Way Up #48

Way Up Nr. 48Eigentlich widmen sich Metal-Fanzines häufig denjenigen Künstlern, die in der Mainstream-Fachpresse tendenziell eher weniger Gehör finden. Vor diesem Hintergrund stellt sich natürlich die Frage, ob es einen Querschläger durch alle Rock- und Metalsparten wie das Way Up überhaupt noch braucht. Kurze Antwort: Ja, unbedingt!

Bereits das Aufschlagen des Hefts macht Lust auf mehr: Ein kultiges schwarz-weißes, undergroundlike Layout trifft auf Metalbands der ersten Garde. Thematisch dürfte hier für jeden etwas dabei sein: Hochkaräter wie Priest-Welpe Richie Faulkner und Doro quatschen im Interview über ihre aktuellen Projekte, Gene Hogland (Dark Angel) und Eric Peterson (Testament) plaudern neben einigen anderen Thrashern aus dem Nähkästchen der Genregeschichte und auch alte NWOBHM-Hasen wie David Wilkonson (Spartan Warrior) und Don Van Stavern (Riot V, vormals Riot) blicken resümierend auf ihre Karrieren zurück.

Auch Vertreter nieschigerer Spielarten kommen zu Wort: So sprechen Demonaz (Immortal) und Horgh (Immortal), wie es der „Black Metal“-Kapelle mit ihrem ersten Output seit beinahe zehn Jahren – und dem ersten seit Weggang des Fronters Abbath – ergeht und Industrial-Metaller Al Jourgensen (Ministry) spricht über Politik, Bildung und das jüngste Werk seiner Truppe „AmeriKkKant“. Hier hat man sich wirklich Mühe gegeben, der Leserschaft etwas Hochwertiges zu präsentieren. Und natürlich schaffen es auch ein paar weniger bekannte und/oder neuere Bands an die eine oder andere prominente Stelle.

Daneben werden Metalheads natürlich auch mit einer Menge Festivalberichten versorgt: Der Text des 80er-Metal-Festivals Keep It True XXI macht klassische „Heavy Metal“-Fanatiker glücklich, das „Rock Hard Festival“ bringt alteingesessene und neuere Gruppen der Langhaar-Fraktion zusammen und auch aus der Szene nicht mehr wegzudenkende Festivals wie das „Bang Your Head“ finden Erwähnung: Kurze, prägnante Abrisse über die einzelnen Auftritte inklusive Bildmaterial. So muss ein Festivalbericht sein! Daneben findet sich auch eine ganze Wagenladung an Plattenkritiken, die ebenso kompakt die löblichen und weniger löblichen seit der letzten „Way Up“-Ausgabe erschienen Scheiben rekapitulieren. Und auch erwähnenswerte Re-Releases finden ein paar Zeilen Platz.

Leider bleibt das Gesamtbild nicht ohne einen dicken, fetten Wermutstropfen: In etlichen Artikeln häufen sich die Tipp-, Schreib-, Zeichensetzungs- und Satzkonstruktionsfehler noch und nöcher – Fehler, die sich durch ein erneutes Drüberlesen sicher hätten vermeiden lassen. Bei soviel Schludrigkeit möchte auch der geneigte Leser das Heft wohl nicht selten einfach in die nächste Ecke feuern. Schade eigentlich. Bleibt zu hoffen, dass es sich hierbei nur um eine nachlässige Montagsproduktion handelt, denn inhaltlich hat das Way Up ja einiges zu bieten. (Puh, ganz dünnes Eis, Tom! Hast du das Eternity mal gelesen? – Anmerkung von Katja, die schon unzählige Tippfehler übersehen hat…)

www.wayupmagazin.de 

Review aus Eternity #24