Eigenproduktion
Bewertung: 4/6 -> Find ich gut!
Songs: 9 (+ Hidden-Track)
Spielzeit: 40:59
Beruhigungsmittel braucht man nach dem Hören des Erstlingswerks der Frankfurter Kapelle nicht, obwohl es durchaus ordentlich aufwühlt. Das Album peitscht und kracht und schleudert einem Melodien in einer Endlos-Schleife entgegen. Anhänger des Melodic-Death-Black beispielsweise im Stile von Children Of Bodom und Dark Tranquillity sollten hier unbedingt rein hören – Tranquillizer verzichten allerdings im Vergleich zu den genannten Bands auf Keyboard-Elemente, die bei dem Gitarreneinsatz auch überhaupt nicht notwendig wären.
Man kann nun rätseln, ob Dark Tranquillity die Herren und die Dame von Tranquillizer sogar zum Bandnamen inspiriert haben. Neben den genannten Stilen klingen auf „Des Endes Anfang“ auch traditionelle Heavy-Elemente durch. Als Anspieltipp sei auf das wuchtige „Welk“ verwiesen, das sich scheinbar von Megadeaths „Symphony Of Destruction“ hat beeinflussen lassen. In dem Song ist der Bass herrlich klar raus zuhören und Sänger Johannes keift sich hier die Seele aus dem Leib. Tranquillizer setzen als hübsche Würze zwischendurch eine Posaune ein, was nun auch nicht alle Tage vor kommt. Da fallen einem auf Anhieb nur Sear Bliss ein, die es ähnlich handhaben.
Als Schwachstellen des Albums sind die vielen geläufigen Melodielinien zu nennen, die man einfach schon zu häufig anderweitig gehört hat. Zudem sind Aphorismen wie „Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume“ aus dem Song „Seelenbrecher“ nun alles andere als originell. Hinzu kommt, dass die sporadischen Grindcore-Growl-Einsätze fehl am Platz sind und den Zuhörer allenfalls irritiert die Augenbrauen hoch ziehen lassen. Naja, und dass man sich für einen Hidden-Track entschieden hat, ist …ähm… nennen wir es mal mutig.
Für ein Debüt-Album in Eigenproduktion ist „Des Endes Anfang“ auf jeden Fall eine gelungene Sache und in der Band steckt deutlich Potential drin. Es bleibt doch stark zu hoffen, dass das Album nicht der Anfang vom Ende ist.
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