tage das vierte Album der österreichischen Doomer Jack Frost via Serenades.  Grund genug, Gitarrist Robert etwas auf den Zahn zu fühlen.

Warum der Name ‘Jack Frost’? Es handelt sich um einen Songtitel von St. Vitus, oder? Aber was macht den besonderen Reiz dieses Namens aus?
Die Existenz einer Band namens St. Vitus war ja damals quasi die Initialzündung zur Gründung von Jack Frost und so hatten wir auch kein Problem damit, als wir bei der Suche nach einem Namen beim Song ‘Jack Frost’ landeten. Er versinnbildlichte auch im selben Maß die Stimmung, die wir mit unserer Musik zu vermitteln versuchten, nämlich: sterile, düstere Kälte und Einsamkeit…. Daran hat sich übrigens bis heute nichts verändert.

Zur Bandgeschichte. Wann und wie hat es damals  angefangen mit Jack Frost? Woher kanntet Ihr Euch? Habt Ihr vorher schon in anderen Bands gespielt?
Wir drei  Phred, Collossos und ich  hatten zuvor schon teilweise zehn Jahre in anderen Bands gespielt und kannten uns auch schon entsprechend lange, als wir in einer Kneipe beim achten Bier draufkamen, dass wir alle – obwohl wir auf sehr unterschiedliche Musik standen – total auf St. Vitus abfuhren. Wir stellten also fest, dass uns praktisch nichts anderes übrig blieb, als eine Band zu gründen, die langsamer und düsterer war, als es hierzulande jemals eine gegeben hatte. Naja, am nächsten Tag standen wir dann schon im Proberaum und ein halbes Jahr später als Jack Frost auf der Bühne. Aber niemals hätten wir zu diesem Zeitpunkt daran gedacht, dass dieses Projekt eine solche Dynamik entwickeln und zu unserem zentralen Lebenssinn werden würde….

Womit verbringt Ihr Eure Freizeit, wenn Ihr nicht gerade Musik macht? Und was macht Ihr beruflich?
Das interessante bei uns ist, dass wir zum Zeitpunkt unserer Gründung alle miteinander nichts arbeiteten und uns erst im Laufe der Zeit Beschäftigungen suchten, um uns das Musikmachen und die Biere leisten zu können. Nur Phred ist eisern und lebt seit zehn Jahren von Almosen des Staates Österreich. Der Rest von uns findet im Sozialbereich sein Auskommen, da ist vom Altenbetreuer bis zum Heimerzieher alles vertreten…..

Habt Ihr vor Eurem Debütalbum ‘Eden’ Demos veröffentlicht?
Veröffentlicht ist wohl nicht der richtige Ausdruck, eher im Freundeskreis verteilt. Wir können heute auch von Glück reden, dass wir diesen Schrott keiner breiteren Öffentlichkeit zuteil werden ließen. Aber einige Sachen der beiden Demos ‘Wish’ und ‘Maelstrom’ haben dennoch später den Weg auf unsere CDs gefunden.

‘Eden’ ist ein wunderbar  düsteres Werk geworden. Wie stehst Du heute zu dem Album? Kannst Du mir etwas zu den einzelnen Songs sagen?
Ich könnte die Songs heute nicht einmal mehr alle mit Namen benennen   das ist für uns schon gar nicht mehr wahr. Ich denke, auf ‘Eden’ hört man noch sehr viele St. Vitus Zitate und einige Sachen sind auch mehr als holprig arrangiert. Die Produktion ist auch eher mickrig – wir hatten das alles ja in fünf Tagen gemacht. Insofern hat das mit dem was wir heute machen überhaupt nichts mehr zu tun. Das soll jetzt aber nicht den Eindruck erwecken, wir könnten uns mit der Platte nicht mehr identifizieren. Klar war ‘Eden’ ein wichtiger Schritt in Richtung unserer Identität und wenn wir damals die Mittel gehabt hätten, die wir heute haben, wär’s vielleicht ein richtig gute Platte geworden, aber so: ich erkenne uns in dieser Scheibe heute nicht mehr wieder….

Ich halte ‘Eden’ allerdings für eine sehr gute Platte. Wie sieht denn Deine persönliche Vorstellung von ‘Eden’ aus?
Eine Vorstellung von ‘Eden’ im biblischen Sinn habe ich nicht. Zu sterben heißt für mich in stinkender Erde zu verrotten. So gesehen ist jeder Mensch gefordert, sich sein Eden im hier und jetzt selbst zu basteln. Da bin ich im Moment auch noch weit davon entfernt, aber unermesslicher Ruhm und Reichtum wären mir dabei auf jeden Fall eine große Hilfe…..

Wie seid Ihr damals bei CCP Records gelandet? Ihr  habt drei Alben über das Label veröffentlicht, welche Erfahrungen habt Ihr mit ihnen gemacht?
Nun, wir sind ja alle miteinander nicht gerade die Aktivsten, deshalb war es nur naheliegend, zum hier in Linz beheimateten CCP Studio zu gehen, um zu sagen, dass wir gerne eine Platte aufnehmen würden. Wir kannten Claus Prellinger auch schon lange zuvor und daher war’s das einfachste. Wir hatten die Firma, die damals ja nur in Österreich aktiv war, auch ermuntert, die Fühler in Richtung internationale HeavySzene auszustrecken, was die dann gemacht haben. Nach ‘Glow Dying Sun’ haben wir dann bemerkt, dass nichts mehr weitergeht. CCP hat sich mit ihren Bands meiner Meinung nach etwas übernommen, es wurden immer mehr Kapellen gesignt anstatt einmal eine anständige PromoMaschinerie aufzuziehen. Wir wären auch nach ‘Elsewhere’ aus dem Vertrag befreit gewesen, aber wir waren zu dämlich, um uns nach einer Firma umzusehen und haben nochmal um ein Album verlängert. So musste vier Jahre und eine Platte später Serenades an uns herantreten, dass wir den Absprung endlich doch noch geschafft haben.

Euer zweites Album ‘Elsewhere’ kenne ich leider nicht. Ich habe aber gehört, dass es Gothic/Dark Wave lastiger sein soll. Wie siehst Du das? Wie hatte die Band sich von ‘Eden’ zu ‘Elsewhere’ verändert? Was gibt es sonst über das Album zu sagen?
Mit ‘Eden’ hatten wir zum Thema St. Vitus bereits das wesentliche gesagt, auch gefiel uns die Platte nie besonders gut, weil wir fanden, sie wurde ein bisschen schnell zusammengeschustert. Wir hatten auch den Punkt erreicht, an dem wir uns auf unsere ursprünglicheren Einflüsse besannen – und das war zu einem großen Teil das Gothic und Darkwave – Zeugs. Bauhaus, frühe Sisters, Swans, Joy Division waren ja Bands, durch die wir uns schon lange vor St. Vitus die düstere Musik erschlossen hatten und die uns daher auch nachhaltig geprägt haben. ‘Elsewhere’ war dann meiner Meinung nach wesentlich düsterer, atmosphärischer, heavier sowie auch experimenteller als der Vorgänger. Es unterscheidet sich auch in der Produktion sehr von ‘Eden’, da wir selbst Hand anlegten. Die Platte ist sagenhaft überproduziert und verhallt, was eine sehr eigene Atmosphäre macht. Ich liebe dieses Album heute noch, leider ist es inzwischen völlig vergriffen. Ich habe mein eigenes Exemplar erst kürzlich einem verzweifelten Fan geschickt und habe daher nicht mal mehr selbst eines. Bleibt zu hoffen, dass CCP oder sonst eine Firma die Scheibe irgendwann wiederauflegt..

Kommen wir zu ‘Glow Dying Sun’. Ich habe gelesen, daß Ihr Euren Stil seit dem Album als Gloom Metal statt als Doom Metal bezeichnet. Wo liegt der Unterschied?
Für uns ist ‘Gloom’ die Verschmelzung der stilistischen Mittel von Gothic und Doom bei gleichzeitigem Verzicht auf jegliche Klischees beider Richtungen. Wir verabscheuen Klischees.

Vergleiche ‘Glow Dying Sun’ bitte mit den Vorgängeralben.
Wir waren nach ‘Elsewhere’ viel live unterwegs und haben die Songs entsprechend oft zum Besten gegeben. Dabei ödeten uns die Überlängen und auch die teilweise unerträgliche Langsamkeit immer mehr an, so dass wir nun versuchten, die Songs schneller auf den Punkt zu bringen. Wir bevorzugten auch immer mehr den MidtempoBereich für den Transport unserer fatalistischen Sentenzen. Irgendwie verkörpert ‘Glow Dying Sun’ aber auch den Tiefpunkt unserer Zeit als Band, da zu dieser Zeit zwischen uns vieles nicht mehr stimmte und zu allem Überfluss im Studio auch noch einiges schief gelaufen ist. Jeder von uns lieferte seinen Beitrag zur Platte praktisch allein ohne Beisein der anderen ab. Für mich spiegelt sich dies alles in der sehr monotonresignativen Stimmung dieser Platte wider, die auch eine gewisse Einheit vermissen lässt. Irgendwie scheint ‘Glow Dying Sun’ zu vermitteln, wie fern wir einander damals waren.

Wie waren die Reaktionen von Seiten der Presse und den Fans zu den drei Alben?
Nun, die ersten beiden Alben sind dank nicht vorhandener Promotion bzw. auch Vertriebe von der Presse weitgehend unbeachtet geblieben. Es gab aber von Anfang an weltweit eine eingeschworene Fangemeinde, die uns bis heute treu geblieben ist. Für viele Leute haben wir auch absoluten Kultstatus.
Irgendwie erschüttert es mich, dass wir nach über sieben Jahren in Interviews immer noch unsere Bandhistory erzählen müssen – da keimt in mir immer das Gefühl, dass die Jahre bei CCP verlorene Zeit waren.  Aber dennoch: das Following wird von Platte zu Platte intensiver….

Dieser Tage wird Euer neustes Album über Serenades veröffentlicht. Warum dieser Labelwechsel? Was erwartet Ihr Euch von Serenades?
Wie gesagt, ist Serenades an uns herangetreten und hat uns ein Angebot gemacht. Wir zögerten nicht lange, da ein Labelwechsel ohnehin schon längst überfällig war. Die Leute bei Serenades sind total von uns und der neuen Scheibe überzeugt und entsprechend ambitioniert verläuft auch die Promotion. Da sind Welten zwischen dem Engagement von Serenades und dem, was wir aus der Vergangenheit an Labelarbeit kennengelernt haben…

Ihr habt alle Alben im CCP Studio bei und mit Claus Prellinger eingespielt.  Erzähl uns etwas über die Zusammenarbeit mit  Claus und warum Ihr dieses Studio auch für das neue Album gewählt habt.
Dass wir diesmal wieder im CCP Studio waren, hatte damit zu tun, dass wir nur dadurch aus dem bestehenden Vertrag entlassen wurden. CCP hatte eine Option auf einen weiteren Tonträger und hat nur unter der Bedingung darauf verzichtet, dass wir ein paar Tausend Mark in deren Studio lassen.Das war bestimmt das letzte Mal. Obwohl: das Studio ist nicht so schlecht und wenn man selbst produziert, kann man auch ganz gute Sachen machen.

Wofür steht der Titel des neuen Albums ‘Gloom Rock Asylum’?
Der steht für unsere Identität und unser Selbstverständnis als Band. Eigentlich drückt er aus, dass wir uns keiner Szene zugehörig fühlen, sondern im Gloom Rock unsere selbstdefinierte Heimat – oder ist’s eine Verbannung? – gefunden haben. Er sollte auch in Zukunft Fragen nach unserem musikalischen Stil obsolet machen…

Wer hat das neue Covermotiv gemacht und warum habt Ihr es gewählt? Es strahlt zwar  durch den leeren Raum eine gewisse Kälte aus, will aber meiner Meinung nach trotzdem nicht so recht zur Musik passen.
Mit dieser Meinung bist du unter den Schreiberlingen allerdings bis jetzt alleine…… Wir haben das Motiv nicht gewählt, es wurde von Andi Ehrenberger und Isabella Groedl in Eigenregie gemacht, nachdem sie ein AdvanceTape der Aufnahmen bekommen haben. Es hat uns aber auf Anhieb gefallen, weil es, wie wir finden, geradezu perfekt die Stimmung des gesamten Albums einfängt und auf den Punkt bringt.

Ich muss zugeben, dass ich einen Schreck bekommen habe,  als ich ‘Gloom Rock Asylum’ das erste Mal gehört habe. ‘You are the cancer’ hat doch einen mächtigen Gothic Einschlag. Wie kommt’s? Ist der Song ein Überbleibsel aus der ‘Elsewhere’ Phase?
Von Überbleibsel kann da keine Rede sein. Wie ich schon gesagt habe, zählen Gothic Bands der frühen 80er zu unseren Haupteinflüssen, und ‘You Are The Cancer’ ist nichts weiter als ein catchy Song. Mir scheint, du hast da ein kleines Problem mit Gothic   wir haben keines, es sei denn es klingt nach Nightwish und Konsorten….

Aber nach mehreren Durchläufen bin ich der Meinung, daß ‘You are the cancer’ sich gut ins Album einfügt. Es ergibt sich durchaus ein homogenes Bild. Ist der Song absichtlich am Anfang der CD gelandet, sozusagen als fröhlicher Auftakt?
Klar war das Absicht. Aber fröhlich??

Bist Du mit dem Album voll und ganz zufrieden oder hättest Du im nachhinein gerne etwas anders gemacht?
Voll und ganz zufrieden kann man wohl nicht sein, wenn man sich das Studio nicht aussuchen kann. Aber die Umstände waren eben so und drum würde ich jetzt auch nicht sagen, dass wir da etwas besser hätten machen können.

Möchtest Du uns etwas zu jedem der Songs auf ‘Gloom Rock Asylum’ erzählen? (Ich hoffe doch)
Sober: ist nicht mehr als ein Intro zu ‘You Are The Cancer’ und quasi die ‘QuotenInstrumentalnummer’ der Platte. Wir hatten noch auf jedem Album eine…
You Are The Cancer: Der Song entstand erst am Vorabend des Studiotermins und war in zwei Stunden im wesentlichen fertig. Vom Text her eine herkömmliche Mordphantasie, wie sie in den besten Beziehungen vorkommt…
How Will I Sleep: Einer unserer Lieblingssongs, macht absolut Spaß, den zu spielen. Vor allem, weil die Nummer eine einzige Steigerung ist, in der kein Part ein zweites Mal kommt. Die Lyrics sind von Phred, ich denke es geht dabei wieder einmal darum, dass er sich für einen aus der Gesellschaft Verbannten hält – eine Art fixe Idee von ihm….
In Gloom: ein typischer Jack Frost Song ohne Schnörkel, einfach geradeaus geböllert. Keine Ahnung, worum’s in den Lyrics geht – sind von Phred….
Psychodrome: Ein Song, für den manche möglicherweise mehrere Durchläufe benötigen, etwas unkonventioneller Aufbau, aber: das erste Jack Frost Gitarrensolo ever! Der Text zeichnet ein Stimmungsbild unserer ganz privaten, kranken Welt….
Sink: Der zweite ‘Hit’ der Platte,  sehr gothicmäßig. Inhaltlich ein eher kranker Lovesong, fast schon ein suizidaler Hatesong…
Beyond The Rubicon: Nach langer Zeit wieder einmal ein balladesker Song von uns. Da geht’s um das Gefühl, einen Punkt im Leben erreicht zu haben, wo’s kein Zurück mehr gibt und nichts mehr so sein wird wie es mal war….

Wie hat sich Euer Stil Deiner Meinung nach von ‘Glow Dying Sun’ zu ‘Gloom Rock Asylum’ entwickelt?
Die Hauptveränderung liegt darin, dass wir jetzt zwei Klampfer sind und alle Songs mit zwei Gitarren arrangiert haben. Da ergeben sich natürlich wesentlich mehr Möglichkeiten. Dazu kommt, dass unser Neuer einen völlig anderen Stil spielt als ich und das bringt einige neue Aspekte in unsere Songs. Ich denke auch, dass wir beim Songwriting diesmal sehr bewusst darauf geachtet haben, dass es Spaß macht, die Sachen live zu spielen und sie entsprechend asskicken. Das Material entstand auch  in sehr kurzer Zeit und ist daher auch recht kompakt ausgefallen, finde ich…..

Nachdem ihr auf ‘Glow Dying Sun’ schon ‘Lady in Black’ gecovert hat, hat es nun ‘California Dreamin’’ getroffen. Die Interpretation ist göttlich, wer hätte gedacht, dass der Song so düster sein kann?! Er klingt, wirklich als wäre er eurer Feder entsprungen. Warum gerade diese beiden Songs? Nehmt ihr absichtlich Metalfremde Songs?
Danke für das Lob, bringt mich jetzt fast schon in Verlegenheit… Wir würden niemals einen MetalSong covern, genausowenig würden wir Nummern unserer Lieblingsbands oder Vorbilder covern – das ist ja, als würde man seine eigene Mutter ficken. Uns geht’s beim Covern darum, einen Song völlig neu zu interpretieren, ihn regelrecht als eigenen Song neu zu erschaffen. Dabei nehmen wir gerne Songs, die eigentlich happy und lebensbejahend klingen, in Wahrheit aber eine düstere Message in sich bergen. Ja, und die legen wir einfach frei…

Was hältst du von Coverversionen, die sich wir das Original anhören?
Das ist etwas für den Gitarreunterricht. Oder fürs Lagerfeuer….

Erzähl mal etwas über den Entstehungsprozess eines neuen Songs.
Wir gehen in den Proberaum, drehen nur unsere kleine rote Lampe an, machen uns jeder eine Flasche Bier auf und lassen die schwarze Flut aus unseren Adern. Da wird anfangs gar nicht rumgeredet, wir spielen drauflos bis sich ein paar Riffs herauskristallisieren. Dann beginnnen wir langsam, alles zu strukturieren, und mit der Zeit kommt auch eine Gesangsmelodie ins Spiel. Dieser wird dann ein Text auf den Leib geschrieben, was meist zu Hause – durch Phred oder mich   passiert. Imwesentlichen ist es so: ein Song, der nicht innerhalb einer Probe vom Aufbau her fertig ist, wird bei uns nichts….

Warum druckt ihr die Texte eigentlich nicht ab?
Wir drucken unsere Texte niemals ab, allein schon deshalb, weil wir nicht wollen, dass man sie mitlesen kann. Das zerstört die gesamte Stimmung beim Anhören der Musik und nimmt einem dazu noch die Möglichkeit, einfach das zu verstehen, was man verstehen will…Wir haben die Texte allerdings auf unsere Homepage gestellt, die Leute geben ja sonst ohnehin keine Ruhe…

Wieviel Bedeutung messt ihr den Texten bei?
Die Bedeutung unserer Texte besteht darin, die Stimmung der Musik zu intensivieren. Wir wollen ja ein gewisses Feeling vermitteln und keine Inhalte. Es soll sich auch jeder seinen eigenen Reim darauf machen und sie so interpretieren, wie’s für ihn/sie Sinn macht.

Wovon handeln eure Texte und wovon lässt Ihr Euch textlich beeinflussen?
Einiges habe ich ja bereits verraten. Unsere Texte sind nichts weiter als kurze, bildhafte Geschichten aus unserem Leben. Dinge mit denen wir jeden Tag zu kämpfen haben, unsere Unzulänglichkeiten, unsere menschliche Mittelmäßigkeit und die Art, wie sich unsere Beziehungen zu Menschen dadurch gestalten. Sehr intime Dinge eben…

Gibt es bestimmte Bands, die Euch musikalisch beeinflusst haben?
Mehr als ich aufzählen kann. Ich hab’ ja schon Bauhaus, Joy Division, Swans und die Sisters erwähnt, St. Vitus – keine Frage, aber auch My Bloody Valentine, Christian Death, Melvins und Johnny Cash,…

Was hörst Du Dir privat für Musik an?
Es gibt nicht mehr so arg viel das mir gefällt. Könnte jetzt keine fünf Platten nennen, die ich zurzeit höre. Mein momentaner Fave ist ein Sampler namens ‘Dead And Gone – Totenlieder’, der auf einem österreichischen Label veröffentlicht wurde und echte Perlen aufweisen kann – albanische Totenklagen, österreichische Grabsängerinnen   richtig schräger Stoff eben….

Steht in naher  Zukunft eine Tour an? Wo hattet Ihr bisher Eure besten Konzerterfahrungen und warum?
Ich denke nicht, dass unser Label die Kohle für eine Tour aufwenden will – es sei denn, die Platte läuft richtig gut an. Wir haben gute Shows genauso gespielt wie total beschissene. Ich erinnere mich immer noch gerne an die SupportShows für Cradle Of Filth. Große, gut gefüllte Clubs und Spitzensound – das ist unser Parkett. Wenn wir mal auf Tour gehen sollten, würde es uns richtig Spaß machen, mit einem richtig heterogenen Package zu spielen. Cradle Of Filth / Christian Death / Jack Frost   das wär was für uns…

Was hältst Du von der Metal Szene in Österreich?
Es gibt keine Metal Szene in Österreich. Es gibt ein paar coole Bands, die alleine ihr Ding durchziehen und es gibt Legionen beschissener Black und Death Bands, denen es selbst an einem Funken eigener Ideen mangelt…

In dem Booklet zu ‘Glow Dying Sun’ grüßt Ihr End of Green. Was verbindet Euch mit den Schwaben?
Wir haben uns bei einem Konzert in Eislingen bei Stuttgart kennengelernt und seitdem verbindet uns eine jahrelange enge Freundschaft. Wir spielen relativ oft mit ihnen im Schwabenland und sie kommen auch regelmäßig auf Visite zu uns nach Ösiland.

Wie sehen Eure Zukunftspläne aus?
Mal schauen, was das Album so bringt. Hoffentlich irgendwann eine Tour.

Die letzten Worte gehören Dir.
www.jackfrost.at darkest regards,
Mournful Morales/Jack Frost

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