Heavy Horses Records
Bewertung: 2/6
Spielzeit: 76:56
Songs: 10
Passend zur kalten Jahreszeit schreibe ich nun hier über das schon länger sich auf dem Metalmarkt (2007) befindliche Album „Weltenkraft“ der Pagan/Viking Band Finsterforst. Leider hat mich die Kombination aus Bandname, Titel und Ursprungsgebiet Schwarzwald (soll der Bandname eine Metapher für den Ursprungsort der Bandmitglieder darstellen?) schon von vorneherein abgeschreckt. Auch Liedtitel wie „Des Waldes Macht“ oder „Weinende Ruinen“ (sic!) erzeugen eine innere Distanz, bevor ich nur einen Titel gehört habe.
Und mein inneres Gefühl hat mich nicht getrogen. Hier wird eine mehr als durchwachsene Mischung aus Finntroll, Korpiklaani und Konsorten dargeboten. Die Vocals im Black Metal typischen Scream- Bereich bieten kaum Variationen an, das Akkordeon (Pluspunkt – es ist ein echtes!) spielt immer wieder die gleichen Melodieläufe und die Songstruktur neigt zur Repetition.
Und die Lyrik – sie erinnert mich zu sehr an den Versuch eines Schülers seine romantischen Gefühle in den ersten dichterischen Schritten darzustellen. Eine Kostprobe: „Im Traumwald am Trauersee Wartete weinend die Sternenfee Mich ihr zu zeigen wagt ich kaum Um schnell zu erwachen aus diesem Traum“.
Und das Ganze dehnt sich auf eine Laufzeit von über 70 Minuten aus, voller Akkordeon- Gehopse, melodramatischen Zwischenparts und Schunkel- Black Metal. Auf Festivals wie dem Ragnarök wird der durchschnittliche Methorn- Schwenker das Album mit Begeisterung begrüßen, mir rollen sich dabei nur die Zehnägel auf.
2009 hat Finsterforst ein neues Kurzalbum herausgebracht – „..zum Tode hin“ (siehe ihre Myspace-Seite). Den Teasern nach zu Urteilen hat sich die Band stark verbessert, was ich aber durch ein fehlendes Gesamtalbum nicht endgültig feststellen kann.
www.finsterforst.de
http://www.myspace.com/finsterforst
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