Waldhalla #2

waldhallaDie Macher dieser zweiten Ausgabe des grünen Metalmagazins Waldhalla haben sich viel Mühe gegeben und gerade auch auf Kleinigkeiten geachtet. Schon beim ersten „In-die-Hand-nehmen“ fällt dem Leser eine kleine Feder und ein Einleger mit einem leckeren Rezept für Kürbisgnocchis entgegen.

Das Cover passt zwar mit seiner schroffen Felslandschaft nicht zum Namen „Waldhalla“, ist aber doch sehr stimmig und lässt viel erhoffen. Los geht es mit Biervorstellungen, die Sorten abseits der ausgetrampelten Großbrauereipfade beleuchten. Interessant und durchaus auch inspirierend eines dieser zu testen. Hernach gibt es drei Interviews, von denen zwei sehr empfehlenswert sind. Zum einen mit der Band Dauþuz, die mit Bergmann-Black-Metal thematisch einzigartige Musik schafft. Zum anderen mit Inferno Requiem, der einzigen Black-Metal-Band aus Taiwan. Beide mit Prädikat „sehr lesenswert“. Das dritte Interview mit Drudensang verliert sich hingegen in Belanglosigkeiten, was aber eher an der Band liegt.

Die Buchvorstellungen über Black Metal – Evolution of the Cult und Owls, Trolls & Dead Kings‘ Skulls kann ich sowieso nur unterstützen, lesen ist immer gut und bildet. Die Musikrezensionen behandeln glücklicherweise nicht nur Pagan Metal und Esoterik-Musik, sondern gehen durch viele Genres. Black Metal mag zwar vorherrschen, das tut der Vielfalt aber keinen Abbruch. Neben bekannteren Namen wie Andras, Arcane Frost und Vintersorg wird auch deutlich unbekannteres Material wie Kâhld, Ghâsh und Hermóðr behandelt. Es folgen ein längeres Interview mit Odroerir und eines mit dem Ein-Mann-Folk-Projekt Of Hearth & Home. Kurz vor Schluss werden noch zwei Reisetipps gegeben. Der Naturmythenpfad bei Braunlage für Einsteigernaturliebhaber und die Glengorm Standing Stones auf der Isle of Mull sind wohl nur einen Besuch wert, wenn man in der Nähe ist. Als krönenden Abschluss gibt es noch weitere Rezeptideen, von welchen die Whiskykekse vermutlich den meisten Zuspruch finden werden. Alles in allem ein sehr stimmiges Heftchen, das man nicht so schnell aus der Hand legt. Man merkt dem Magazin die Arbeit an, die reingesteckt wurde, Respekt dafür und weiter so!

https://www.waldhalla.com

(Review aus Eternity #23)