Bleak Forest „Fog Over the Highlands“ 4/6

Nerbilous Production
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 3

Dieses Projekt zeigt uns mal wieder, dass auch in den exotischsten Ländern, in diesem Fall im Süden Australiens, um genau zu sein auf Tasmanien, Black-Metal gehört und natürlich auch gespielt wird. Ich kenne mich ja nun nicht so mit der Vegetation dort aus, aber offensichtlich ist diese noch so gestaltet, dass man auch dort den Wald besingt, zumindest sich mit einem Namen schmückt, der genau das Gegenteil von dem ist, was auf dem Cover dieses Demos abgebildet ist. Ein koreanisches Label, welches auch eine ganze Menge einheimischer Bands unter Vertrag hat, fand das bereits 2004 erschiene Demo dieses Ein-Mann-Projekts offensichtlich so toll, dass es eben kurzerhand noch einmal auf CD gepresst wurde. Schade ist, dass man mit knapp einer Viertelstunde Musik nicht wirklich den Platz auf der CD ausgenutzt hat. Dabei muss man sich mit der Mucke nicht unbedingt schämen, auch wenn mit dem Drumcomputer ein äußerst nervendes Element verwendet wurde; zumindest war es mit ihm nicht möglich, einen Sound hinzubekommen, der ansatzweise an ein Schlagzeug erinnert. Vielleicht passt die Musik von Bleak Forest auch einfach nur gerade zum Klima, vielleicht auch zu den Gefühlen der Menschen, die im angehenden Sommer etwas merkwürdig drauf sind und sich jeder Art von Atmosphäre hingeben, so als wäre es etwas Besonderes, dass draußen die Sonne scheint, und das bis nach dem Abendbrot. Die Fähigkeiten dieses Musikers sind jetzt nicht bis zum Himmel zu loben (den Drumcomputer sprach ich ja bereits an), doch an der Gitarre schafft es dieser Mensch, jetzt nicht unbedingt die Höllenriffs hinzulegen, aber mit wenigen Akkorden, ganz besonders, wenn die clean gespielt sind, eine Stimmung zu erzeugen, die an Atmosphäre kaum zu übertreffen ist. Die Tempiwechsel wirken ungewohnt abgehackt, was wieder zum größten Teil auf das überdurchschnittlich schnelle Gekloppe des Drumcomputers zurückzuführen ist, welches vom einen Moment zum anderen beinahe zum Stillstand kommt, was leider nicht nur gekünstelt wirkt, sondern auch auf mangelnde Fertigkeiten an diesem Gerät schließen lässt. Obwohl die Scheibe neben diesem erheblichen Mangel auch einen miserablen Sound aufweist, kann ich sie dennoch nicht als misslungen bezeichnen. Zwar gibt es in dieser Hinsicht noch einiges zu tun, aber dessen ungeachtet besitzt die Musik von Bleak Forest einen vielleicht recht eigentümlichen, aber auch wieder sehr eigenständigen Charakter, welchen ich in gewisser Beziehung auch als „typisch tasmanisch“ bezeichnen würde.
www.bleakforest.tk

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