Eidolon „Hallowed Apparition“ 4/6

Metal Blade/SPV
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 0

Absolut lupenreiner Power-Metal der alten Schule, klasse instrumentiert, rattert wie ein Güterzug und ist so dicht wie die Maschen in einem orientalischen Teppich. Den Kopf stillzuhalten ist schon schwierig bei dieser Wucht, die die Kanadier einem da entgegenschleudern und auch das Tippen will mir nicht recht gelingen, da meine Finger immer wieder unwillkürlich d’raufloszucken. Mit De-Evolution beginnt der Reigen, der von den Lords of Desecration vollends weggefegt wird, ohne Pause peitschen einen die Jungs nach vorne, zerrei?en einem das Mark mit ihren Soli und zaubern ein Riff nach dem anderen aus dem Hemdsärmel. Darüber liegt die leicht quakige Stimme von Brian Soulard, die den Songs einen gewissen Weltschmerzanstrich gibt. Alle (!) Lieder dieser Platte sind Nackenbrecher allererster Güte. Leider gibt es allzu viel mehr auch nicht zu sagen, und genau das ist der Punkt, der mich auch nach x-maligem Hören noch immer fertig macht. Vielleicht hätte man die Progressiv-Anleihen der letzten drei Scheiben doch nicht vollständig unter den Tisch kehren sollen? Das ein oder andere Wagnis hätte der Platte sicher gut getan. Gut, ich gebe zu, dass Feed the Machine ein überragendes Riff im Mittelteil besitzt, das zudem textlich gut umgesetzt wird, das selbe gilt für Prelude into fear und eigentlich für den ganzen Rest (was drückt vielleicht der Pre-Chorus von Atomic Rage), und ich versuche’s am besten so, um Euch mein Problem klarzumachen: stellt Euch ein Haus vor, sehr solide gebaut, es gibt eigentlich nix zu meckern, aber es ist und bleibt doch kalt. So ähnlich geht’s mir mit Eidolon. Nichtsdestotrotz spricht Hallowed Apparition all meine Bang-Reflexe an und macht mich unglaublich begierig, die Kanadier live zu hören, denn wenn sie ihr Programm da genauso heftig abliefern, wird Balingen vermutlich von der Landkarte getilgt werden müssen!
www.eidolon-nightmareworld.com
http://www.eidolon-nightmareworld.com/media/audio.asp

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