Tankard „King of Beer“ 3/6

Century Media
Bewertung: 3/6
Spielzeit:
Songs: 0

Die Frankfurter bitten zum wiederholten mal zum Tanz und schlagen in der aktuellen Back to the Roots Welle erwartungsgemäß den Weg ihrer alten Tage ein und fabrizieren auf ihrem aktuellen Longplayer deftigen, derben Thrash der schnelleren Sorte. Bisweilen klingt das Album sogar so old school lastig, daß man teilweise auch den Eindruck hat ein Sodom Album zu hören, zumindest was gewisse Passagen und den fetten Gesamtsound angeht. Das Material in erstaunlicher Spielfrische aus meinen Boxen. Da diese Herren nun beweisen daß sie durchaus in der Lage sind coole Scheiben aufzunehmen, die man durchaus ernstnehmen kann und für Hörfreude sorgen (selbiges übrigens auch gilt auch für Sodom) frage ich mich: Was haben sie dann in den zurückliegenden Jahren gemacht? Haben sie uns die ganze Zeit verarscht? Hatten sie keinen Bock ordentliche Musik zu machen, weil sich mit ihrem Fun Scheiß genug Kohle verdienen ließ? Und jetzt plötzlich fällt den Herren ein daß sie es doch noch können? Hmm, merkwürdig, aber ein wenig verschaukelt darf man sich schon fühlen, da ist die gesamte Thrash Szene alter Tage am fürchterlichen abkacken, verkommt zur Karrikatur seiner selbst und belanglost die Metal Welt mit so einigen überflüssigen Scheiben und wie aus heiterem Him-mel entdecken sie plötzlich so ziemlich alle zum selben Zeitpunkt ihre Spielfreude der alten Tage wieder und rotzen fröhlich vor sich hin, als wäre es das einfachste der Welt die schwermetallischen Brüder mal mit einem coolen Thrash Album zu beglücken. Hat man sich jahrelang wissentlich auf den Lorbeeren ausgeruht und plötzlich, wo sich hunderte von Newcomer Bands anschicken dem alten Thrash neues Leben einzuhauchen fühlen sich die alten Herren offenbar bei der Ehre gegriffen und legen los nach dem Motto April April, wir könnens doch noch. Wozu man anscheinend vorher keine Veranlassung gesehen hat. Hmm, wie dem auch sei. Die neue Tankard ist jedenfalls ganz nett geworden, vom großen deutschen Thrash Gestirn der 80er gefielen sie mir jedoch schon immer am wenigsten und daran hat sich auch nix geändert, da ich kein großer Fan von Gerres Vocals bin, die meiner Meinung nach einen eklatanten Mangel von Ausdrucksstärke aufweisen und großen Anteil daran haben, daß die Mucke der Mainhattener zwischen Kult und Belanglosigkeit hin und her pendelt. Tankard Fans der ersten Stunde sollten hier jedoch voll und Ganz auf ihre Kosten kommen. Fehlt nur noch daß jetzt Kreator ein Album aufnehmen mit welchem sie an Extreme Aggression anschließen – ich glaube dann freß ich ‘nen Besen. Ich befürchte jedoch diesen Moment werde ich nie mehr erleben dürfen …
(Review aus Eternity #14)

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