Tremors „Recurrent Creation“

Eigenproduktion
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit: 47:34
Songs: 10

Tremors haben mit ihrer MCD „Forlorn Souls“ bereits einige positive Resonanzen erhalten. Brachial bricht die treibende schwedentodartige Rifflawine des Openers „Apocalypse Now“ über den Hörer herein, vereinzelte Keyboardeinsprengsler versüßen die Apokalypse. Bald stellt man jedoch fest, dass das Keyboard den anderen Instrumenten gegenüber gleichberechtigt ist (z.B. übernimmt es kurzzeitig den Leadpart bei „Fortress“) nicht nur im Hintergrund gehalten wird und dass es sich bei der stilistischen Ausrichtung Tremors definitiv nicht um Schwedentod sondern um melodischen Death/Gothic Metal handelt. Teilweise fließen auch Elemente aus dem Black Metal mit in den Sound der Jungs aus Singen ein, so z.B. bei „Eternal Question“(ab 1:17 Min). Tremors sind den meisten der Mitte der Neunziger entstandenen typischen 0815 Death/Gothic Metal Bands überlegen. Zwar setzt man wie bereits erwähnt das Keyboard als gleichwertiges Instrument ein, jedoch wird dies durch den wuchtig-schleppenden Death Metal Anteil ergänzt, bzw. kompensiert. Weitere Tempovariationen hätten jedoch den Silberling bestimmt noch abwechslungsreicher ausfallen lassen. Manchmal passiert etwas wenig auf dem Griffbrett so dass außer dem knackigen Schlagzeugspiel von Drummer Ralf Gnirss der Song „Hypocrites“ beispielsweise eher unspektakulär wirkt. „Killing Aggression“ das mit dem Vierseiter beginnt, hingegen ist ein flotteres Stück, bei dem der Death Metal Anteil überwiegt. Mit „No Return“ beschreitet man tempomäßig wirklich den oldschool Death Metalpfad und das Keyboard wurde nur selten verwendet. Insgesamt etwas zähflüssig und langweilig wabert „Origin in Space“ dahin, daran können auch die Up- Tempo Passagen zum Wachrütteln nichts ändern. Bei „Slow Decay“ kann man das erste Wort des Titels wörtlich nehmen, denn hier schallt es fast nach „Bolt Throwerischer Art“ wuchtig, tief und langsam aus den Boxen, leider wirkt hier das Keyboard deplaziert, erstens klingt es an manchen Stellen nach B-Movie-Horrorfilmmusik und zweitens reißt der Keyboardpart den Song auseinander. Beim Rausschmeißer „Suicide“ klingen manche Passagen so, als hätte Hypocrisy Pate gestanden. Doch neben Kritik gib es weitere positive Aspekte, denn auch auf schief säuselnde, weibliche Elfchenstimmchen wurde glücklicher Weise verzichtet und stattdessen warten Tremor mit Christian Scherer auf, dessen kräftige Growls ein Spektrum von Tief bis Screams abdeckt und der dem Anspruch eines Death Metal Vocalisten gerecht wird (kein heiseres Geräusper!) An dieser Stelle sei auch die fette Produktion und professionelle Aufmachung von „Recurrent Creation“ gelobt. Wer Bands wie Crematory oder vielleicht auch Graveworm nicht abgeneigt ist und es düster, melodisch, atmosphärisch, liebt sollte in „Recurrent Creation“ hineinhören, Gelegenheit dazu bietet die Homepage www.tremors.de Für 9 Euro + 2 Euro Versand kann „Recurrent Creation“ bei Tremors c/o Sascha Isenmann, Bergstr.12, 78239 Rielasingen oder per E-Mail: tremors@gmx.de bestellt werden.

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