Formicarius – Rending The Veil Of Flesh 4/6

Schwarzdorn Production

Bewertung:     4/6 -> Find‘ ich gut!

Songs: 9

Spieldauer:     43:33

Symphonic Black Metal hat zuweilen einen etwas schwierigen Stand: Während Bands wie Dimmu Borgir und Cradle Of Filth symphonische Pompösität mit angeschwärztem Gekrächze mischen und sich damit in den Bestenlisten der Genrewerke verewigt haben, stößt ein solcher Klangmix nicht selten aber auch auf rigorose Ablehnung. Wie sieht’s also mit Formicarius‘ Zweitlingswerk „Rending The Veil Of Flesh“ aus?

Um es kurz zu machen: Erstaunlich gut! Gleich der Opener „Beyond The Veil Of Flesh“ geht in die Vollen und beweist, dass Formicarius kein müder Abklatsch ihrer bekannten Landsmänner ist. Schwarzes Gekrächze wechselt mit melodischen Parts, drückende Riffs mit „Power Metal“-Einschlag weichen filigraner Gitarrenarbeit – das Ergebnis geht genreuntypisch gut ins Ohr!

Untermalt wird der füllige Klang durch die fast freundlich wirkenden Töne von Keyboarderin Morath oder die im zweiten Song „Dieu Et Mon Droit“ zu hörende weibliche Stimme, die schon relativ früh auf der Platte für ein gewisses Maß an Abwechslung sorgt. Dass Formicarius trotz dieser ungewohnt sanften Klänge der Finsternis nicht komplett abgeschworen hat, beweisen die Briten in „Early Will I Seek Thee“, welcher vor allem durch den Gastgesang von „Rotting Christ“-Fronter Sakis Tolis zu einem kleinen Höhepunkt des Albums wird.

Innovationsmaßstäbe setzen Formicarius mit „Rending The Veil Of Flesh“ aber nicht. Viel Keyboardarbeit, wechselhaftes Krächzen, Grunzen und melodiöser Gesang, ja selbst der Bandname nimmt die obligatorische Lyrik vorweg, die einmal mehr in die Richtung des Gekreuzigten schießt. Trotz musikalischer Finesse wirkt „Rending The Veil Of Flesh“ eine Spur zu nett angesichts der dunklen Grundthematik.

Versierten Finsterlingen könnte es etwas an Schwärze mangeln, sofern man den sich mehr als aufdrängenden Vergleich mit Werken wie „Enthrone Darkness Triumphant“ oder „Principle Of Evil Made Flesh“ anstellt. Reinhören sollte aber jeder, der symphonischem Black Metal zumindest etwas abgewinnen kann.

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