A Tortured Soul „Kiss Of The Thorn“ 6/6

Eyes Like Snow (Northern Silence Productions)
Bewertung: 6/6
Spielzeit: 46:52
Songs: 10

Die neue Nightmare’s End? Nein, hierbei handelt es sich um eine frische Band aus dem Mittelwesten jenseits des Atlantiks. Und sie sind schlicht wundervoll. Ein Gesang, wie ihn Ozzy nicht schöner hinbekam, Melodien wie Zucker und extrafeine Lieder, die in einer modernen Form eines epischen, kalt glänzenden Dooms in einem schlichten, klassischen Metallgewand daherkommen. Dabei sind es durchaus nicht in erster Linie die prophetischen Gesänge, die Rick Black da von sich gibt. Sein Normalgesang ist vielmehr zugleich ein sehr rauer, und doch ist er zugleich zu glockenhellem, hohem Geträller sowie Beschwörungsgesängen in der Lage. Das geht so weit, dass ich mich mitunter fragte, ob da mehrere Gesangsknaben am Start waren, aber anscheinend hat der Typ das alles allein drauf. Unterstützt wird er dabei von Kollegen, die es verstehen, die düstere, klare Atmosphäre eines Wintertages zu erschaffen und auch für temporäre Tempoausbrüche sorgen können. Es dauert seine Anläufe, bis man dies alles so verinnerlicht hat, dass der uneingeschränkte Genuss möglich wird, aber da Doom-Freaks Langmut gewohnt sind, ist es wohl keine Frage, das den Jungs die Zeit gegeben wird. Hey, wo gibt es noch besetzbare Nischen im HM? A Tortured Soul setzen sich da in eine allenfalls schon von Exoten wie oben genannten „Nightmare’s End“ angekratzte Ecke. Wer düstere, moderne Musik in exzellenten alten Gewändern und hervorragender Instrumentierung mag, ist hier bestens bedient. Hier stehen die Melodien vorne und letztlich vermag es das Album einfach, in schlichter Schönheit zu stehen.
Einzig zum Meckern bleibt: Ein Anti-Christentum-Lied „Altar Of Sangria“ zu nennen klingt, zu sehr nach Ballermann 6…

http://www.myspace.com/torturedsoulmusic

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