Grave Digger „The Last Supper“ 4/6

Nuclear Blast
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 51:58
Songs: 12

Lang‘ ist’s her, daß mich eine Scheibe aus dem Hause GRAVE DIGGER restlos begeistern konnte. Die letzte Scheibe, bei der ich in bedingungslose Begeisterungsstürme verfallen bin, war „Tunes Of War“ aus dem Jahre 1996. „Knights Of The Cross“ (1998) und „Excalibur“ (1999) fand‘ ich zwar auch ganz geil, aber beide Scheiben konnten nicht zu 100% an die Klasse der Vorgänger heranreichen. Die letzten beiden Grabschaufler-Platten „The Grave Digger“ und „Rheingold“ fand‘ ich zwar ganz nett, aber nicht übermäßig berauschend. Irgendwie wurde ich beim Hören dieser Alben das dumme Gefühl nicht los, daß bei GRAVE DIGGER eventuell die Luft raus sein könnte. Naja, auch egal, denn auf „The Last Supper“ kehren GRAVE DIGGER mit voller Kraft an die Spitze des klassischen Teutonenstahls zurück…Und das mit einer Scheibe, die recht viele (angenehme) Überraschungen bereithält, die man in dieser Form nicht unbedingt von Chris Boltendahl und seiner Mannschaft erwartet hätte. Überraschung Nummer eins: der Sound ist richtig FETT und für GRAVE DIGGER-Verhältnisse geradezu modern. Mannomann, das drückt echt ohne Ende!! Überraschung Nummer zwo: die Schaufler waren nicht faul und haben ein paar frische Ideen verbraten. „Desert Rose“ z.B. ist alles andere als üblicher GRAVE DIGGER-Standard und auch „Crucified“ erweitert den typischen Sound dieser Band um ein paar interessante Nuancen. Von wegen, den alten Säcken fällt auf ihre alten Tage nix mehr ein. Pustekuchen!! Der größte Pluspunkt der Platte ist aber eindeutig Manni Schmidts großartige Gitarrenarbeit. Prägnant, mitreißend und handwerklich super, so muß es sein. So, jetzt kommen wir mal zu den Schwachpunkten des Albums. Mir fehlen auf „The Last Supper“ ein paar so richtig überragende Superhits Marke „Rebellion“, „The Reaper“ oder „Heavy Metal Breakdown“, also Songs, die man auch in 20 Jahren noch mit erhobener Metalfaust gröhlen wird. Sämtliche Tracks auf diesem Album sind zwar gut bis sehr gut, aber es fehlen eben die absoluten Überkracher. So bleibt „The Last Supper“ eben „nur“ ein geiles Album, daß den Sprung zum Klassiker knapp vergeigt hat. Mit „Grave In The No Man’s Land“, „Desert Rose“, „Hell To Pay“, „Divided Cross“ und dem Titeltrack hat man aber auf jeden Fall ein paar granatenstarke Songs an Bord…
www.grave-digger.de
http://www.nuclearblast.de/media/NB_1343.ram

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