Xenomorph „Necrophilia Mon Amour“ 5/6

Under Her Black Wings (Freebird Records)
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 49:40
Songs: 10

Xenomorph, der Name kommt mir bekannt vor…nein, hier geht es zum Glück nicht um die deutschen „Fledermausmucker“ Xenomorph (Bah!), sondern unsere holländischen Nachbarn. Seit dem mir unbekannten Vorgänger „BANEFUL STEALTH DESIRE“,V.Ö. 2001) sind mittlerweile vier Jahre ins Land gezogen. (Verdammich, warum um der sieben Pforten der Hölle Willen habe ich denn das erste Output dieser talentierten Band ignoriert?) Nun steht das zweite Werk und Nachfolgealbum „Necrophilia Mon Amour“ auf dem Prüfstand. Bereits der Titel der neuen CD wirkt sehr ansprechend, cineastische Freunde Jörg Budgereits dürften dies ebenso sehen. Auf „Necrophilia Mon Amour“ erwartet den Hörer ein Death/Black Metal Hybrid erster Güte, gelegentlich ganz leicht durch etwas thrashige Parts ergänzt. Black/Death ist nichts Neues!? Gut, mag ja sein, dass dieses Konzept nicht neu ist, jedoch sollte man bei Xenomorph seine Ohren spitzen und sich auf die Umsetzung konzentrieren, diese ist nämlich auf „Necrophilia Mon Amour“ mehr als gut ausgefallen. Die Niederländer verbinden eiskalt geschredderte Black Metal Gitarrenläufe mit einem druckvollen Death Metal Sound (klingt zunächst paradox, funktioniert aber hervorragend). Die Vocals reichen von derb tief („Treblinka“/Abschlussgrunzer bei „Necrophilia Mon Amour“) über Grunts bis zu Black Metal Vocals. Bei vielen Bands kann man strukturell klar zergliedern, jetzt kommt ein BM oder ein DM Part, bei Xenomorph scheint alles im Fluss begriffen zu sein, bemerkenswert. Ab und zu spielen Xenomorph ihr Spielchen, gaukeln dem Hörer vor, ein Lied wäre zu Ende, um dann hinterhältig zuzuschlagen und plötzlich ist das Stück viel länger als vermutet…Während der Opener „Inside Teradome“ noch DM lastiger wirkt, fließt bereits bei dem zweiten, passender Weise mit „Neon Black Stronghold“ betiteltem Stück, bereits die schwarzmetallischen Einflüsse mit ein. Es lassen sich einige Einflüsseanderer Bands ausmachen, die auf dem Silberling in den Sound eingewoben wurden, so etwa bei dem Stück „Magnificat, My Soul Doth Magnify the Lord“, das sehr nach Morbid Angel und gegen Ende sogar nach Nile klingt oder man fühlt sich kurzzeitig gar an die Nordmänner von Amon Amarth erinnert, „Hang ‚ em High on Holocaust Stakes of Frozen Methan“(z.B. ca. bei 3:57Min.). Die Titel der Songs fallen auf und scheuen, wie hier und bereits beim Titel „Treblinka“ deutlich wird, keine Provokation. Beim letzten Songtitel handelt es sich um eine Anspielung auf den gleichnamigen Zombie/Splatter Film „DellaMorte DellaMore“(Originaltitel: Dellamorte Dellamore / The Cemetery Man, Regisseur: Michele Soavi, Darsteller: Rupert Everett, Francois Hadji Lazaro, Italien/Frankreich/BRD 1993). Leider kann ich aufgrund meiner Promo CD keine Aussage über die Texte treffen. Insgesamt ein packendes Album, das ein interessantes Spannungsfeld zwischen Black & Death(er), langsameren & schnellen und brutalen & gemäßigteren Passagen bietet (vgl. „Lues“ mit. “Hang ‚ em High on Holocaust Stakes of Frozen Methan” 3:27-3.57). Mächtig! Einen gelungeneren Einstand und bessere Erstveröffentlichung hätte sich Freebird Rec. Sublabel Under Her Black Wings nicht wünschen können. info@xenomorph.nl Anschrift: XENOMORPH, Heidezegge 10, 2318 ZE Leiden, The Netherlands. www.xenomorph.nl
www.xenomorph.nl
http://www.xenomorph.nl/mp3/Xenomorph%20-%20Track07%20Magnificat,%20My%20Soul%20Doth%20Magnify%20the%20Lord.zip

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