Brannthorde – Auf Teufel Komm raus 3/6

brannthorde-auf-teufel-komm-rausASTAT Entertainment

Bewertung: 3/6 → Okay!

Songs: 11

Spieldauer: 44:19

Die Erwartungshaltung beim Klang des Namens der baden-württembergischen Brannthorde scheint im Zusammenhang mit dem Albumtitel zunächst eindeutig: das schreit nach eingängigen Riffs und dem nasalen Gegröhle einfacher Lyrics. Was dann allerdings aus den Boxen schallt, ist überraschenderweise eine angriffslustige Black-Metal-Offensive, die dem geneigten Hörer sofort die Blastbeats um die Ohren schmettert.

In knapp einer Dreiviertelstunde legen Brannthorde stürmischen Black Metal in klassischer Manier aufs Parkett. Die beiden Musiker, welche auch bei „Der Weg einer Freiheit“ und „Fuck You and Die“ zugange sind, scheinen sich skandinavische Klassiker zum Vorbild genommen zu haben. Dennoch sind auch die an „FYAD“ angelehnten Einflüsse technischen Death Metals an mancher Stelle unverkennbar herauszuhören, wie vorrangig beim prasselnden Drumcomputer deutlich wird.

Obwohl hier überwiegend das Standardprogramm geboten wird, waren Brannthorde nicht unkreativ. Insbesondere das instrumentale Stück „Pendulum“ sticht hierbei heraus. Die mehrfachen Samplereinspielungen wirken jedoch wie der zaghafte Versuch, den massiven Druck der Scheibe zu verringern und wollen nicht ganz ins Konzept passen.

Zu Beginn überwiegend uninteressant, bessert sich „Auf Teufel Komm Raus“ zum letzten Drittel des Albums erheblich. Besonders stimmungsvoll ist beispielsweise „Durch Das Finster“, bei dem die Schnelligkeit etwas herausgenommen und mehr Wert auf Atmosphäre gelegt wurde. Das bleibt im Gegensatz zum Großteil des Albums tatsächlich nachhaltig hängen.

Das Debütalbum des Duos kann sich sehen lassen. Es gibt wenig zu meckern und „Auf Teufel Komm Raus“ kann getrost als musikgewordene Aggressionstherapie genutzt werden. Trotzdem bleibt es aufgrund des insgesamt nichtssagenden Werkes leider bei einer mittelmäßigen Wertung. Black Metal braucht keine progressiven Einflüsse und darf gerne dem Standardrezept folgen, aber ob Brannthorde hiermit wirklich für Aufsehen sorgen, bleibt letztendlich fraglich.

https://brannthorde.bandcamp.com/

https://www.facebook.com/Brannthorde

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