Eidolon „Coma Nation“ 6/6

Metal Blade Records
Bewertung: 6/6
Spielzeit:
Songs: 0

Und volle Kraft voraus. Mit neuem, mitunter erstaunlich nach Dave Mustaineklingendem Sänger an Bord starten Eidolon ihren inzwischen auch schon fünften versuch, mit brachialem Power-Metal die Welt zu erobern. Und das tun sie so gut wie nie zuvor. Gleich zu Beginn wird man mit fies schrägen Melodien geködert und ab dann nur noch gnadenlos verdroschen. Ein kristallklarere Sound veredelt ein von harten Riffs und zerreißenden melodien nur so triefendes Stück Metall, an dem Freunde athmosphärisch dicht gestalteten Power Metals kaum vorbei kommen dürften, denn im Gegensatz zu ihren früheren Stücken haben die Kanadiern gelungen heuer deutlich fesselndere Kompositionen am Start. Mein Favorit ist das teerig beginnende Life of Agony, welches brettert und sägt wie nichts Gutes. Nahezu jedes Stück besitzt ungemein faszinierende Wechselspiele zwischen drückenden und dann wieder entfessellten Riffs, das Wechselspiel zwischen Ruhe und Sturm scheinen Eidolon inzwischen so perfekt zu beherrschen wie kaum ein anderer. Was mich allerdings weiterhin stört ist, dass Eidolon noch immer etwas seelenlos wirken ? Alles (sic!) ist perfekt und man fragt sich dann halt doch mal, ob’s wirklich Menschen sind, die das ganze eingespielt haben und nicht etwa Roboter… Allerdings wäre wohl kein Roboter in der Lage, einen solch geilen Songs wie das überlange Abschlussstück „Within the gates“ zu schreiben. Das recht düster gehaltene Stück mit massenweise Psychotic Waltz-Zitaten baut sich verdammt schwerfällig mit großangelgten Soundteppichen, die nur kurz von schrägen Melodien verlassen werden, auf, bevor ein zugleich hartes und melodiöses Riffing aufgefahren wird, das in dieser Kombination seinesgleichen sucht, ohne Pause durchgezogen wird, so dass man sich fühlt, als fliege man in besoffenem Zustand in einem gut gepolsterten Raum von Wand zu Wand. Anschließend wird man dann des Wahnsinns voll gemächlich in die Geschlossene überführt, wo’s dann doch nur darum geht, einem endgültig den Kopf zu zertrümmern Warum man anschließend nur noch grinsend durch die Gegend läuft, ist mir entfallen, kümmert aber auch nicht mehr so recht. Und ich ziehe den Hut vor dieser Klasseleistung.

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