Die Apokalyptischen Reiter „Samurai“ 1/6

Nuclear Blast
Bewertung: 1/6
Spielzeit: 48:50
Songs: 13

Metal Never Die hieß es einst von den Reitern. Wenn die Reiter sich selbst zum Maßstab für diesen Slogan gesetzt hätten, dann wäre Metal mit Erscheinen dieses Albums wohl tot. Zum Glück ist dem nicht so und auch wenn die Reiter diesen Slogan mitgeprägt haben, war die Aussage doch eher allgemein als Statement in die Welt geschrien. Ich kenne das Vorgänger Album nicht, lausche aber dem überragendem „All you need is love“ regelmäßig auf meinem iPod. Dorthin wird es Samurai wohl nie schaffen und das hat einen guten Grund. Ja ich mochte auch auf den ersten beiden Alben den eher unkonventionellen Stil und ihre Art grenzenüberschreitend zu musizieren. Unbeschwert und geil. Mit All you need is love schienen die Reiter ihren Stil gefunden zu haben und der konnte überzeugen. Was die Jungs aber anno 2004 abliefern gehört für mich eher in die Kategorie „einlegen, hören und dann ganz tief in der CD Sammlung vergraben … oder besser noch richtig gut verstecken. Ich sehe ja ein, das sich Musiker ständig entwickeln wollen und müssen und ich sehe auch ein das dabei auch ein gutes Stück Abwechslung vonnöten ist um nicht irgendwann in einer Art Selbstplagiat zu enden. Aber das es so kommen muß wie hier tut irgendwie weh. Sorry, aber ich habe überhaupt keinen Sinn für Elektro Experimente ala „Northern Lights“ den jede Elektro Wave Combo uninspiriert zusammenschustern hatte können. Ich habe auch keinen Draht zu Neudeutschen Sachen wie Rammstein, oder Subway to Sally oder wie sie alle heißen. Aber so in der Art mutet z.B. der Opener „Wahnsinn“ an. Das schlimme daran ist das er wohl Ohrwurm Charakter hat und man ihn sicher unbewusst schnell mal beim Aldi an der Kasse summt. Aber Ohrwurmcharakter haben tausende deutscher Schlager auch, nicht zu vergessen irgendwelche Songs die man mal im Radio aufschnappt. Aber macht sie das deswegen automatisch zu guten Songs ? Samurai bietet einen Mix aus so vielen Stilen, das es schon wieder stillos ist. Musikalisch selten interessanter als Rock’n’Roll der Marke Böhse Onkels („Eruption“) und zwischendrin immer wieder einfach viel zu viel Elektronischer Krims Krams und Schlager Feeling. Okay, Songs wie „Rock ’n` Roll“ knallen ganz gut. Sind aber auch nur dahingerotzter Neo Rock’n’Roll. Ob man nun am aufstrebenden deutschsprachigen Metal/Gothic/Dance Gefallen findet sei jedem selbst überlassen, aber dann hör ich mir gleich besser Samsas Traum an. Songs mit Liedermacher Flair wie „Lazy Day“ muß ich auch nicht verstehen oder? Ist ja lustig das man sowas in einer Proberaum Jam Session mal zusammenzimmert. Aber was soll das auf einem Album? Noch dazu auf einem Reiter Album ? Songs wie dieser wirken weder glaubwürdig, noch kann ich der musikalischen Umsetzung auch nur irgendwas abgewinnen. Vielleicht nach nem Kasten Bier. Und selbst dann wüsste ich nicht ob ich wegen solcher Songs oder wegen dem Bier kotzen müsste. Schlager meets Rock’n’Roll meets Electro meets Neodeutschrock. In diesem Sinne: METAl NEVER DIE! Gute Nacht.
www.reitermania.de

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