Eigenproduktion
Bewertung: 6/6
Spielzeit:
Songs: 0
Es soll ja immer noch Metaller geben, die sich nicht vorstellen können, dass es im Underground Bands gibt, die es locker mit jeder etablierten Band aufnehmen können und dabei einen Großteil sogar in die Tasche stecken… solche Leute sollten sich unbedingt die neue Fatered anhören! Wer nach dem Genuss dieser 4-Track-MCD den Unterkiefer nämlich nicht auf halb acht hängen hat und ungläubig fragt, warum diese Band noch ohne Deal da steht, ist entweder ignorant oder taub – oder beides! Ich hab selten eine bessere Underground-Scheibe zu Ohren bekommen. Fatered zelebrieren technisch höchst anspruchsvollen Death Metal, der trotz aller Komplexität nicht anstrengend ist. Vor allem die wunderschönen zwei- bis mehrstimmigen Gitarrenmelodien reißen einen hinein in die äußerst facettenreiche musikalische Welt von Fatered: eine Welt, in der neben intensivem und ausdrucksstarkem Gegrunze auch melancholisch-anklagende cleane Gesangsteile zu finden sind; ähnlich gegensätzliche Akzente setzen die Jungs im Gitarrenbereich mit dem gelungenen Wechselspiel zwischen aggressiven verzerrten und verspielten akustischen Klampfen. Von den abgefahrenen Soli will ich lieber gar nicht erst sprechen, das deprimiert einen als Gitarristen zu sehr. Wen diese Beschreibung etwas an Opeth erinnert, dem sei gesagt, dass ich diese Band durchaus als Vergleich heranziehen würde, vor allem was die Vielschichtigkeit und Klasse der Songstrukturen angeht. Und doch klingen Fatered erfreulich eigenständig. Ich finde die cleanen Gesangslinien nicht immer so passend, aber das einzige, was mich eigentlich wirklich nervt ist die mit knapp 25 Minuten viel zu kurze Spielzeit. Ich freu mich jedenfalls schon auf den nächsten Fatered-Out-put! In der Zwischenzeit befehle ich hiermit jedem anständigen Metaller, der auf anspruchsvolle Musik steht, sich diesen Geniestreich für lächerliche 15,- DM zuzulegen. Keine Widerrede!! Markus (Kaktus) Benoit, Großohrenbronnerstr. 10, 91599 Dentlein a. Forst.
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