Ascendance Records/Gordeon Music
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 60:38
Songs: 10
Gut gewählter Name, denn irgendwie trifft es einen auf jeden Fall reichlich unerwartet, was die KanadierInnen mit den schönen Pseudonymen SyriaK, Artagoth, Exod, Chaoth, Leïndel, Landryx und Borboën, die einen frankophonen Hintergrund suggerieren, da fabrizieren. Von Prog-Core aus der Extrem-Prog-Szene ist im Infoblatt die Rede. Und was ist das nun? Total schräge, möglichst disharmonische Musik mit hohem Frickelfaktor, würde ich mal sagen. Ferner singt eine Frau, hat man neben einem Keyboarder noch wen für die Geige am Start und präsentiert sich äußerst rhythmuslastig. Bass und Drums dominieren das Inferno deutlich und drängen die ganz schön industrialmäßig getrimmten Gitarren arg in den Hintergrund. Dies stellt auch stellenweise den größten Schwachpunkt an dieser ansonsten großartig konstruierten Platte dar. Hier reagiert ein Wechselbad der Stimmungen, jedoch wird man nicht sanft von einer zur nächsten geschoben, sondern brutalst hin- und hergerissen. Schwelgte man eben noch in einer gemütlichen vorgetragenen Weise, raunzt einen auch gleich schon ein Herr mit Todes-Metall-Gegrunze an und die eben noch hübsche Wiese, über die man trabte, kippt, wackelt, zerrt einen nach unten, nur um einen anschließend wieder neben ein paar weiteren süßen Blümelein zum Vorschein kommen zu lassen. Leider übertreiben es die Jungs für sensible Seelen wie mich mitunter arg mit ihren Wechselbädern und bekommen es hin, dass man sich nach jedem Song irgendwie scheiße fühlt, weil eben sämtliche Harmonien, die vorkamen, gnadenlos plattgemacht wurden. Somit ist diese Platte wohl vornehmlich für Musiker geeignet, die sich staunend fragen dürfen, wie man das wohl alles spielt und komponiert; der geneigte Rezensent jedenfalls vermag sich nicht vorzustellen, dass es Menschen gibt, die solche Musik tatsächlich genießen können, ja, eigentlich findet er diese Vorstellung fast schon erschreckend. Neugierig geworden? Grind-Corer oder Proggie? Ausprobieren!
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