Unsoul „Magnetic Mountain“ 5/6

Setalight Records
Bewertung:  5/6 -> mächtig
Spielzeit: 42:40
Songs:  12

Als Progressive Metal Fan hat man mittlerweile so seine Schwierigkeiten wirklich etwas „progressives“ zu finden. Die großen Vorbilder wie Opeth oder Dream Theater gehen ihrem gewohnten Schema nach und klingen wenig experimentell. Man sollte meinen, dass Experimentierfreudigkeit dieses mittlerweile große Genre erst hervorgebracht hat. Aber das scheint schon längst vergessen.
Zum Glück gibt es ja junge Bands wie „Unsoul“, die eben genau das bieten: Kompromisslosen und experimentellen Progressive-Metal.

Mit „Magnetic Mountain“ legen die Berliner ein klasse Debüt hin. Nach dem Intro „Magnitogorsk“, welches ich aufgrund der coolen Melotron-Sounds sehr sympathisch finde, sprengt die Scheibe mit „Way Less Space“ direkt die Wand. Unsoul sind im Vergleich zu den meisten Progbands nicht sehr vertrackt und wirken relativ zugänglich. Dank der vielen verschiedenen Einflüsse wirkt die Platte aber keineswegs langweilig, die Musik wechselt in angenehmen Intervallen zwischen Progressive-Rock, Jazz und Metal-Passagen ab.  Dieses Schema halten auch die folgenden drei Tracks „Rebel/Prostitude“, „Swancorpse“ und „Neverest“ bei. Wobei  Letzterer manchmal ein wenig vom Tempo runtergeht.

Danach folgt „Cotratto Senza Pieta“, ein kleines Pianostück das ein wenig belanglos an einem vorbei geht, aber Zeit zur Pause lässt.  Mit verschrobenen Intro läuft dann „Dance Your Legs off“ an. Der Name ist hier Programm, der Song fordert mit fettem Groove zum Tanzen auf. Das progressiv/psychedelische  Muster wird jedoch nicht aufgegeben, so bietet der Track trotz seiner nicht allzu hohen Komplexität auch für das Progger-Ohr genug Abwechslung. „Pre-„ nimmt das grade aufgenommene Tempo erstmal komplett raus und dudelt eine, an Fusion Jazz erinnernde, Jam-Session vor sich hin nur damit „Post-„ das komplette Spiel umdrehen und mit metallischem midtempo ins Gesicht peitschen kann.  Eher gemächlich geht es dann auch in „I loss“ zu. „Breaking the Frames“ nimmt auch nicht mehr allzu viel Fahrt auf, beides aber sehr starke Nummern bei deren Gitarrenarbeit ich häufig an Opeth denken musste. Mit dem Synthesizerlastigen  „Outro“ verabschiedet sich die Scheibe auf eine vielsagende Weise.

Alles in Allem ein vernünftiges Debüt, welches viele versteckte Ecken vorzuweisen hat und damit auch nach mehrmaligem Hören Freude bietet. Mich persönlich störte lediglich die Eingängigkeit mancher Stücke, da man sie relativ schnell im Ohr hat, klingen sie Passagenweise etwas abgenutzt. Aber das ist, wie so vieles, Geschmackssache. Wer gutem, experimentellem Prog nicht abgeneigt ist der ist mit dieser Scheibe sehr gut beraten.

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