Dark Descent Records
Bewertung: 5/6 -> Mächtig
Songs: 8
Spieldauer: 37:12
Gemessen an der Wartezeit auf das Debüt aus dem Jahre 2009 (erschienen immerhin 22 Jahre – inklusive Schaffenspause gerechnet – nach Bandgründung anno 1991), folgt nun Imprecations Zweitling nach einem Quasi-Wimpernschlag von 6 Jahren.
Und im Jahre 2019 macht man noch weniger Gefangene als zuvor. Die Band besinnt sich mit „Damnatio Ad Bestias“ gar noch ein wenig mehr auf ihre Wurzeln als mit ihrem Debüt. Man hat seinen Stil weiter verfeinert, sich womöglich auch wieder ein wenig mehr der Wut der jungen Jahre bedient und so finden sich auf dieser Platte zahlreiche eruptive Blastattacken und Raserei, stets im Wechsel mit der zermalmenden Kraft schwelenden Zorns.
Man muss schon beinahe automatisch an alte Bolt Thrower oder eben „Onward To Golgotha“ und Verwandte denken.
So, genug Bildersprache jetzt, zu den Fakten: Die Texaner huldigen in acht schwarzen Hymnen voller treibender Riffs und punktuell untermalt von selbst die Finsternis verdunkelnden Keyboard-Klängen dem Gehörnten und ihn betreffenden Tagesordnungspunkten so bösartig, wie es nur geht.
Der kraft- und druckvoll produzierte traditionelle Death Metal bedient sich daher natürlich textlich vieler Klischees („Baptized In Satan’s Blood“, als einfaches Beispiel), jedoch wird dieser – oftmals zu Recht zu zentraler Kritik empor gehobene – Punkt hier sogar zu einem komplettierenden Stilmittel, trotz seiner zugegebenermaßen argen Plakativität.
Leider gerät man auf Albumlänge ab und an auch mal vor lauter Bosheit ins Holpern…hier und da offenbaren sich Timing-Probleme bei den Tempowechseln, am ehesten am Drumming zu vernehmen, was den Kompositionen aber irgendwie nicht zu schaden scheint.
„Damnatio Ad Bestias“ bleibt also unterm Strich ein authentisches und vollständig wirkendes klassisches Death-Metal-Album mit viel Satan und Blasphemie, bei dem selbst die kleinen Unsauberkeiten und Klischees nicht störend wirken, sondern – zumindest für mich – den Charme der alten Zeit transportieren.
PS: Coverartwork ist natürlich auch direkt aus der Hölle abgemalt und ergo Top!