Isvind – Gud 5/6

Folteisvindr Records

Bewertung: 5/6 → Mächtig!

Songs: 9

Spielzeit: 45:57

Isvind sind längst kein Geheimtipp mehr und etablierten sich spätestens mit dem nach langer Schaffenspause veröffentlichten Album „Intet lever“. Obendrein gehören die Norweger zu den wenigen bestehenden Bands, die bereits in der Black Metal Szene der frühen 90er aktiv waren. Wir haben es hier also mit wahren Urgesteinen zu tun und dementsprechend verwundert es nicht, dass Isvind mit „Gud“ erneut ein hervorragendes Album geschaffen haben.

Die Osloer verstehen es, den Kreislauf ihrer Hörer in eisigen Tiefen pendeln zu lassen, nur um in den nächsten Sekunden den Puls auf stürmische Höhen zu katapultieren. Anders gesagt: die Breaks sind erstklassig und wohlüberlegt platziert und auch die Mischung aus schnellen Passagen und gemächlichen Episoden ergänzt sich bestens. Dass der Bandname (norw. „Eiswind“) Programm ist, kann übergreifend bei dem typisch norwegisch anmutenden Gitarrengeschrammel festgemacht werden.

Aber auch altbekannte Black’n’Roll-Elemente dürfen nicht fehlen, wie sie am besten bei „Dåren“ herauszuhören sind. Sympathische Kleinigkeiten geben dem Album außerdem Charakter, wie beispielsweise das kleine Räuspern bei „Boken“, bevor Goblin beginnt ins Mikro zu krächzen. „Boken“ sei außerdem als Anspieltipp genannt, da hier die skandinavische Eiseskälte mit dem genannten Black’n’Roll-Einfluss besonders zur Geltung kommt.

Dass bei den Skandinaviern das Rad nicht still steht, erkennt man am Einsatz vielfältiger Stilmittel. Feminine Choräle, vereinzelter weiblicher Gesang und ähnlich düstere Passagen sorgen für Abwechslungsreichtum: bei „Gud“ kommt keine Sekunde Langeweile auf. Dass die Drums von Gastmusiker AntiChristian, welcher auch bei Tsjuder die Drumsticks schwingt, eingespielt wurden, tut dem keinen Abbruch.

Das Album endet ebenso schleichend und nebelhaft, wie es begann, sodass man sich nur noch schleierhaft an die organische Besessenheit der mittigen Songs erinnert. Insgesamt zeichnet sich das Werk also durch gelungene Wechsel zwischen melancholischer Stimmung (insbesondere bei „Flommen“) und räudigem Geknüppel aus. Jeder Song sticht auf seine Art und Weise heraus. Das Fazit lautet also augenzwinkernd: „Gud“ gemacht!

https://www.facebook.com/Isvindband

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