Ascension „Ascension“ 6/6

Eigenproduktion
Bewertung: 6/6
Spielzeit: 48:58
Songs: 11

Der erste Eindruck kann oft trügen, so geschehen beim ersten Durchlauf von „Ascension“ im heimatlichen CD-Schacht. „kann ich nichts mit anfangen, wo ist die Struktur?…ist mir zu lasch“ waren die ersten Gedanken, doch nach mehrmaligen Durchläufen entpuppte sich der Silberling als ein wahres Kleinod. Bereits beim instrumentalen Opener „Rise“ fühlt man sich zunächst an späte, experimentelle Enslaved mehr erinnert als an eine Melodic -Death Mertal Band, doch die Todesbleiriffs gesellen sich dann schließlich melodisch treibend hinzu. Nahtlos geht es mit den zweiten Song „Writhing“ weiter, der zunächst nach üblichen Melodischen DM klingt, jedoch werden durch die ungewöhnlichen Breaks (die Annihilator beeinflusst klingen) Akzente gesetzt, die dem Song eine ganz eigene Dynamik verleihen. „Black In Men“ wartet gleich mit drei verschiedenen Stilen bzw. Genres auf, Schwedentod, thrashige Einschübe und abschließend Jazz. „The Grimace Of Angst“ (dämlicher Titel, `Tschuldigung), ist eher einer der eingängigeren Songs auf „Ascension“. (mit 1:10 Min der kürzeste Song) „Blood Red Letter Day“ ist eine Mischung aus schweren treibenden oldschool Death Metal Riffs und melodischen Heavy metal Leads, zwischendurch wird dann noch locker ein Part eingebaut, der auch von der Crossoverband Faith No More (RIP) hätte stammen können. Das folgende Instrumental „Road Leads to…?” fällt zum Kontrast sehr viel 70er Rock lastiger aus. Ein Hybrid aus straightem DM und Gothic Metal Passagen beim Refrain erwartet den Hörer bei „…Nowhere“. Derber geht es da bei . „Swallowing Emptiness“, hier dominiert Thrash Metal mit rockigen Gitarrenleads. „Mors Interruptum“ könnte eigentlich auch „Mosh Interruptum“ heißen, denn hier werden oldschool, groovig-treibende Moshparts von Gitarrenleads gejagt, die manchmal schon fast in corpsesche Gefilde vordringen. Der ideale Song zur Nackenmuskelstimulation! Der Rausschmeißer „Second Ascension“ mit der epischen Breite von 10:07 Min führt uns zunächst zurück an den Anfang des Albums, also zu progressiven Enslaved/Jazz Sound. Doch dies ist keineswegs das Ende, auf einmal fühlt man sich gar für einen kurzen Moment lang an Unleashed erinnert und just in dem Moment da der Song zur Hälfte vorbei ist folgen Parts, die einen gewissen Ulver und Bork Nagar Einfluss naheliegend erscheinen lassen. Nach dem ersten Hördurchgang kann man eigentlich nicht die gesamte Bandbreite dieses Albums realisieren, es sind bestimmt mehrere Durchläufe notwendig um die Feinheiten und Strukturen zu erfassen. Doch wenn man erst einmal Blut geleckt hat möchte man „Ascension nicht mehr aus dem Schacht werfen. Die Produktion ist gut, alle Mitglieder von Ascension beherrschen ihre Instrumente und scheinen sich in den unterschiedlichsten Musikgenres Wohlzufühlen. Vocaltechnisch werden die Ohrmuscheln mit variablen tiefen bis heiseren Growls beschallt, die überzeugen, cleane Vocals wurden minimalestisch (bei „…Nowhere“) eingesetzt. Aber am meisten hervorzuheben seien die Fähigkeiten auf kompositorischen Bereich. Natürlich ist die Auswahl der verarbeiteten Stilelemente Geschmackssache, aber eines ist „Ascension“ auf jeden Fall, ein sehr interessantes Album, auf dem es ständig etwas neues zu entdecken gibt. Ein weiterer Riesenpluspunkt ist, dass auf Ascension auf ein Keyboard gänzlich verzichtet wurde und nicht wie bei anderen ach so avantgardistischen oder progressiven Bands jedes Loch im Sound mit dem Klimperkasten gestopft wurde. Für 10 Euro zzgl. Porto ist die Langrille bei Christoph Nadler,Haydnstr. 8a, 82299 Türkenfeld erhältlich. E-mail: carcass@ascension-net.de,www.ascension-music.com
www.ascension-music.com

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