Record And Play (Records)
Bewertung: 3/6
Spielzeit: 28:41
Songs: 9
“Human Creatures“: Das zweite Studiooutput der Schweizer Death/Thrash Formation Annulation hat bereits einige Zeit auf dem Buckel… Bisher sind mir weder die Demo CD (2001), noch die vorhergehende, erste Eigenproduktion „Burning Time“ CD, 2002) zu Ohren gekommen. Weshalb man allerdings die bereits auf „Burning Time“ vertretenen Songs „Muderer“ und „Fuck All“ noch einmal auf „Human Creatures“ verbraten hat, ist mir schleierhaft, vielleicht handelt es sich um überarbeitete Versionen oder fand man, es gebe zu wenig Material? Also warten Annulation abzüglich des Coversongs und der bereits verwursteten beiden Liedchen mit 6 neuen Eigenkompositionen auf. Auf „Human Creatures“ frönen die Helveten also Death /Thrash, der vom Tempo zwischen moshkompartiblen Mid-Tempo und Up-Tempo liegt, manchmal wird sogar, wie bei „Radical Shit“ der Fuß gänzlich vom Gas genommen und der Song sehr ruhig, fast beruhigend eingeleitet/ausgeleitet (…um hinterher die Keule auf das Haupt herniedersausen zulassen). Beim Opener „Siege Of Fear“ besteht teilweise eine unüberhörbare Nähe zu den schwedischen Wikingern von Amon Amarth. Noch kräftiger finden sich Einflüsse
von Sepultura (Chaos A.D./Roots Ära) wieder, dann klingen die Klampfen fast wie ein tollwütiger Mückenschwarm, z.B. beim Titeltrack „Human Creatures“ (0:47-0:58 Min, 1:24-1:35 Min) und/oder (ab ca.19 Sek.) bei „Soul Get Out“. Überhaupt scheint man bei Annulation ein Faible für Brasilien zu haben, so wird manchmal auf portugiesisch eingezählt „um, dois, três, quatro“ , Bei „Fuck All“ sind gar einige Textpassagen auf portugiesisch, verfasst worden. Leider hat man es hier mit den Kraftausdrücken hier übertrieben. Ich habe nichts gegen Solche oder Klichees, aber eine Textpassage wie folgt: „Fuck, fuck, fuck the fucking world.“ wirkt irgendwann doch sehr albern, sorry (dann lieber Impaled Nazarenes „Fuck!“ oder ich guck mir Southpark an). Es lassen sich jedoch noch weitere Einflüsse brasilianischer Kultur/Musik ausmachen. Wiederum bei „Soul get out“ ertönt ein Birimbao (Exkurs: sieht aus wie ein Flitzebogen mit einer Kokosnuss als Resonanzkörper unten befestigt und lässt „boingartige“ Töne durch das Schlagen mittels eines Holzstabes an die Sehne entstehen). Da wundert es dann auch wenig, dass als Bonustrack ein Sepultura Coversong seinen Weg auf „Human Creatures“ gefunden hat, nämlich eine live Aufnahme von „Roots“, die beim Publikum hörbar gut ankommt. Nach dem vermeintlich letzten Track ist jedoch noch ein Hiddentrack verborgen, bei ca. 4:06 Min setzt die live Version des Titeltracks des Vorgängeralbums „Burning Time“ ein. Ansonsten sorgt Vocalist Dominique mit tieferen und höheren Growls, sowie einigen cleanen Gesangsparts, als auch einige Sample, die eingearbeitet wurden, für Abwechslung. Unterm Strich: „Human Creatures“ ist kein Rundling, der den Hörer schier vom Polster pustet aber es ist solides Album, bei dem unterschiedliche Einflüsse auf eigene Art und Weise verwoben worden sind. Nicht schlecht aber auch nicht der Oberhammer. Bleibt abzuwarten wie sich die Line-up Wechsel bei Annulation gestalten und wann mit einem neuen Lebenszeichen der Schweizer zu rechnen sein wird. www.recordandplay.com
www.annulation.ch
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