Grabak Interview

GrabakZum 20-jährigen Bandjubiläum nahmen wir uns die Zeit, um bei Grabak nachzufragen, was es an Neuigkeiten gibt. In gemütlicher Runde traf man sich in der Leipziger Metalkneipe Helheim auf ein Bier zusammen und Sänger J.K. und Gitarrist C.L. standen Rede und Antwort. Dabei ging es nicht nur um das Re-Release „Sin“ sondern auch um einige Ereignisse aus der tiefsten Vergangenheit. Der ein oder andere Spaß blieb da nicht aus.

Seit 2011 ist recht viel passiert. Euer letztes Album stammt genau aus dieser Zeit. Daher die Frage, was habt ihr in den letzten vier Jahren so gemacht, was gibt es Neues bei euch und was hat sich verändert?

J.K. : Also du hast Recht. Ja, seit 2011 ist wirklich viel passiert, vor allem im Bezug auf das Line-Up. Das war eine ziemlich heftige Zeit für uns. Wir haben also nach der Veröffentlichung den Schlagzeuger austauschen müssen und dann auch diesen wieder ausgewechselt. Das heißt, dass wir jetzt sogar den zweiten neuen Schlagzeuger in so kurzer Zeit haben. Ebenso haben wir einen Gitarristen eingearbeitet und auch den haben wir wieder ausgetauscht. Und jetzt hoffe ich einfach, dass wir so etwas wie ein stabiles Line-Up gefunden haben. Die letzten vier Jahre waren zusammengefasst wirklich nur ein Einarbeiten von neuen Musikern, die ja auch irgendwo zu uns passen müssen. Und deswegen ist es eigentlich, wenn es nur um die Musik gehen soll, auf 2-3 neue Songs reduziert, die aber dafür knackig sind. Und der Rest war wirklich nur Line-Up.

2015 stehen gleich zwei große Sachen bei euch ins Haus. Zum einen wird die Band 20, zum anderen steht auch das Re-Release von „Sin“ an. Fangen wir mit dem letzten an. Warum veröffentlicht ihr gerade „Sin“ wieder? Es ist schließlich euer letztes Album, das gerade mal vor vier Jahren erschienen ist. Wäre es da nicht logischer gewesen zum Beispiel alte Demos wieder zu veröffentlichen?

J.K. : Ich denke einfach, dass die „Sin“ leider durch die Insolvenz, die Twilight damals widerfahren ist, relativ wenig Resonanz bekommen hat und für uns hat das Album schlicht und ergreifend mehr verdient. Und wir hatten damals in Zusammenhang mit der Veröffentlichung gerade mal zwei oder drei Interviews gegeben und das ist heutzutage verschwindend gering. Da muss ich nicht groß diskutieren, denn aus meiner Sicht lohnt es sich damit, die „Sin“ nochmal rauszubringen. Wir haben das jetzt in Richtung Digi-Pack umgearbeitet, sodass man eben nicht das Original wieder kauft. Das Cover wird neu sein und die Songs wurden ein wenig „aufgehübscht“, wie man neudeutsch gerne sagt, und ich kann es nur nochmal betonen, sie hat es auf jeden Fall verdient!

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Sin 2011

Ein wenig hast du es bereits angesprochen. Aber mir liegt die neue Version noch nicht vor, von daher kann ich keinen Vergleich ziehen. Dennoch denke ich, dass es vielen so gehen könnte, dass man bei den ersten Durchläufen nicht unbedingt Unterschiede zwischen dem Original und der Wiederveröffentlichung ausmachen kann. Was würdest du sagen, was wird anders sein, worauf sollte man achten?

J.K. : Wir haben ja nicht nur beim Layout gearbeitet. Klar, es wird ein neues Cover geben, was mit dem alten nicht mehr viel zu tun hat und wir haben das ganze Ding einfach nochmal gemastert. Im Vergleich zum Original ist das Re-Release viel differenzierter. Einerseits wurde uns ja vorgeworfen, dass die „Agash“ knackiger gewesen ist und das ist jetzt eher wieder der Fall. Die „Sin“ war wirklich sehr gut abgemischt, aber im Vergleich zur „Agash“ sehr homogen und da sind einige Dinge einfach untergegangen, die auf dem neuen Mix wieder besser sein werden.

Und wann ist denn nun mit dem Release zu rechnen?

J.K. : Oh, das ist eine gute Frage… (lacht). Eigentlich war ja Mitte Juli angedacht, aber es wird sich wohl Richtung Herbst, sprich September oder Oktober verschieben.

Und wovon ist das abhängig? Vom Label?

J.K.: Machen wir es kurz… ja!

Aber habt ihr da immerhin schon eins in Aussicht? Oder ist es wirklich die Suche danach?

J.K.: Nein, es ist nicht die Suche danach. Es ist einfach der Fakt, dass wir selbst mit einigen Dingen hinterher hängen. Der Vertrag ist zum Beispiel noch nicht rausgegangen. Es hat sich jetzt leider verschoben, aber es wird dieses Jahr auf jeden Fall noch passieren, denn das Label ist da, welches sich dort sozusagen verpflichtet fühlt, um es in Sack und Tüten zu bringen und dass es irgendwo ein vernünftiges Ende findet.

Darfst du das Label schon nennen oder noch nicht?

J.K. : Wir gehen zurück zu Black Blood.

Und wird es denn noch weitere Re-Releases geben ?

J.K. : Nein! Ich denke, was man vielleicht noch in Erwähnung ziehen könnte, ist, dass wie du es vorhin bereits angesprochen hast, man vom Demo vielleicht zwei, drei Sachen noch mal neu auf nimmt und dem Ganzen den aktuellen Klang gibt und mal schaut, wie man das umsetzen kann und diese dann als Bonustrack auf ein neues Album packt. Das kann man sich vorstellen, das wäre kein Problem. Mehr aber nicht!

Grabak (35)Viele Bands nutzen Touren um ihr Album zu promoten. Du hattest es erwähnt, dass es zur letzten Veröffentlichung kaum Interviews etc. gab. Wie werdet ihr das diesmal angehen, steht eine Tour zur Debatte oder soll es eher mehr auf Interviews zurückgehen?

J.K.: Fakt ist einfach mal folgendes: Konzerte machen unglaublichen Spaß, sind aber auch furchtbar anstrengend! In einer Welt, in der man mit dieser Musik nur marginal Geld verdient, da bin ich mal ehrlich, ist es eher so, dass wir kleine Touren gerne fahren, aber aus organisatorischen und beruflichen Gründen große Touren bei uns gar nicht gehen würden. Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir vielleicht eine Woche oder ein verlängertes Wochenende touren und markante Städte abklappern, das Material präsentieren und Festivals meinetwegen noch mitnehmen. Aber das wir das ganze Jahr touren würden wie andere, das glaube ich nicht.

Dann mal zu dir, C.L.. Erzähl mal, wie ist es für dich als neues Mitglied bei Grabak dabei zu sein?

C.L.: Es ist viel Arbeit. Für mich war es vor allem wichtig ein neues Set hinzukriegen, um auch live spielen zu können. Ja und dann kommen natürlich auch die neuen Sachen hinzu, die bald folgen werden. Es ist also genug zu tun.

Und ich frage jetzt mal überspitzt: Würdest du sagen, die Arbeit bei Grabak wirkt erfahrener oder gar professioneller als bei anderen Bands, bei denen du noch spielst?

C.L.: Nein, das würde ich so nicht sagen. Wir proben zwar regelmäßig, aber in den anderen Bands, in denen ich auch spiele oder mit denen ich zusammengearbeitet habe, war das professionelle Niveau eigentlich gleich.

Und was war für dich der Hauptgrund bei Grabak einzusteigen?

C.L. : Einerseits hatte ich wieder mehr Zeit, weil mein kurzes Gastspiel bei Mor Dagor wieder vorbei war. Und ansonsten passt die Musik. Für mich waren die „Agash“ und die „Sin“ echt starke Platten und da hatte ich Bock drauf und hab zugesagt.

Dann kommen wir zum zweiten Event: Also ihr werdet 20. Erste Frage: Wird es gefeiert und wie? Schaut man auf Wikipedia, kann man nachlesen, dass das 10-Jährige nicht gefeiert wurde? Werdet ihr das diesmal anders machen?grabak 2012

J.K. : Also wie werden definitiv das 20-Jährige feiern. Das liegt auch daran, dass wir mit vielen alten Bandmitgliedern soweit Kontakt haben und dass wir sagen: „Komm lasst uns ein 20-Jähriges machen, lasst uns hier alte Songs zusammen mit euch zocken!“ Und einige haben auch schon zugesagt. Das heißt Recke und Basti werden einige Songs machen und ich denke auch, dass die Leute, die uns wirklich 20 Jahre begleitet haben, auch das Recht drauf haben uns zum 20-Jährigen mal wieder zu sehen. Und deswegen werden wir das dieses Jahr umsetzen. Wir arbeiten derzeit an der Location und an der Zusammenstellung der weiteren Bands, denn das muss ja auch vom Feeling her zu uns passen, da ich nicht so viel von einem Genre-Misch-Masch halte. Wo Black Metal drauf steht, darf dann auch gerne Black Metal drin sein. Ich denke, es werden Bands sein mit denen wir seit 20 Jahren oder noch länger schon befreundet sind, sodass wir eben in unserem persönlichen Umfeld suchen und schauen, was wir da auf die Beine stellen können.

Das wäre sowieso meine Frage gewesen. Wie ist denn das Verhältnis zu den ganz alten Mitgliedern? Es gab in den Anfangsjahren schon ein sehr stabiles Line-Up , dann gab es ein mal einen Break, dann wieder ein sehr stabiles Line-Up für eine sehr lange Zeit und in den letzten Jahren gab es erst dieses Hin und Her. Wie ist denn der Kontakt zu den ersten Bandmitgliedern?

J.K. : Zu Mitgliedern der ersten Grabak-Ära bis 2005, so nenne ich es mal, ist der Kontakt weitestgehend abgebrochen. Es ist einfach so, dass es damals persönliche oder berufliche Gründe waren, warum die Leute ausgestiegen sind. Wir sind nicht im Bösen auseinander gegangen, sondern der Fokus hat sich einfach geändert. Aber zu den Leuten die dann 2007 das neue Line-Up gebildet haben, zu denen besteht auf jeden Fall noch Kontakt und das wird sich vermutlich auch nicht ändern. Wir hatten allerdings wirklich versucht auch zu den anderen wieder etwas aufleben zu lassen, aber es scheitert einfach schon an Kleinigkeiten wie Telefonnummern, was merkwürdigerweise im Zeitalter von Smartphones und Social Media kein Problem darstellen sollte. Es ist aber eins, wobei ich auch nicht glaube, dass wir da ein positives Feedback bekommen würden, sollte sich etwas ergeben.

Du bist damit das einzige Mitglied, welches wirklich seit der ersten Stunde im Jahre 1995 dabei ist. Wir wollen jetzt gar nicht über die ganze Bandgeschichte reden, denn diese kann man gut nach lesen. Vielmehr interessiert mich deine persönliche Sichtweise, was waren Hochs und was waren Tiefs? Und was war dein persönlicher Höhepunkt, wo du sagst, das werde ich nie vergessen?

J.K. : Gut ich fange mal ganz, ganz, ganz weit vorne an. Also die ersten Konzerte waren einfach nur großartig… grottig. :D Wenn man so vor einem spielt und der Rest irgendwo sitzt, das ist schon ganz toll. Was ich ein bisschen bedaure, ist, dass wir das Demo damals wenig promoted und es kaum verschickt haben. Ich glaube, wir hatten es nur ans ursprüngliche Ablaze geschickt und dachten uns, mal schauen was der Peter Schramm sagt und das war es aber auch schon. Wir haben uns wirklich nicht beworben damit. Man hätte es vielleicht tun sollen, dann hätte man vielleicht auch in andere Ligen aufsteigen können. Aber wer weiß das schon, was hätte sein können. Was ich super fand, war die Zusammenarbeit mit CCP, weil es unglaublichen Spaß gemacht hat, dort aufzunehmen und es das Bandgefüge recht positiv beeinflusst hat. Wir saßen quasi eine ganze Woche aufeinander. Wenn es da nicht funktioniert, da kann man eine Platte eigentlich vergessen. Das war eine schöne Zeit gewesen. Persönliches Highlight war die Releasezeit von „Agash“, weil wir einen Stilbruch derart gefahren haben, dass viele Leute dachten: „Woah, das ist schon heftig, was hier passiert ist!“. Und das war sogar so gut, dass wir 2007 / 2008 auf so viele Konzerte gekommen sind, dass wir richtig Spaß dabei hatten und viele Festivals wurden außerdem mitgenommen, wie zum Beispiel das Party San oder das Gahlen Moscht und das waren schon geile Zeiten.

11948027_847820348640952_950314196_nWürdest du dir denn wünschen, dass Grabak daran wieder anknüpfen kann oder sagst du, die Zeit damals war was besonderes, aber was wichtig ist, ist das was hier und jetzt geschieht?

J.K.: Ich kann ja noch nicht mal sagen, wie es jetzt weitergeht. Wir machen jetzt das Re-Release, um zu zeigen, dass es uns noch gibt und um uns auch wieder in die Köpfe zu bringen. Und wir hoffen, dass wir es soweit bringen, dass wir gleich 2016 noch ein Album hinterher liefern, um nach fünf Jahren, was natürlich eine unglaubliche Zeitspanne ist, einfach wieder was Neues zu haben. Auch wenn fünf Jahre jetzt kein Problem sind. Mysticum haben, glaube ich, letztes Jahr etwas Neues rausgebracht und das nach gefühlten Jahrzehnten. Wie gesagt, Festivals und kleine Clubkonzerte machen wir sehr gerne und ich denke, dass das Material, welches jetzt gerade entsteht, aufgrund der Fähigkeiten, die sich in Zwischenzeit in die Band integriert haben, es wert sind, präsentiert zu werden.

Und wenn du überlegst mit welcher Intention ihr Grabak vor 20 Jahren gegründet habt. Was ist daraus geworden? Was hat dich vielleicht sogar überrascht, wenn du bedenkst, in welche Richtung sich alles entwickelt hat? Oder ist es genauso gelaufen, wie ihr euch das vorgestellt habt?

J.K. : Also wir haben Grabak damals eigentlich aus zwei Bands heraus gegründet. Das eine war eine Death-Grind-Band und das andere war meine damalige Black-Metal-Band. Die Intention war wirklich Black Metal zu machen mit den Stilmitteln, so wie es 1995 in der klassischen zweiten Black-Metal-Welle Usus war. Es war eine unglaublich faszinierende Zeit, weil jedes Release, was man pro Monat bekommen hat, hatte so eine Aura von mystischer Musik. Es waren eben nicht 100 Veröffentlichungen sondern nur zwei oder drei im Monat und man hat jede gehört. Es war ein ganz besonderes Flair, als damals von irgendeiner Band ein Album herausgekommen ist. Und wie hat es sich entwickelt? Mit jedem Album ist es professioneller geworden und auch wir mussten uns professionalisieren. Ich möchte gar nicht daran denken, wie wir noch das Demo aufgenommen haben. Es waren unzählige Takes auf Band im Proberaum, mit bellendem Schäferhund und was weiß ich. Wir haben uns weiterentwickelt und die Musik hat sich ebenso weiterentwickelt. Was aber wirklich in dieser ganzen Szene auf der Strecke geblieben ist, ist diese dunkle Aura, von der ich gesprochen habe. Es ist jetzt sehr anspruchsvoll geworden. Nicht nur unsere Musik, sondern auch allgemein ist es unglaublich technisch geworden. Es gibt viele Einflüsse aus dem Death-Metal-Bereich, aber ich denke, das ist eine ganz normale Entwicklung, die die Musik jetzt genommen hat. Letzten Endes; wie lange ist Black Metal en vogue? Wir reden jetzt von fast 25 Jahren, das ist schon eine Menge, wenn man vergleicht wie kurzlebig andere Musikrichtungen sind.

Auf jeden Fall! Du hast es ja schon ein wenig angesprochen, 1995 war eine besondere Zeit und viele junge Hörer können da gar nicht mitreden, weil sie zu der Zeit noch nichts mit der Musik zu tun hatten oder vielleicht noch nicht mal auf der Welt waren. Wenn du zurück denkst: 1995 – Black Metal in Leipzig oder Ostdeutschland – welche Bands von damals vermisst du vielleicht heute oder welche haben Bestand gehabt und welche haben diese in jener Zeit in dieser Region mitgeprägt?

J.K.: Ein großer Anteil von Bands kam damals wirklich aus dem Erzgebirgsbereich. Wir reden hier von Eminenz, Dunkelgrafen und Andras. Alles, was eben irgendwie bei Last Episode gelandet ist und auch promoted wurde. Dann gab es noch Berliner Bands wie Dies Ater. Das waren alles Bands, bei denen man gesehen konnte, dass da wirklich Struktur dahinter ist und das hatte irgendwie alles so eine mystische Geschichte. Nicht aus dem Osten, sondern aus Kiel gab es Aeba und das ist eine Band, die ich wirklich vermisse. Ich weiß gar nicht, ob die überhaupt noch etwas machen. Erstaunlich ist einfach, dass viele Bands, die sich damals um 1995 gegründet haben, es jetzt nicht mehr gibt. Insofern sind wir vielleicht doch noch so etwas wie ein Relikt aus dieser Zeit. Und da fallen mir noch welche ein: Seirim oder Monarch! Alles Bands, die damals aus dem Umkreis von Purgatory entstanden sind. Die waren großartig und hatten auch ein diabolisches Image, welches wahnsinnig gut ankam zu der Zeit.11944676_847820315307622_1180605969_n

Spinnen wir den Gedanken mal weiter. Nehmen wir mal an, zu eurem 20 jährigen Jubiläum wird in irgendeinem kleinen Keller, Club oder ähnlichem eine Ausstellung zum Thema „Black Metal in Leipzig“ gemacht. Was müsste deiner Meinung nach da rein? An welche besonderen Ereignisse müsste man erinnern, da diese für jene Zeit am prägnantesten waren?

J.K.: Thema „Black Metal in Leipzig“? Was rein muss? Wir!

Also eine ganze Ausstellung nur über Grabak ?

J.K.: Selbstverständlich! (lacht) Nein, der Punkt ist, als wir angefangen haben, gab es keine weiteren Black-Metal-Bands hier in Leipzig. Das kam alles später. Valgaldrar und Eternal War kamen dann noch aus den Hellraiser-Dunstkreisen, aber die haben auch später angefangen. Das muss so 97/98 gewesen sein. Viele haben damals gesagt: „Wir wollen über den Underground-Status nicht hinaus“. Das heißt, wir bleiben im Proberaum oder in unserem Keller und machen mal ein Konzert und wesentlich mehr passiert da nicht. Und was das betrifft, war Leipzig eine Zeit lang nun mal Grabak-Domäne.

Und wenn du es mit heute vergleichst. Gibt es da einige Bands aus Leipzig, bei denen du sagst, die sollte man im Auge behalten oder zumindest mal gehört haben?

J.K.: Ich muss wahrscheinlich jetzt Haradwaith sagen… (lacht). Aber gut, Darkestrah zum Beispiel finde ich ein interessantes Ding und von der Sache her, kann man sich das durchaus zur Gemüte führen. Haradwaith haben auch eine lange Zeit ihr Ding gemacht… vielleicht hilfst du mir mal ganz kurz, macht ihr irgendwas gerade?

C.L: Es geht wieder los, ja.

J.K.: Ja und was soll ich dann noch sagen, vielleicht Fantoft, die gibt es auch schon ewig.

C.L.: Ich hätte jetzt ja noch die Evil Warriors und Antlers genannt.

J.K.: Ist das so? Ich hätte ja vielleicht noch auf Cold Aeon getippt.

Also halten wir fest: Darkestrah, Cold Aeon , Haradwaith, Evil Warrior, Fantoft und Antlers, das ist so das was gerade in Leipzig geht, wenn es Black Metal sein soll?

J.K.: Ja! Wenn man will kann man auch noch Nargaroth erwähnen.

C.L.: Och nee…

J.K.: Stimmt… wir wollten nur bekannte Bands erwähnen :D Sorry , Rene …

Lustigerweise wird das Eternitymagazin dieses Jahr auch 20. Also hab ich mir mal die Arbeit gemacht und mal geschaut, wie Grabak in den alten Ausgaben bei uns weg kam. (Gelächter kommt auf). Und siehe da, ich musste feststellen, dass Grabak und das Eternitymagazin sich nicht ganz so grün waren… (Gelächter). Aber Vorweg… 1997 da habt ihr beim Eternityfestival gespielt… Erinnerst du dich daran?

J.K.: (Lacht) Ja ich kann mich sogar sehr gut daran erinnern.

Erzähl doch mal davon :)?

J.K.: Es war ein großartiges Festival, es war toll alles super (lacht)… Nein, von der Organisation war das damals vollkommen in Ordnung. Das einzige Problem… was heißt Problem… damals hat man manchen Zirkus noch wesentlich ernster genommen und wenn man gefragt wird, ob man sich hinten noch ein „T“ oder ein „OR“ an den Bandnamen dranhängen kann, damit man wenigstens sich den Bezug zur Metalszene leisten kann, dann fand ich das damals unpassend.

20150909_151122Ich hab ja die beiden Artikel worum es ging rausgesucht und lese sie dir einfach mal vor: „Die in der Zwischenzeit schon stark angeheiterten Ex-Path’ler Arthur und Thomas machten sich alsbald daran, den an diesem Abend auftretenden Black Metallern von Krabat die Laune zu vermiesen. Sie gaben köstliche Wegbeschreibungen über das „Inri-Autobahnkreuz“, über welches man nur auf dem Kopf stehend fahren dürfte, und redeten den noch relativ unerfahrenen Musikern ein, als BM-Band dürfte man kein so rotes Auto wie das ihrige fahren. Schließlich wünschte man ihnen noch viel Erfolg, damit sie sich bald noch das „o“ und das „r“ für ihren Namen leisten könnten.“ (Eternity Ausgabe 5) Mehr kommt dann leider nicht dazu, aber du hast ja einen Leserbrief eingesendet um Klartext zu reden: „Hallo Eternity’s. Bezugnehmend auf die Ausgabe 5 eures Music Zines möchte ich darauf verweisen, daß der Bandname Grabak ist und nicht, wie veröffentlicht, Krabat. Insofern ist es also völlig unsinnig , sich ein „o“ oder ein „r“zu leisten. Mal abgesehen davon, wird Krabathor ja wohl mit „th“ geschrieben. Wenn man ein derartiges Fanzine vertreibt, sollte man sich über eine Band informieren und sich nicht auf amüsante Stories betrunkener Bayern stürzen. Wenigstens der Bandname müßte den verteilten Flyern und Infozetteln richtig entnommen werden können… “ (Ausgabe 6).

J.K.: Ja ich finde, das hätte man auch wesentlich derber schreiben können. Insofern war die Perspektive doch recht diplomatisch, um es sich nicht mit den geneigten Schreiberlingen vollkommen zu versauern (lacht). Ja aber wie gesagt, bei allem Respekt… das ging damals gar nicht.

Wäre es denn auch heute noch in No Go für dich, wenn jemand den Bandnamen falsch schreiben würde?

J.K.: Ich sage es mal so: Was wir im Proberaum mit dem Namen machen, ist etwas ganz anderes. Allerdings handelt es sich hier einfach um den Namen der Band und natürlich würde ich es verunglimpfen, so etwas heute noch entgegen zu nehmen. Man hat kein Problem mit Kritik, so ist es nicht… aber wenn, sollte es immer Niveau haben !

Kommen wir dennoch mal kurz zu dem Gig, denn da steht ja leider nicht viel im Bericht. Kannst du dich daran erinnern, wie war er? War es so einer, wie du erwähnt hattest, wo nur ein Mensch vor der Bühne steht?

J.K.: Nein, das war einer, wo wirklich etwas los war. Wir haben dort als zweite Band gespielt nach Fangorn, eine Dresdner Band … aber sag mal das ist doch wirklich 17 Jahre her oder?

Es ist 1997 gewesen, also sogar 18 Jahre…

J.K.: Oh mein Gott, was hab ich denn noch alles in meinem Kopf… aber nein, ich glaube es war so, dass wir als zweites gespielt haben und irgendwas mit Path hat da auch gespielt. Es war einfach gut da.

Und ist das Kriegsbeil mit uns jetzt begraben?

J.K.: Aber selbstverständlich, das ist doch schon lange begraben.

Denke ich auch ;) Aber spinnen wir noch mal ein bisschen weiter, wie würde es mit Grabak wohl in 20 Jahren aussehen?

J.K.: Diese Szenario haben wir schon durchgespielt. Ich werde definitiv im Rollstuhl auf die Bühne kommen, unsere Gitarristen werden beide Parkinson haben, um die Geschwindigkeit weiter führen zu können. Vielleicht muss das unser Schlagzeuger auch bekommen, das müssen wir mal sehen. Steffen wird noch mehr an Alzheimer erkrankt sein als ohnehin… und das schneiden wir alles raus, (lacht). Um ehrlich zu, ich denke nicht in Dekaden, sondern in Jahren. Wenn ich sage Grabak in den nächsten 5 Jahren – alles schick, dann ist das realistisch aber was in 20 Jahren ist… da wäre ich dann 60 und ich kann mir vermutlich da keinen Roadie und keine Physiotherapeutin leisten, um Konzerte da dauerhaft durchzustehen.

Mal abwarten, aber insgesamt habt ihr viel erreicht in den 20 Jahren. Gibt es dennoch etwas, wo du sagst, das ist noch ein Ziel, wo ihr mit Grabak noch hin wollt? Gibt es eine Band, mit der ihr gerne zusammen spielen würdet, irgendein Festival?

J.K.: Ich glaube aktives Bestreben derzeit ist wirklich das Album herauszubringen, denn da steckt wirklich viel Energie dahinter und auch viel Mist, was in den letzten Jahren so passiert ist. Das nagt immer noch an uns, denn man hätte viel weiter sein können. Dennoch haben wir mit fast allen Bands gespielt, die wir mögen. Wir haben mit Marduk gespielt, mit Dissection, mit Funeral usw. und es gibt nur wenige bzw. gar keine Bands mit denen wir nicht gespielt haben. Selbst Belphegor und hm wer noch?

Gehenna?

J.K.: Ah Gehenna, stimmt mit denen haben wir noch nicht gespielt. Das hätte ich tatsächlich auch gerne gemacht und hätte auch jetzt Lust drauf. Das könnte ich mir sogar gut vorstellen, denn für mich ist das eine völlig unterschätzte Band, die damals drei tolle Alben rausgebracht haben, danach war es eher Geschmackssache. Hast du noch eine?

C.L.: Für mich sind die anderen Bands gar nicht so wichtig. Hauptsache überhaupt spielen. Aber auf dem Party San zu spielen, das wäre toll.

J.K.: Ja da gebe ich dir recht, das Party San wäre nochmal ’ne Hausnummer.

C.L.: Ja und einfach zu zeigen, dass Grabak wieder da ist.

J.K.: Das machen wir!

Man kann sich also sicher sein, dass von Grabak sicher in nächster Zeit wieder einiges mehr kommt, noch abschließende Worte?

J.K.: Ja , vielen Dank Eternity für die Möglichkeit sich vor dem Re-Release zu präsentieren und vielleicht finden wir ja auch danach mal noch eine Möglichkeit, wenn das ganz neue Album rauskommt, etwas im ähnlichen Stil durchzuziehen.

Vielleicht mit einer Listening-Session?

J.K.: Zum Beispiel… natürlich. Gebt dem Re-Release ’ne Chance und wer es noch nicht gehört hat, dann sollte er es sowieso mal hören.

C.L.. Seid gespannt, was noch passiert

Dann auch vielen Dank von unserer Seite :)

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2 Kommentare

  1. Ach, die guten Grabak :-)
    ich erinner mich noch einigermaßen (verdammt lange her) aber – Grabak haben zumindest nicht auf dem Eternity Festival gespielt. Das waren seinerzeit Orth, Evereve, Night In Gales, Eternal Sadness, The Church Bizarre und Blackend. Das auftauchen der ex-Path of Debris Member in dem Bericht legt aber zumindest nah, das es sich das „Geschehen“ zumindest im Rahmen des Festivals abgespielt haben muß. Möglicherweise waren Grabak ja irgendwie anwesend um Flyer z.B. unters Volk zu bringen? Oder sollte sich das doch zu einem anderer Anlass abgespielt haben?
    Wie auch immer, Asche aufs Haupt – allein die 20 Jahre Existenz straft alle damals sich belustigenden und nötigt Respekt ab.
    Zu unserer „Entschuldigung“ sei vielleicht noch gesagt, das der Black Metal zu der Zeit einen ziemlichen Höhepunkt sowohl quantitativ (selten qualitativ) als auch in Sachen übertriebener „Trueness“ hatte, und in seiner damaligen exzessiven Ausprägung so manchem klassischem Metaller schonmal auf’n Sack ging und so einige Sticheleien und Frotzeleien nach sich zog. (ich erinnere mich da z.B. auch an eine „böse-Blicke-von umstehenden“ erntende „Spaß-Polonaise“ während eines „bösen“ Gorgoroth Konzerts im Hellraiser *hüstel).

    Grabak haben jedenfalls in den Folgejahren ihre Kreise gezogen. Das diese Story aus den damals noch zusammenkopierten Eternity Zeiten überhaupt noch in Erinnerung ist, nötigt mir nach all der Zeit dann aber doch noch ein schmunzeln ab :-) Man möge es mir verzeihen. Zum Glück sind die Burschen nicht nachtragend :-) Von daher: Auf ein Bier und Glückwunsch zum zwanzigsten ^^

  2. Wir waren zu true, um Flyer zu verteilen. Gespielt haben wir jedenfalls an dem besagten Wochenende…wohlgemerkt auch im Hellraiser. Muss also irgendwie im Rahmen gewesen sein…(oder ihn gesprengt)

    Bier geht klar.

    JK

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