Bewertung: 4/6 Find ich gut!
Songs: 4
Spieldauer: 23:42 Minuten
Tod überall! Das Lübecker Death-Metal-Quintett Addiction gibt mit der schlicht „Death“ betitelten EP ein vor Tod nur so strotzendes Lebenszeichen von sich. Sowohl der Albumname als auch alle vier Tracks beinhalten die Wörter „death“ oder „dead“ – naja, ob so viel Klischee sein muss? Immerhin weiß man durch diesen Holzhammer direkt, was einen erwartet. Oder doch nicht?
Während die Band laut eigenen Worten auch „Einflüsse aus Doom, Thrash und Melo-Death“ im Sound verortet, sehe ich das etwas simpler: es groovt an allen Ecken und Enden! Und das richtig gut Old School, ein wunderbarer 90er-Midtempo-Groove ohne viele Schnörkel mit sehr fetter Produktion und schönen tiefen Growls. Immer an der Grenze zur Monotonie, aber der Kopf MUSS einfach mitnicken und somit ist das dann stets auf der richtigen Seite verortet und gut.
Das Grundgerüst tendiert also stark Richtung Six Feet Under und Obituary mit einem Schuss Bolt Thrower, wobei das Schlagzeug bei Addiction etwas mehr Dynamik vertragen könnte. So verharren die Drums zu oft im AC/DC-Stampfbeat, da hätte man noch mehr anbieten können. Dafür wissen in „Sentenced To Death“, dem dritten Track, die ruhigen Akustik- sowie E-Gitarrensoli zu gefallen und bringen etwas Abwechslung in die ansonsten recht monotonen Songs. Auch der Abschlusstrack „Anatomy Of Death“ ist nach einem ruhigen Intro zunächst etwas „epischer“ angelegt, bevor der 40-Tonner wieder anfängt zu rollen.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass diejenigen, die (sehr) langsamen, extrem groove-orientierten Death Metal lieben, hier absolut goldrichtig sein sollten. Mir fehlt in den Songs noch ein wenig Abwechslung und Ausbrechen aus bekannten stumpfen Pfaden, um mehr als gute 4 Punkte zu zücken. Beim nächsten Album wünsche ich mir beim Tempo etwas mehr Variation sowie den Mut, auch mal schnellere Gefilde zu erforschen, aber die Grundlagen (Riffing, Breakdowns) sind absolut gegeben. Die Produktion tönt mächtig eindrucksvoll aus den Boxen und mit Dennis‘ wirklich erstklassigem Organ verfügt man über eine weitere große Trumpfkarte. Spaß macht die EP definitiv, bitte bald ein komplettes Album!
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