Supreme Chaos Records
Bewertung: 5/6 -> mächtig
Spielzeit: 49:35
Songs: 9
Mit „The gothenburg post scriptum“ schließt sich ein Kreis: 1993 gegründet, ein erstes Lebenszeichen sendeten Another Perfect Day mit einem Demo 1994, ein geplantes Album ein paar Jahre später fiel wegen des Band-Splits aus und erst jetzt – unter völlig anderen Vorzeichen und fast komplett neuem Songmaterial – bringt Kristian Kohlmannslehner zu Ende, was damals nicht mehr zu realisieren war. In der Zwischenzeit hat er sich mit seinem Kohlekeller-Studios einen Namen gemacht und steht sicher in Form einer Crematory-, Sieges Even- oder Powerwolf-CD bei Euch zu Hause im Schrank. Nun also „The gothenburg post scriptum“. Es hat mich einige Male Anhören gekostet, bis sich alle darauf enthaltenen musikalischen Fasern zu einem stimmigen Soundteppich verknüpft haben. Wenn dieser aber erst einmal ausgebreitet vor einem liegt, ist dessen Schönheit und Anmut nicht zu übersehen bzw. zu überhören. Vielfältige Facetten werden perfekt zusammengefügt: harmonisch, melodisch, verspielt, fordernd, treibend, filigran, groovend, mächtig, progressiv, gefühlsschwanger oder aber auch einfach druckvoll. Der im Albumtitel zitierte Göteborg-Sound ist dabei nur ein Aspekt, der musikalisch verarbeitet wurde. Reminiszenzen an Bands wie Edge of Sanity, Opeth oder auch vereinzelt sogar Blind Guardian (akustische Einleitung zu „Until you bleed“) erweitern das Bild. Kristian hat sich auch prominente Unterstützung an Bord geholt, die vocaltechnisch absolut passend eingebaut werden: Dan Swanö mit klarem Gesang bei „The gost she slept beside me“, Arno Menses/Sieges Even mit emotionalem Tiefgang bei „The great nothing“ und Jagger/Disbelief gewohnt grollend bei „In the end…the end“. Wer einfach nur ein straigthes, melodisches Death Metal-Album erwartet, ist sehr wahrscheinlich enttäuscht. Wer sich jedoch länger mit einem reifen, durchdachten und erstklassig arrangiertem Album beschäftigen möchte, ist hier goldrichtig. Another Perfect Disc!
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