Oft hat man ein paar Wochen nach einem Festivalbesuch den Großteil der dort aufgetretenen Bands schon wieder vergessen. THE SPLATTER AND GORE DEPARTMENT gehören zu den wenigen, an die man sich wahrscheinlich dennoch erinnern kann (falls der Alkohol das Gedächtnis nicht vollkommen gelöscht hat). Denn die Jungs aus dem Emsland boten auf dem diesjährigen Dong Open Air eine frische und spaßige Bühnenshow und energiegeladenen Songs mit Ohrwurmmelodien und zackigem Tempo. Und natürlich Fleisch – aber lest selbst…
Erstmal gibt es ein Kompliment für den gelungenen Auftritt auf dem Dong! Hat mir wirklich gut gefallen und ich habe
dann auch ganz brav die CD gekauft. Am Merchandise Stand habe ich gehört, daß Eure Scheibe weggegangen ist wie geschnitten Brot. Habt ihr viele Resonanzen zu dem Gig bekommen? Und später tatsächlich noch gegrillt und Fleisch verteilt?
LORD CRUMB: Besten Dank für die Blumen. Die Resonanz war wirklich sehr gut. Es lohnt sich das Publikum mit gar köstlichem Fleisch zu bestechen;) Wir haben auch noch tatsächlich nach unserem Gig im Backstagebereich die Reste weggerillt. Ich persönlich habe aber nur noch einen kleinen Fetzen abbekommen, weil die anderen Bands und vor allem die Orga vom Dong sehr gierig waren…
Dann stell uns bitte zunächst die Mitglieder von THE SPLATTER AND GORE
DEPARTMENT vor.
LC: Jo, das Department besteht aus insgesamt fünf Leuten: Chicken (Gesang), Lord Crumb (Gitarre, Gesang), King Cum (Gitarre), Mr. Coffin (Bass) und BamBam (Schlagzeug). Ich weiß… die Pseudonyme sind ganz schön beschissen;)
Spielt jemand von euch noch in einer anderen Band?
LC: Alle bis auf unser Basser spielen noch in anderen Bands/Projekten. So sind Chicken, King Cum und meine Wenigkeit in der Band STORM OF WIND (www.myspace.com/stormofwind) aktiv, wobei hier Chicken die Drums verprügelt und ich das trveste aller Instrument bediene: das Keyboard. So wie es der Name schon eindeutig ausdrückt spielen wir eine Mischung aus „Trve Teutonic Trve Metal Ov Eternal Glory“ und „Euro Dance“. Desweiteren spielt unser Drummer BamBam auch noch gleich in zwei anderen Bands. Die eine ist die Heavy-Metal-Band STEELEYES (www.myspace.com/steeleyes), welche schon auf dem Wackenableger „Wacken rocks Seaside“ aufgetreten ist. Die andere ist die noch recht junge Metalcore-Band HOME REARED MEAT (www.myspace.com/homerearedmeat).
Eure Homepage scheint gerade offline zu sein. Deshalb habe ich nur die
Infos von Eurer MySpace Seite gefunden. Aber ich rate jetzt einfach mal,
ihr seid sicher Splatter Film Fans und esst gerne Fleisch, was?!
LC: Wir haben unsere Adresse www.splatterandgore.com auf unsere Myspace-Seite umgeleitet. Früher hatten wir auch mal eine richtige Seite, doch die war nur mit Frontpage zusammengeschustert… Und keine Sau von uns hat `ne Ahnung, wie man so was richtig macht. Also, falls das hier jemand ließt der sich mit sowas auskennt, kann er uns gerne über myspace anschreiben. Aber in der heutigen Zeit gucken sich die Leute doch meistens sowieso nur die Myspace-Seiten der Bands an. Und natürlich lieben wir Splatterfilme billigster Machart; am besten mit einem gar köstlich Stück Fleisch auf’m Teller, welches nur kurz von einer Flamme geküsst wurde…
Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?
LC: Hmmm, eigentlich will ich das nicht verraten. Aber wenn man unseren Namen googelt kommt man schnell hinter das Rätsel.
Wenn man SPLATTER AND GORE DEPARTMENT liest, erwartet man wahrscheinlich
mehr Grind und weniger Melodic Death. Woher stammen eure musikalischen
Einflüsse?
LC: Ich persönlich finde es sehr schön Härte mit Melodie zu verbinden und dabei alle möglichen Subgenres des Metal dabei heranzuziehen. Das spiegelt sich auch in meinem Musikgeschmack wider. So höre ich alles vom perversesten Eiermetal bis hin zum Highspeedgeballer mit unverständlichem Gegrunze. Eigentlich hören alle von uns eigentlich alles.
Was inspiriert euch sonst noch?
LC: Wir klauen eigentlich nur von anderen Bands und versuchen das so gut wie möglich zu vertuschen!
Im Frühjahr 2007 habt ihr eure 3-Song CD im Soundlodge eingespielt. Warum
habt ihr nur drei Songs aufgenommen?
LC: Coca-Kohle. Das Soundlodge hatten wir für ein ganzes Wochenende gemietet. Wir wollten lieber Qualität statt Quantität und wir waren vorher noch nie in einem professionellen Studio. Also konnten wir noch nicht genau einschätzen wie viel Zeit wir für die Songs investieren müssten. Im Endeffekt hätten wir in der Zeit auch noch ein bis zwei Songs mehr aufnehmen können.
Eine Vinyl-Version gibt es nicht, oder?!
LC: Die hätten wir auch gerne;) Da wir alles in Eigenproduktion machen, können wir das Geld dafür leider nicht auslegen, zumal eine Vinyl-Pressung in kleiner Auflage wesentlich teurer als eine CD-Pressung ist.
Bitte ein paar Worte zu jedem der Songs (Geschichte, Lyrics, Stil,
Entstehung oder was auch immer Dir dazu einfällt).
LC: Ja, das is eine gute Frage. Zur Geschichte bzw. zu den Lyrics der Songs müsste Chicken besser was sagen. Der Opener „Eat Meat“ entstand glaub ich schon irgendwann 2005, als ich mit meinem Bruder bei uns im Keller ein bisschen zusammen jammte. Da haben wir mit zweistimmigen Harmonien experimentiert. Aber erst ein Jahr später haben wir mit The SAGD einen kompletten Song daraus gemacht. Den Stil könnte man vielleicht als irgendwas mit Grind oder Death Metal bezeichnen. „I’m Your God“ war unser dritter Song, den wir je geschrieben haben.
Die Ursprungsversion habe ich schon im Winter 2005 komponiert. Er hat sich aber bis zu den Aufnahmen im April 2007 immer wieder weiterentwickelt. Im Grunde
besteht das Lied eigentlich aus nur zwei simplen Riffs und deren Variationen… Dies ist auch der deathmetalligste Song auf „Qagh“. Der dritte und letzte Titel ist das heavymetallische „Hells Pass Hospital“. Das Grundgerüst des Songs hat King Cum irgendwann im
Herbst 2006 geschrieben.
Wer hat das Cover gemacht und wie kam euch die Idee dazu?
LC: Also das Cover als auch das gesamte Layout der CD habe ich entworfen und am Computer bearbeitet. Das Konzept der Platte sollten die gammeligen Kino-Plakate der C-Movie-Horrorfilme der 50er und 60er Jahre sein. Und das Vieh auf dem Cover ist die ultrabrutale Motte namens „Qagh“. Das Wort ist übrigens klingonisch…;)
Wie waren die Reaktionen auf die Scheibe?
LC: Die CD haben wir zu unzähligen Online Magazinen und auch Print Magazinen geschickt. Die Reaktionen auf die Scheibe waren eigentlich durchweg gut bis sehr gut. So hat auch das „Metal Hammer“ ein paar Zeilen über uns abgedruckt.
Arbeitet ihr schon an einer neuen Scheibe? Gibt es konkrete Pläne?
LC: Ich muss zugeben, dass wir enorm faul sind, was das Schreiben von neuen Songs angeht. Aber inzwischen haben wir fast genug Material, um eine komplettes Album aufnehmen zu können. Konkret wollen wir im Juni/Juli 2010 wieder ins Soundlodge. Das is zwar noch ein bisschen hin, aber wir müssen ja auch noch genug Kohle zusammensparen…
Seid ihr auf der Suche nach einem Label?
LC: Ja, klar!! Wir prostituieren uns für alles!!
Seid ihr diesen Sommer noch auf anderen Festivals zu sehen?
LC: Am 05.09.2009 spielen wir noch auf dem „Northern Flame Open Air“. Dies findet in der Nähe von Emden im Nordwesten Niedersachsens statt. Dort spielen unter anderem auch“ Sinister“ und „Lay Down Rotten“. Mehr Infos gibt es unter www.myspace.com/hate_foundation
Noch ein paar Worte an die Eternity Leser?
LC: Nö;)
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