Nocturne – Nocturne 3/6

545564Unlight Productions

Bewertung: 3/6 –> okay

Songs: 9

Spieldauer: 54:11

Werte Anhängerschaft melodischen Black Metals, aufgepasst und hingehört! Nach zehnjährigem Bestehen liefern die Österreicher von Nocturne ihren ersten gleichnamigen Langspieler. Das Duo verbindet sauber produzierte und harmonische Passagen mit stürmischen Riffs und intensivem Blasting. Damit schwimmen Nocturne ganz im Kielwasser älterer Graveworm-Alben.

Lyrisch bewegt das Gespann sich im Okkultismus, was auch mit dem düsteren Erscheinungsbild des Covers einhergeht. Die Band legt Wert auf eine triste Grundstimmung und verzichtet auf wütendes Gerumpel, erzeugt mit gekonnter Tempovariation aber eine kraftvolle Dynamik. Vor allem der Song „Udinbak“ löst ungebremstes Kopfnicken aus. Gesanglich wird zwischen Growling, Krächzen, cleanem Gesang und Chorälen gewechselt, was definitiv zum Abwechslungsreichtum des Albums beiträgt. Auch das gelungene De Infernali-Cover „Sign Of The Dark“ soll positiv erwähnt werden, obwohl es musikalisch vollkommen aus dem Rahmen fällt.

Zwar verstehen die Musiker ihr Handwerk ohne Zweifel, aber das Album kann leider einfach nicht überzeugen. Allzu häufig prallen die Unterschiede in der musikalischen Charakteristik so stark aufeinander, dass Unsicherheit besteht, ob überhaupt noch die gleiche Band aus den Boxen schallt oder klammheimlich die CD gewechselt wurde. Zahlreiche Passagen schieben Nocturne außerdem immer mal an die Grenze zum Pagan Metal, was hinsichtlich der okkulten Aufmachung eher Stirnrunzeln auslöst, als zu begeistern.

Obwohl Nocturne ihre Spielzeit so vielfältig wie möglich gestaltet haben, rinnen die Songs wie Sand durch die Gehirnwindungen und bleiben nicht hängen. Seltsam ist außerdem, dass die Bandmitglieder Tenebris und Essark lediglich Drums und Vocals bedienen und leider völlig im Dunkeln bleibt, wer das restliche Instrumentarium eingespielt hat.

Natürlich kann all dies als Meckern auf hohem Niveau bezeichnet werden, denn insgesamt servieren Nocturne hier ein musikalisch einwandfreies Werk. Zwar ergibt das Album unterm Strich keine Runde Sache, aber schlecht ist das Ganze definitiv nicht und letztendlich sind Nocturne nur knapp an einer guten Wertung vorbeigeschrammt.

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