Dol Ammad „Star Tales“ 1/6

Black Lotus Records
Bewertung: 1/6
Spielzeit: 62:04
Songs: 12

Electronic Art Metal. Und so’n neumodischen Schnickschnack mutet meine Chefin mir als konservativem, wertebewusstem, rückwärtsgewandtem Metaller, der Skepsis gegenüber allen Neuerungen für sein wertvollstes Kapital hält, zu. Und Alex Holzwarth (Sieges Even, Rhapsody) trommelt mit. Demnach sollte es sich ja eigentlich um ein interessantes Projekt handeln, um welches der für Komposition und Tastengedrücke zuständige Grieche mit dem bescheuerten Namen Thanasis Lightbridge neben einem Gitarristen mit nicht minder dämlichem Namen (Jimmy Wicked) sowie einem Bassisten mit ähnlich griechisch klingendem Namen (Nick Terry) gleich noch einen zwölfköpfigen Chor versammelt hat. Nun, Musiker sind auch bloß Menschen, und demnach kann ich nur vermuten, was Hrn. Holzwarth hier zum Mitmachen bewogen hat. Die Musik sicher nicht, denn die ist trotz des äußerst ambitionierten Konzeptes einfach nur schlecht. Vermutlich war der Alex also nur wieder knapp bei Kasse, und so gesehen ist es ja ganz schön, dass sich ihm hier eine Verdienstmöglichkeit aufgetan hat. Ihr wollt die Kritik? Ein überflüssiges, drei Minuten langes Intro. Darauf folgen 11 Songs, die sich im Wesentlichen gleich anhören. Es dominiert eine Gitarre, die vom melodischen Aspekt besehen äußerst sparsam eingesetzt wird. Das ist auch nicht nötig, denn für die Melodien sorgt das Keyboard. Das macht allzu häufig ungefähr das, was mich in meiner Jugend meist ziemlich schnell wieder aus der Dizze herausgetrieben hat: Tüff-tüff-tüff-tüff-tüff-tüff-füff. Allein das klingt zusammengenommen schon so, als werde man von einem fleischgewordenen Wischmop höchstselbst verfolgt. Leider singt auch noch ein Chor dazu (glücklicherweise nicht stets). Das hört sich dann an, als lache auch noch ein Schlossgespenst dazu. Überflüssig zu erwähnen, dass in kaum einem Lied überhaupt etwas anders als das sinnlose Aneinanderreihen von Soundkollagen passiert. Was das mit Kunst zu tun hat, mögen andere wissen, ich erkenne’s nicht. Ach ja, das Drumming ist echt gut. Auch über den Basser kann man eigentlich nicht meckern.
www.black-lotus-recs.com

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