Disillusion Interview

Es gibt so Alben, die hauen einen um und man freut sich über die Entdeckung eines Juwels. „Three Neuron Kings“ der Leipziger Disillusion ist so ein Album. Ok, es ist nur eine EP, aber nichts destotrotz ein Juwel. Irgendwo bei Opeth angesiedelt, haben die Drei Musik erschaffen, die zeitlos, wunderschön und trotzdem heavy ist. So was es eine nur logische Konsequenz, daß ich mich an die Jungs wandte. Rajk und Andy standen mir sehr ausführlich Rede und Antwort und entpuppten sich dabei als nette Kerle, die wissen, was sie wollen und sich dabei nicht von ihrem Weg abbringen lassen.

Eure CD ist sehr geil geworden, aber es fällt mir schwer, euren Stil irgendwie zu beschreiben. Wie nennt ihr selber eure Mucke?
Rajk – Black/Thrash Metal der modernen skandinavischen Schule, irgendwo zwischen Anathema, Soilwork, Opeth und Emperor. Der Stil: energisch und doch verhalten, filigran, kalt und doch brodelt das Feuer der Wut, der Verachtung, der Gelüste. Nackenbrechende Grooves münden im wimmernden Leiden einer Akustikgitarre, ein triumphaler Zug als inbrünstiger Recke endet im Schlachtgetümmel voll Wut, voller Energie. Und, egal welcher Stilistik sich gerade bedient wird, Energie ist das Schlüsselwort; ob nach aussen oder innen – sie ist das Charakteristikum der Musik DISILLUSIONs. Sie hat sicher viel zu bieten: gewaltige Riff-Attacken, die eher in einem Death/Hardcore Style dargeboten werden, Black-Metallische Atmosphäre, ein wenig Jazz, eine Prise Folk, aussergewöhnlich variable Gesänge – doch bei weitem keine Ruhe und Ausgeglichenheit.

Die Riffs hätte ich persönlich eher dem Thrash Marke The Haunted, Dew-Scented, zugeordnet. Aber egal. Den Gesang find ich sehr gut, so schön variabel. Wieso singt ihr clean? Und ist es immer der gleiche Sänger in allen Passagen? Würdet ihr gerne mal ein Stück mit mehreren Sängern machen?
RAJK – Wieso singen wir auch clean? Aus dem selben Grund, weshalb die gesamte Musik am Ende schwer irgendwo einzuordnen ist: Eine Gesangsstilistik reicht für uns einfach nicht aus, um Spannung zu erzeugen, Freude zu empfinden an den Songs – ganz zu schweigen davon, dass es natürlich auch um die Texte geht, die einen bestimmten Ausdruck schlichtweg brauchen. Da MUSS clean gesungen werden, um die Worte wirken lassen zu können, ihnen Nachdruck zu verleihen, da muss auch mal die Dampfwalze ausgepackt werden, der Wutige wird gemimt, dann wieder der Besinnliche. Wichtig ist halt der Fluss in allem. Ein Album, auf dem im Gesang wenig bis keine Variation liegt, nun ja, hat für mich Langeweile-Potenzial. Das muss dann schon sehr überzeugend kommen, reicht jedoch meistens nicht aus.
Es ist immer der gleiche Sänger – der Andy . Er singt nicht, weil es seine Berufung ist, sondern vielmehr ein Notstand in der Kapelle – wer soll es halt sonst tun? Aber bisher sind wir voll auf zufrieden, mit den Gesängen, weil Sie es schaffen, in gleicher Variabilität wie die Musik, die Texte auszudrücken. Für das Album sind aber tatsächlich einige Gesangsgimmicks im Vorbereitung, soll heissen, Gastsänger werden wohl dabei sein. Da ist aber noch nichts ausgegoren. Antwort ist also JA, wir werden im Studio für einige Stücke mit mehreren Sängern experimentieren, trotzdem bleibt Andy natürlich der Sänger von DISILLUSION, nicht zuletzt aufgrund seiner markanten Stimme.

Dafür, daß er quasi Notsänger ist, macht er seine Sache aber ziemlich gut.
Schaut ihr euch nach einem „richtigem“ Sänger um oder wollt ihr es momentan bei dieser Situation belassen?

Rajk: Andy ist nicht der „Notsänger“ sondern aus der Not heraus zum Sänger geworden, und mittlerweile zum perfekten Vocalisten für unsere Musik herangereift. Ich könnte mir jedenfalls keinen besseren vorstellen. Wir sind, wie bereits gesagt, voll auf zufrieden und von daher auch nicht auf der
Suche nach einem weiteren Stimmbandkünstler. Wenn wir für das Album, auch mit anderen Stimmen herumprobieren werden, so ist das unserer Experimentierlust geschuldet und wird dann , so diese Experimente glücken, vielleicht in Form einiger Extragesangslinien und Gimmicks zu hören sein.

Warum hat der Andy auch den Baß eingespielt? Habt ihr momentan ’nen Basser? Warum mußte euer letzter gehen? Oder hattet ihr nie einen?
Das Letztere trifft zu – da war noch nie einer – ausser 1995, ganz weit zurück. Es hätte zur Aufnahme einen Session-Basser geben sollen, der jedoch nahm alles nicht ernst genug und liess uns wenige Tage vor Beginn sitzen. Da gab es dann keine Wahl mehr… und Andy war am Bass einfach am fittesten und hat die Sache sehr ordentlich gemacht. Trotzdem hätten wir nichts dagegen diesen Posten auch mal endgültig zu besetzen. Also, liebe 4-6 saitigen Tieftöner, bitte melden, Infos zu uns unter www.disillusion.de

Habt ihr schonmal live gespielt, wenn ja, was war euer schlechtester/bester Gig?
In der neuen Besetzung stehen wir erst seit Oktober 2001 auf der Bühne Vorher hatte natürlich jeder seine Kapellen. Es ist also nicht so, dass Disillusion live bei Null beginnen.
Einen schlechtesten Gig gab es bislang nicht, der beste war zweifellos unser selbstorganisiertes Konzert in der leipziger mb – Leipzig ist schliesslich unsere Heimatstadt. Da war die MB dann auch gut gefüllt, mit Freunden und Fans und die Stimmung war dementsprechend ordentlich. Das schlägt sich natürlich auch sofort auf die Bühne um, soll heissen, wir haben tief in die Konditionskiste gegriffen um auch ja die Stimmung am Kochen zu halten. Im Zeitraum 28.03. – 06.04. werden wir übrigens mit unseren Freunden, den „Astral- Space -Metallern“ von Asterius auf eine kleine -„Prologues To Infinity“ betitelte- Tour durch Deutschland gehen. Alle Einzelheiten dazu werden demnächst ebenfalls unter www.disillusion.de zu finden sein.

Ist diese Tour denn mit großem finanziellen Risiko für euch verbunden?
Rajk: Im Vergleich zu anderen Touren, nein, da wir versuchen möglichst alles selbst zu machen um die Kosten niedrig zu halten, aber die Kosten für Sprit, Porto und die Drucksachen stehen einfach und es wird sich zeigen, ob wir es
schaffen werden überhaupt bei null rauszukommen.In der Hauptsache gehts aber darum zu spielen und Spaß zu haben, wir freuen uns gewaltig darauf mit den Asterial Brothres von ASTERIUS knapp 2 Wochen lang durch Dtl. zu rocken !!!

Kommt ihr auch nach Norddeutschland? Habt ihr die Tour selbst organisiert?
Rajk- Die Tour ist selbstorganisiert, von vorn bis hinten. Das stellt natürlich eine gute Herausforderung dar, aber die Zusammenarbeit mit ASTERIUS läuft (nicht nur in diesem Punkt) außerordentlich gut, so dass einfach genug Leute dafür Sorge tragen, dass sie letztendlich –hoffentlich- ein Erfolg wird. Norddeutschland liegt leider zu weit von der Route, welche uns eher durch Mittel und Westdeutschland führt – ist daher nicht dabei.

Schade : ( Na, vielleicht bei der nächsten Tour?
Rajk. Da ist noch nix in Planung, erstmal die Prologues To Infinity Tour über die Bühne bekommen. Für einen Einzelgig im Norden ergibt sich aber bestimmt eher mal die Gelegenheit….

Organisiert ihr öfter mal Konzis? Wie sieht’s denn mit der Szene in Leipzig aus? Ich denke, Festivals habt ihr da unten ja massig: Fuck The Commerce, With Full Force, Wave-Gotik-Treffen….. und dann der Hellraiser e.V. Da scheint metalmäßig viel los zu sein? Oder täuscht der Eindruck?
Rajk – Der mb Auftritt war unser erstes selbstorganisiertes Konzert. Das nächste werden wir am 04.05. auch in Leipzig veranstalten. Dort spielen wir dann mit den L.E. Doom Metaller von IMMACONCEPT, die Ihre neue Scheibe vorstellen wollen. Außerdem dabei sein werden FALL OF SERENITY. Womit wir gleich beim zweiten Teil Deiner Frage sind:
Ja, ich habe auch den Eindruck, das es langsam wieder aufwärts geht mit dem Metal in der Leipziger Region. Nachdem es lange still war tauchen nun vermehrt wieder interessante Kapellen aus Ihren Probekellern auf (z.B. die o.g. ) , der Hellraiser e.V. zieht regelmäßig interessante Tourkonzerte an Land (das meiste in dieser Richtung findet jedoch im etwa 100 km entfernten Chemnitz bzw. Zwickau statt), die „Heavy Metal ..nix im Scheddel..?“ Partyreihe sorgt monatlich für gut besuchte Undergroundkonzerte und hin und wieder gibt´s halt selbstorganiserte Gigs von den Metalbands der Stadt, deren Zahl, wie gesagt wieder größer wird.
Die fetten Festivals in der Gegend sind von überregionaler bis internationaler Bedeutung, und haben eigentlich nicht direkt was mit der Leipziger Metal Szene zu tun. Das allerwichtigste ist aber, das hier ein interessiertes Metal Publikum vorhanden ist, und das wächst stetig…

Welche Bands/Musiker haben euch beeinflußt? Ihr zieht im Info Vergleiche mit Emperor, Opeth und Anathema, Soilwork?
Die o.g. Bands sind sicher so etwas wie unsere Vorbilder, was man auf „Three Neuron Kings“ vielleicht auch ein wenig hören kann, letztendlich wird man aber durch alles, was man hört beeinflusst, so dass man hier eine endlose Liste aufschreiben könnte. Kurzum: schwierig, etwas allgemeines zu sagen – vielleicht ist es doch komplexe Musik jeglicher Richtung, die DISILLUSION am weitesten beeinflusst, Musik mit Tiefe, Emotionalität (was natürlich auch Wut etc. bedeuten kann), Energie…

Die Produktion eurer CD ist sehr gelungen, wo habt ihr sie aufgenommen? Wie lange habt ihr im Studio gehockt?
Aufgenommen wurde „THREE NEURON KINGS“ im hauseigenen Studio, welches Andy und Jan betreiben ( wer Interesse an günstigen aber trotzdem professionellen Demo Aufnahmen hat, für den gibt´s Infos unter www.salvation-studios.de ); was den Vorteil hatte, nicht unter Zeitdruck arbeiten zu müssen. Wir haben den ganzen August genutzt, um alles so perfekt zu machen, wie wir´s damals vermochten, z.B. haben immer wieder Änderungen und Verbesserungen an den Songs und einzelnen Instrumenten vorgenommen, zusätzliche Gitarrenlinien eingefügt usw. Insgesamt eine harte, aber sehr spannende und lehrreiche Zeit. Mit dem Material waren wir dann noch für eine Woche im September beim Alex im TAM Recordings / Zwickau zum Mischen und Mastern. DISILLUSION sind mittlerweile zum dritten Mal bei Alex gewesen. Alex schafft es eben immer, noch ein Fünkchen mehr herauszuholen und wir schulden ihm mehr als ein dankeschön…

Da seit ihr ja in einer beneidenswerten Position, so mit eigenem Studio. Werden in naher Zukunft andere Bands in den Salvation-Studios aufnehmen? Was ist von euch als Nächstes zu erwarten? Wie steht ihr zu Remixen? Ulver haben ja Emperor geremixt, was haltet ihr davon? Könnt ihr euch vorstellen, in die Ulver-Richtung zu entwicklen oder eine ähnliche Entwicklung durchzumachen? Also einfach das zu machen, auf das man Bock hat?
Andy – Im Studio liefen tatsächlich schon einige, wenn auch kleine, Produktionen – das befindet sich gut im Wachsen. Wobei es natürlich sozusagen kein Zufall war, überhaupt ein Studio aufzubauen. Erstens, weil Jan (seit Anbeginn der Techniker der Kapelle) und ich schon seit Jahren diesen Plan verfolgten. Und Zweitens, wir wussten lang vor den Aufnahmen zu THREE NEURON KINGS, dass es eine lange Zeit brauchen wird, bis wir irgendwann mal zufrieden sind. Da haben wir dann kurz gerechnet und beschlossen, uns mit Technik auszustatten, damit kein Zeitdruck uns vom kreativen Arbeiten abhalten kann; und vor allem, dass wir im fremden Studio die Kreativität teuer bezahlen würden, rechtfertigten die Investitionen schnell . Die EP war ja schliesslich eine Eigenproduktion.
Zu Ulver und Bandentwicklung: Als komplette Kapelle, die auf jeden Fall live spielen will, einen Weg wie ULVER einzuschlagen, ist wohl leider nicht möglich – LEIDER deswegen, da ULVER natürlich wunderbare Musik erschaffen haben, nahezu in jeder ihrer, man muss ja sagen, Schaffensperioden. Gerade so ein Mammutwerk wie „William Blake: The Marriage…“ liegt uns schon schwer im Blut, und dass DISILLUSION sehr angetan sind von solchen grossen und umfangreichen, tiefgehenden Klangwelten und Kompositionen, zeigt sich vielleicht auch auf der EP. Nur, wie gesagt, als Kapelle mit Rock’n’Roll-Standardbesetzung (ohne Bass jedoch *g) schier unmöglich. Vielleicht gibt es da mal ein Nebenprojekt, wofür jetzt jedoch überhaupt keine Zeit da ist.

Wie entstehen bei euch neue Songs? Kommt jeder mit seinen Ideen an oder ergeben die sich aus Proeberaumsessions? Oder gibt es einen Banddiktator, der die ganze Musik schreibt?
Es ist eher eine Mischung aus den ersten beiden Sachen. Wenn wir in den Proberaum gehen, um einen Song zu machen dann gibt es schon ein zumindest grobes Konzept, einige Teile, die zusammen passen und ´ne Vorstellung wo ´s hingehen soll. Das Konzept eines Songs wiederum ändert sich eher kaum beim daran-arbeiten. Es dauert zwar immer ein kleines Stück, bis wir die 100%ig gemeinsame Sprache für den betreffenden Song gefunden haben – ist das geschehen, dann läuft alles von selbst
Und manchmal, ja manchmal gibt es doch einen Anflug von kompositorischen Qualitäten und jemand bringt einen kompletten Song mit Keyboards und allem an – das ist dann eher selten, doch geschieht auch. Proberaumsessions gibt es natürlich zuhauf – da scheint auch immer etwas rauszukommen, leider selten zu den Problem, vor dem man gerade steht…

Warum benutzt ihr Keys? Müssen wir in Zukunft bei euch auch mit Frauengequake rechnen?
Rajk – Keyboards: bei den wenigen Stellen auf der EP, an denen wir Keys eingesetzt haben, unterstützen sie einfach das Gefühl, welches wir erschaffen und gehört haben wollten. Sie sind also ein Stilelement um aus dem Song einfach mehr herauszuholen. Live sind die Keys nur bei EXPIRED dabei. Der Grund liegt aber darin, dass EXPIRED ursprünglich komplett am Computer entstanden ist und die Synthies mit den Drums zuerst da waren, lang bevor eine Gitarre dazu spielte, soll heissen: hier können wir nicht auf die Keys verzichten, da sie den Song begründen. Beim Abmischen der Platte sind sie (leider) etwas in den Hintergrund geraten, genau wie die Klarinette, die wohl noch niemand gehört hat (seufz – dabei hat sich der Torsten so viel Mühe gegeben – and den Torsten: ich hoffe, Du bist nicht allzu sauer?!).

Oh, das ist ’ne Klarinette? *g*
Andy: Cool, zumindest einer hat sie gehört ;-)
Rajk: Hat er nicht! Hör die Platte mal unter Kopfhörern an – dann wirst Du auch die Klarinette hören…
Nun zum „Frauengequake“. Ich kann jetzt nur hoffen, dass nicht pauschal jeder Frauengesang Gequake für Dich ist. Das wäre sehr schade. Es ist natürlich auffallend, wie oft Frauengesang auf Platten auf ningelndes Background-Flächen-Geriesel reduziert wird und dann ziemlich belanglos daherkommt. Nun, das wird es hier tatsächlich nicht geben. Wir haben schon ein recht klares Bild, wie Frauengesang bei DISILLUSION zu klingen hat. Das geht dann schon in die Ulver-Richtung, oder wie auf der kürzlich erschienenen GREEN CARNATION – charismatische, eigene Stimmen, von tiefster Emotionalität. Wie gesagt, das wird es sicher auf Platte geben. Wenn nicht, dann habe ich das hier nie gesagt ….;-)

*G* Ja, mich nerven tatsächlich diesen Heerscharen von austauschbaren Engelsstimmen, ohne eigenes Charisma, die nur so dahinträllern. Neee, muß nicht sein.
Rajk: Selbiges gilt wohl auch für viele Metal Sänger da draussen. Manchmal wird mir übel, wie wenig Wert auf die Vocals gelegt wird.

Was sagt ihr zu der Green Carnation? könntet ihr euch vorstellen, auch einmal solche Musik zu machen?
Rajk: Definitiv ja – ich kann mir durchaus vorstellen solche Musik zu machen, aber höchst wahrscheinlich nicht mit DISILLUSION. Da schließt sich die Frage nach dem warum an – keine Ahnung. Wahrscheinlich weil man keine 5 Mann braucht, um solche Musik zu machen – die wächst lang in einer vielleicht 2 Personen – so ist es wohl dann auch meistens

Bei den Texten scheint Andy ja alle Fäden in der Hand zu haben? Wie wichtig sind euch dieTexte? Was schreibt ihr zuerst, Texte oder Musik? Worum dreht es sich in euren Lyrics? Ihr habt euch scheinbar eine Menge Gedanken über die Texte und euer Konzept gemacht, kannst du das ein wenig näher erläutern?
Richtig, Andy schreibt alle Texte und entwickelt auch Konzepte dafür: Anfänglich gibt es meist schon einen Songtitel und einen groben Plan, aber die genauen Worte werden dann erst fixiert, wenn der Song schon so gut wie fertig ist. Die Texte sind ein sehr wichtiger, integraler Bestandteil unserer Musik, d.h. Musik und Text bilden eine Einheit, die Worte sind auf die jeweilige Atmosphäre abgestimmt und umgekehrt, und verstärken gegenseitig ihren Effekt…
Da wir an jedem Punkt versuchen, emotionale Musik zu schreiben (wobei auch Coolness *g* emotional ist…), sind am Ende auch die Texte schwer beladen. Zumeist ist da ein Protagonist, Andys Alter Ego sozusagen, der sich durch seine Unzulänglichkeiten zu manövrieren versucht, auf schmerzhafte, ernüchternde Situationen trifft, und immer weiter stolpert bis letztendlich kein Halt mehr da ist und er fällt… so ungefähr. Für THREE NEURON KINGS jedoch kann man nicht von einem Textkonzept an sich sprechen – Verbindungen in den Texten sind eher zufällig. Beim Album wird das gänzlich anders, schliesslich wird es ja ein Konzeptalbum – Arbeitstitel A VISION STROKE MY PANTHEON, später mehr.

Also ist das ganze Konzept, die ganzen Texte, selbstreflektorisch?
Andy- nein, ich versuche immer zumindest einen Funken von “ultimativer Wahrheit“, wenn man so will mit beizugeben, d.h. alles kommt selbstreflektorisch daher, ist aber immer im grösseren Kontext entstanden und zu verstehen. Das Alter Ego ist eher eine Stütze, damit ich mich nicht ständig selbst neu erfinden muss, und zumindest einen Anfang habe, meine, wenn auch äusserst persönlichen und streitbaren, Wahrheiten in die Welt hinauszuposaunen.

Wann können wir denn mit A VISION STROKE MY PANTHEON rechnen? So ungefähr? Kannst du schon irgendwas über das Konzept sagen?
ANDY – Grundsätzlicher Zeitplan für die Aufnahmen ist folgender: bis September sollte alles soweit fertig sein um Ende 2002 wieder ins Studio zu gehen. Naürlich sind wir uns bewusst, dass das ein recht langer Zeitraum zwischen der EP und der Platte ist, zumindest in der heutigen Highspeed-ich-will-noch-mehr-konsumieren-Welt, doch anders wird die Platte nicht so toll, als sie dann werden wird. (grins) . Nein ernsthaft. Es ist natürlich eine Herausforderung sondersgleichen: erstes Album, und gleich ein Konzeptalbum. Wir sind eben rastlos und verrückt. Zum Inhalt sag ich lieber noch nix, bzw nur etwas allgemeines: Der grosse Plan ist längst fertig – DISILLUSION eben, die Kapelle wird quasi ihr gesamtes Konzept und Weltverständnis in dieses Album packen. Dazu wird es eine ausformulierte Geschichte geben, die wird lang. Wir arbeiten mit dem (Untergrund)-Autor, Markus Böhme, zusammen, so dass es uns möglich sein wird, das Konzept, die Geschichte in Fließtextform anbieten zu können (da sind wir wieder bei ULVER). Rückwirkend, bzw. gleichzeitig, entstehen dann die Texte und die Musik aus dem Fließtext – das ist wohl der schwierigste Moment. Etwas ist aber noch wichtig: Wenn wir von einem Konzeptalbum sprechen, meinen wir ausschliesslich solche Werke wie Pink Floyds THE WALL, oder eben die ULVER „The Marriage of Heaven and Hell“, soll heissen, auch bei DISILLUSION wird das Konzept eine wahnsinnig massive Aussage beinhalten, die nie ausserhalb stehen wird, bzw. unabhängig von der Musik steht, sondern immer (so soll zumindest das Ziel sein) in Wechselwirkung mit der Musik stehen wird. So viel kann ich verprechen. Wie gesagt, grosse Herausforderung.

Das klingt ja alles recht selbstbewußt. Hm, denkt ihr nicht, daß hir mit solchen (und anderen) Aussagen ein etwas arrogantes Image bekommt (ich empfinde das nicht so, aber man KÖNNTE es so sehen)? Ist es euch egal, was die Leute von euch denken oder provoziert ihr mit solchen obigen Aussagen ganz bewußt?
Rajk: He , was heißt hier arrogant ;-) wir setzten einfach ALLES daran ein WIRKLICH GUTES Album abzuliefern, das ist das Ziel. Ohne Glauben daran, das es uns auch gelingen wird, ohne Vertrauen in die eigene Stärke werden wir den harten Weg dahin nicht durchstehen….Ein gut ausgeprägtes Selbstbewusstsein ist also verdammt wichtig.
Andy: Man könnte solche Aussagen als arrogant betrachten, und so geschieht es auch . Drauf ge… Wenn Du Dir ständig überlegst, wie Du alles am Besten und mit P.C. ausdrückst ist die Gefahr verdammt gross, dass Du irgendwann vergisst, was Du eigentlich sagen wolltest, denkst, meinst, glaubst. Dann lieber gleich auf den Tisch damit und fertig.

Mit welcher Band(s) würdet ihr gern mal auf Tour gehen?
Opeth, Emperor ( hat sich ja leider erledigt), Anathema, Soilwork, Darkane u.v.m. – am besten aber alle im Paket – ich würde zu jedem Gig fahren!!!

Das wär‘ doch mal geil, so eine Tour mit Opeth *seufz* Würdet ihr auch mit anderen Bands touren? Also Powermetal oder Death/Grind? Oder ganz metalfremde Bands?
Andy – eher weniger, das ist dann zu viel des Experimentierens…
Rajk – warum nicht, wenn trotzdem ein Bezug zu unserer Musik da wäre…

Welche Opfer würdet ihr dafür bringen?
Eigentlich haben wir die schon gebracht, d.h., wir haben alles aufgegeben, was eine „gesicherte“ Zukunft verheißen könnte (Lehre, Studium, fester Job usw.) um sich voll und ganz dem Musik-Machen widmen zu können – was unserer Ansicht nach der einzige Weg ist, dass so eine Tour tatsächlich einmal möglich werden kann….

Wow! Respekt vor diesem Schritt! Das tun wirklich nicht viele…. Musik hat in eurem Leben also sehr hohe, wenn nicht sogar höchste Priorität? Seit ihr noch in anderen Bands, Projekten, Labels, Zines, im Musikzirkus integriert? Mal so: wovon lebt ihr? Wie oft probt ihr denn pro Woche? Wohnt ihr alle auf einem Haufen, so daß das immer hinhaut?
Andy. Jaja, die Kohle, die wird das ganze noch kaputtmachen. Gelegenheitsjobs, Webseiten bauen, und wieder Gelegenheitsjobs. Im Grunde haben wir aber gar keine Zeit zu arbeiten. Muss aber dummerweise sein. Der Jens, der Drummer, ist der einzige Vollzeitberufstätige, und kommt bei den 3 bis 4 mal Proben die Woche gut ins Schwitzen.
Ich glaube aber schon, dass die Musik Toppriorität hat und ist. Das ergab sich aber einfach – wir müssen uns im Proberaum kein Banner aufhängen auf welchem steht „Was Du hier machst ist wichtig!“ Das kommt alles von innen und will raus.

Das hört sich alles so an, als sei Disillusion schon über einen sehr langen Zeitraum geplant. Habt ihr gleich von Beginn an gewußt, daß ihr das mal so machen würdet, wie ihr es jetzt macht, also nur für die Musik leben, eigenes Studio ectpp. Oder kam diese Idee erst nach und nach? War es leicht für
euch, eure Jobs aufzugeben und nur noch für die Musik zu leben? Wovon haltet ihr euch im Moment über Wasser? Würdet ihr auch -für gutes Geld- bei metalfremden Sachen im Studio was einspielen?

Andy: Ja, kommt natürlich drauf an, aber grundsätzlich ja. Je schlechter die Musik ist , desto wahrscheinlicher ist es auch – denn umso weniger hätte ich ein Problem.
Der Jan Stölzel (Techniker und das vierte, wenn auch stummes Mitglied) und ich arbeiten seit Jahren zusammen. Über die Jahre ist der Gedanke ans eigene Studio gewachsen. Irgendwann im Frühjahr 2001 als sich abzeichnete, dass die neue Besetzung dauerhaft zusammenarbeiten wird, wurde eben entgültig investiert um zunächst die EP aufnehmen zu können.
Trotzdem gab es einen mehr oder minder jahrelangen Plan, der vielleicht nie wirklich in Worte gefasst wurde, durch welchen aber tatsächlich gewisse Entscheidungen so und nicht anders getroffen wurden, ich denke an die Besetzungssuche, wo allen klar sein musste, dass es nicht nur um Musik gehen kann, sondern Konzepte etc. Will sagen, manche „ Pläne“ sind weniger griffige Aufgabenzettel als vielmehr Gefühlsentscheidungen in dem Moment, in dem sie gefällt werden müssen. Wenn Du Dir recht klar darüber bist, was Du erreichen willst, kannst Du Dich getrost auf Deinen Bauch verlassen.
Die Entscheidung, „nur“ für die Musik zu leben war für mich in keinster Weise schwierig, vielmehr war sie unumgänglich und jahrelang hat mich nur Bequemlichkeit, falsches Umfeld usw. abgehalten genau das zu tun, was ich tun will. Später kamen dann die Gedanken an Konsequenzen, die dann aber nach der Entscheidung wesentlich leichter zu meistern waren als davor. Viele Freunde und andere stellen diese Frage ständig. Im Gespräch stellt sich heraus, dass sie sich so einen Schritt nie trauen würden, weil sie ständig versuchen, den negativen Konsequenzen schon vorab aus dem Weg zu gehen. Und das wird dann wohl auch nicht funktionieren. Das Risiko ist am Ende wohl die Triebfeder…
Rajk: Ich habe schon einiges versucht, verschiedene Studien, eigene Firma, etc. doch letztendlich richtig glücklich war und bin ich erst, nachdem ich alles gecancelt hatte, um mich ganz auf das eigentliche, nämlich das Musik machen und die Band zu konzentrieren. Es hat Jahre gedauert, bevor mir klar wurde, diese Angst vor einer unsicheren Zukunft, die Scheu und von der normalen, vorgezeichneten Bahn abzuweichen, von „außen“ erzeugt wurde. Wirklich erfüllend, ist es nur zu das zu tun, was man auch tun will, für mich bedeutet das im Moment 100% für Disillusion zu geben, da ist kein Raum für etwas anderes. Über Wasser halte ich mich mit Gelegenheitsjobs, die ich so auswähle, dass sie die Arbeit für Disillusion wenig bis gar nicht beeinträchtigen. Ich lebe nicht auf großem Fuß, deshalb komme ich klar.

Wie sehr füllt Disillusion euch aus? Habt ihr mal überlegt, so eine Art Manager/ Agenten anzuheuern, der euch wenigstens ein wenig Arbeit abnimmt?
Rajk- Überlegt ..? Nicht nur dass!! Wir sind kräftig auf der Suche, denn der ganze Businesskram ist einfach Gift
für die Kreativität. Doch ehrlich gesagt tun wir uns auch sehr schwer damit, etwas aus der Hand zu geben, zumindest solange bis wir den richtigen Partner gefunden haben…

Was ist euer Traum, was wollt ihr mit Disillusion erreichen?
Wir hoffen irgend wann einmal einen größeren Einfluss auf die Metal-Szene auszuüben , d.h. mit unserer Musik Impulse zu setzen um vielleicht im Weltmaßstab Bedeutung zu erlangen…

Ein nicht grade bescheidener Traum : ) Wenn einer der Mitglieder Disillusion verlassen würde, würdet ihr die Band so weitermachen oder ganz auflösen oder umbenennen? Wollt ihr in den Charts Erfolg haben? Was würdet ihr machen, wenn das passieren sollte und euch manche Leute Ausverkauf + Kommerz vorwerfen?
Rajk und Andy – Nicht die Frage nach Kommerz sondern die Frage nach der Qualität ist entscheidend. Ein Beispiel: Wenn OPETH mit Ihrem neuen Album auf Platz 1 der Albumcharts kämen, und es wäre nicht schlechter, als die Alben davor, dürfte sich niemand beschweren. Im Gegenteil: Es wäre ein Grund zum Feiern, da sich damit endlich Qualität durchgesetzt hätte.
Für uns gilt: Solange wir damit zufrieden sind, was wir abliefern, wir keine Kompromisse sondern 100% unser Ding machen können, freuen wir uns über jede Aufmerksamkeit seitens der Leute, die wir erhalten können.
Aber weder bei Opeth und noch viel weniger bei uns glauben wir daran, dass jemals zu Charteinstiegen kommen wird, dazu ist die Musik einfach zu speziell ( und im Fall von Opeth, könnte man auch sagen: Einfach zu gut *g* )
Und, da hier niemand aussteigen will, etwas anderes machen will oder sonstiges, machen wir uns keine Platte über die Zeit danach, nach einem Split. Das wird schwierig, doch am Ende ergibt sich das Meiste eh von selbst. Dann soll es halt kommen…

Aber solange bei POPSTARS nur Leute für Plastikpop gecastet werden, ist es wohl unmöglich, mit einer Band wie Opeth große Erfolge zu feiern…. wieweit würdet ihr gehen, um massenkompatibel zu werden, würdet ihr das wollen? Oder reicht es euch, quasi so eine art Inspiration für Musiker zu sein, die aber von der breiten Masse nicht wirklich gekannt wird?
Rajk:…kommt darauf an, wie man Erfolg definiert. Wer wie Opeth über 10 Jahre lang, unbeirrt sein ureigenes Ding durchzieht, dabei reifer wird und dadurch immer noch genialere Platten veröffentlicht, dafür von einer vergleichsweise kleinen, aber trotzdem stetig wachsenden Fanschar weltweit, innig geliebt wird und diese bei Liveshows in kleinen, dafür ausverkauften Clubs mit einer einzigartigen Musikdarbietung verzaubert……….gilt für mich als verdammt erfolgreiche Band !!!
Unser TRAUM von einer Bedeutung im Weltmaßstab ist aus dieser Perspektive vielleicht besser zu verstehen, die breite Masse müssen wir dafür nicht ansprechen.

Welche Musik hört ihr privat?
Jeder von uns hat vielseitige musikalische Interessen, die sich im Metal und hier besonders im Death-,Thrash und Black Metal überschneiden.

Irgendeine Platte oder Band, die euch in letzter Zeit sehr beeindruckt hat/haben?
Im Chor – EMPEROR ‚Prometheus – The Discipline of Fire and Demise’!!! Was soll man sagen?! Vielleicht DAS beste Metal Album aller Zeiten. Genial, filigran, kraftvoll, ein Epos, eine Ode an die Musik.

Habt ihr vor „Three Neuron Kings“ schon andere Sachen veröffentlicht?
Zwei Demos „Subspace Inanity“ und „Red“. Von „Red“ sind sogar noch einige Exemplare unter www.disillusion.de zu ordern. Da jedoch die Besetzung gänzlich anders ist, handelt es sich im Grunde auch um unterschiedliche Kapellen – nur noch Andy ist von Anfang dabei. Bislang hat leider noch niemand die DEMOS und THREE NEURON KINGS verglichen, das wäre mal spannend…

Also ist Andy Disillusion?
ANDY – (jetzt hat der Rajk ganz fies mir die Bürde auferlegt, diese Frage zu beantworten… also ..)
DISILLUSION gibt es, wie schon gesagt, an sich seit über 7 Jahren. Die Kapelle hiess damals schon so, hatte ähnliche, bislang gleiche Konzepte, auch wenn sich Musik und Besetzung änderte, über die Jahre – nur ich, bin noch dabei. Mit dem Einsteigen von Rajk und Jens begann ein neues Kapitel in der Bandgeschichte: Das 1 Jahr mit Ihnen, war erheblich fruchtbarer als die 6 Jahre davor und wir schreiten nun in viel größeren Schritten voran, als damals.
Da das Konzept, wie gesagt, schon seit damals existiert und seine verbale Äusserung in Form der Songtexte auch durch mich geschieht, könnte man sagen, ich sei DISILLUSION, doch leben die beiden anderen es genau so wie ich und geben ebenso 100% für die Band. Nicht zuletzt sind sie ja eingestiegen, da ihnen das Konzept zusagte, und gemeinsam haben wir es ausgebaut und erweitert.
Letztendlich erschaffen wir nur in dieser Besetzung, eben diese, unsere Musik, somit sind wir drei DISILLUSION und keine Einzelperson.

Was hat es mit dem Bandnamen auf sich? Wollt ihr eure Hörer desillusinonieren, ihnen die rosarote Brille von den Augen nehmen und zeigen, wie die Welt wirklich ist?
Obwohl es uns natürlich freut, wenn sich Leute intensiver mit unserer Musik und dem Konzept beschäftigen, dadurch vielleicht eine neue Sichtweise auf die Dinge kennenlernen, zielen wir nicht vordergründig darauf ab, sondern es geht hauptsächlich um uns; wenn es überhaupt um jemanden anderen als die Macher geht, dann um ihn/sie äusserst persönlich, soll heissen nicht die Welt zu entschleiern, sondern den Schleier von den eigenen Augen lüften.
Dazu ein kurzer Auszug aus dem Bandinfo:
In den sieben Jahren Bandgeschichte gab es viel Zeit darüber nachzudenken und zu philosophieren, was genau eigentlich DISILLUSION sei; was es auszudrücken galt und immer noch gilt, was unser Innerstes bis zum Bersten mit Lanzenstichen peinigt. Jedoch, keine Erklärung wurde gerechter, als die einfachste – alles drehte sich um uns, unser Innerstes, unsere dunkle Welt und die Farben der Illusionisten, die Geister verflossener Lieben und all das, was uns ernüchtert hat, ja uns die Illusionen stahl. Disillusion wurde zum Innbegriff für Wissen, Reflexion, Leid und Schmerz – doch auch für Stärke durch Selbsterkenntnis und die Entschleierung der Welt, und wurde lebendig, gar zu einem vielschichtigen Lebensbild mit einer karg-schwarzen Ästhetik. Es geht um den Einzelnen, seine Reise durch sein Ich, durch seine Emotionen, sein Leid und seine Freuden, seine Grenzen und deren Durchbrechung, um endlich zu leben und sich selbst zu hören im Lärm der Fanatisten.

Zu eurem Konzept scheint ja auch Fotografie und Literatur zu gehören? Inwieweit hängt das mit eurer Musik zusammen? Eure Website ist ja nicht „nur“ die Homepage eurer Band, sondern bietet auch Zugang zu Fotografie und Literatur. Wie wichtig ist euch das Medium Internet?
Nun, Musik ist eben nicht die einzige oder gar reine Form, sich auszudrücken. Kunst im allgemeinen dient in unserem Verständnis der Selbstfindung, Selbstverständnis, Droge, Sinn, usw. Als wir die Webseite an den Start gebracht haben, war es Teil des Plans, dass die Musik neben anderen Kunstformen, eben Fotografie und Literatur, Wort, Bild und Ton am Ende eine Einheit ergeben sollten, eine Einheit, die die DISILLUSION Philosophie von Wissen und Stärke verkörpert, eingehüllt in ein wimmerndes Kleid der Kälte. Leider bleibt einfach zu wenig Zeit, um diese 3 Webseiten genug betreuen zu können (das alte Webmasterproblem). Wir bleiben dran…

Ich bin nicht mehr sicher, aber von wem stammen die anderen Sachen, Fotografie, Literatur? Von Freunden oder von euch selber?
Von Freunden und bald auch von ganz fremden, die wir im Netz kennenlernten…

Wie zufrieden seit ihr mit dem Interview im Legacy? Von der versprochenen Seite ging ja die Hälfte fürs Foto drauf. Auch nicht so das Wahre, oder?
Rajk: Ein Interview im Legacy ist für uns die höchste Ehre, da es zu unseren absoluten Lieblingsmags zählt. Wir sind glücklich, so kurz nach dem Neuanfang überhaupt eine Präsenz dort erhalten zu haben. Von daher sind natürlich zufrieden, zumal ursprünglich eh nur eine halbe Seite geplant war. Diese wurde dann sehr kurzfristig auf eine ganze aufgestockt , und zwar
nachdem das Interview schon gelaufen war. Deshalb ist der Text im Vergleich zum Bild etwas unterproportionert. Man hätte das sicher layoutmäßig besser lösen können, aber alles geschah, wie gesagt sehr kurzfristig…

Kurz vor Deadline gab mir Rajk noch eine Zusammenfassung der gerade aboslvierten Tour mit Asterius:
Hier jetzt noch eine kurze Zusammenfassung der Tour:
Das Hauptziel, nämlich viel Freude und neue Erfahrungen ist zu 100% erreicht. Mit ASTERIUS sind wir bestens ausgekommen. Wir haben eine ähnlichen Musikgeschmack und schätzen,die Musik des jeweiligen anderen sehr, deshalb war es nicht verwunderlich, dass wir auch menschlich harmonierten. So gab es eine lockere Atmosphäre und wir hatten auch dann unseren Spaß, wenn wir vor fast leerer Halle gespielt haben, so geschehen in Arnstadt und Neukirch. Allerdings haben wir zu diesen Gigs unter der Woche auch kaum was anderes erwartet. Göppingen und Montabaur waren mit 150 bzw. knapp 200 zahlenden Gästen die Höhepunkte der Tour. Dort gab es die besten vibes und derartige Begeisterung über unsere Show´s, dass der z.B. Veranstalter in Motabaur neben unbegrenzt Getränken auch gleich mal die doppelte Gage rausrückte.
Enttäuscht waren wir von Duisburg,weil miserabel vorbereitet: KEINE PA !!! und Pommes von der Imbissbude als Catering. Letztendlich haben wir nur aus der eilig herbei geschafften Gesangsanlage der support Band „Decay“ und vereinzelt herumliegenden, z.T. defekten Komponenten, mit viel Improvisationsvermögen eine PA zusammengelöten können und damit die Mugge erst möglich gemacht. Zum Glück hatten wir mit Arctur (Asterius), Jan (Disillusion) und Meister Lampe ( Behind The Scenery) drei dazu fähige Leute dabei.
Große Aufregung gab es dann auf dem Weg nach Arnstadt, da Andy Zwischenstop bei einem Chirugen machen musste: Diagnose doppelter Leistenbruch im akuten Stadium mit sofortiger Einweisung ins Krankenhaus. Zwei Konzerte haben wir aber trotzdem noch gespielt, bis wir entschieden die Tour in Bamberg für uns zu beenden,und den letzten Gig in München abzuhängen, weil Andy restlos erschöpft war. Dargeboten haben wir ein Miniset instrumental (Singen und oder gar brüllen war gänzlich unmöglich) bestehend aus „In Vengeful Embrace“, „The Long Way Down To Eden“ und „Expired“, bei dem Sirius ( Asterius) in die Gastsänger Rolle schlüpfte. Dieses Set hat überraschenderweise ganz gut funktioniert, wie die Reaktionen der Gäste (vor allem am Merchstand ;-) ) zeigten.
Mittlerweile ist Andy auch im Krankenhaus angekommen und wird am Donnerstag 11.4. endlich operiert. Asterius feierten dann eine sehr gelungenen Ausstand in München, nach Ihrer Aussage Ihr beste Leistung auf der gesamten Tour.
Fazit:
Trotz aller Probleme ist die Tour sehr erfolgreich erlaufen, wir haben viele Erfahrungen gemacht, interessante Kontakte geknüpft und vor allem eine Menge neuer Fans gewonnen. Selbst finanziell sind wir rausgekommen und haben sogar etwas Kohle überbehalten. Wir sind glücklich und stolz auf unsere erste selbstorganisierte Tour, die mit Sicherheit eine Fortsetzung finden wird.
Dank geht an BEHIND THE SCENERY, die uns drei Gigs lang begleitet haben. Musiker mit beeindruckenden Fähigkeiten und fazinierender Musik und einer sehr lockeren Einstellung zum Musikbusiness ;-) ! Dank an die Rote Thür Arnstadt – großartige Gastgeber, an Blaq Music Bamberg, die engagiertesten Veranstalter, die uns die beste Ton und Lichtanlage der Tour zur Verfügung stellten, an Kai Müller -Montabaur, wir freuen uns auf´s Fun and Crust Festival mit Kreator u.a.
Danke an unsere Präsentatoren Vampster.com und Orkus, die wir auf Tour auch persönlich kennenlernen konnten.
Vielen Dank, soweit !!! Wir freuen uns auf´s nächste Eternity Heft.
Kontakt: A.Schmidt, Erich-Zeigner-Allee 16, D-04229 Leipzig

Interview aus Eternity #21

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