Eigenproduktion
Bewertung: 2/6 -> Durchwachsen!
Songs: 8
Spielzeit: 38:25
Um es gleich vorweg zu nehmen: „Grandevality“ von Chaedrist ist ein langatmiges Album und der geneigte Zuhörer wird sich hier und da ein genervtes Augenrollen nicht verkneifen können. Es entsteht beim Hören der Eindruck, als ob die Herren von Chaedrist nicht so recht wissen, was sie eigentlich machen wollen.
Zum Einen werden bekannte, leichtbekömmliche Amon Amarth-Melodielinien und Riffs aufgegriffen und ideenlos aneinandergereiht ohne jegliches Feingefühl für kreative Übergänge. Zum Anderen bedienen sich Chaedrist an Melodic-Death- / Black-Elementen in der Tradition von Dissection und Unanimated. Das kann man ja gern machen, aber bitte mit einer gewissen Portion Eigenkreativität und Professionalität beispielsweise im Stile von Thulcandra.
Alles in allem klingt „Grandevality“ eher wie ein Demo-Album mit stellenweise unfertigen Songs, das einfach kein stimmiges und interessantes Gesamtbild ergibt. Das unbeholfene Songwriting ist leider nicht der einzige Minuspunkt dieser Scheibe. Die dürftige Produktion tut ihr übriges. Man hört, dass das Album am Rechner produziert wurde (fairer Weise sollte man erwähnen, dass sich Chaedrist bislang ohne Label durchschlagen müssen). Die beiden Gitarren stehen aufdringlich im Vordergrund und im Hintergrund tummeln sich Gesang und Bass sowie ein verhaltenes Schlagzeug im klinischen Soundgewand, das die Songs eher ausbremst als unterstützt oder gar vorantreibt.
Die Münchener Band bietet ein abwechslungsreiches Sprachmaterial und so hüpfen die Lyrics munter zwischen deutscher und englischer Sprache – ein Song wird sogar auf Norwegisch präsentiert. Auch der Gesangsstil wechselt zwischen keifendem und cleanem Gesang mit zusätzlichen Growls. „Grandevality“ will trotz mehrmaligem Hören einfach nicht zünden und man kann nur hoffen, dass das Nachfolgealbum von Chaedrist´s Erstlingswerk mehr Eigenständigkeit und Lebendigkeit erhält.
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