Bewertung: 3/6 → Okay!
Songs: 12
Spielzeit: 64:19
Manche Dinge muss man einfach nicht verstehen. Eine Band meldet sich zu ihrem 20-jährigen Bestehen – nach 16 Jahren Stille – mit einem neuen Album zurück. Doch statt neuer Songs, handelt es sich vielmehr um eine Compilation aus einer früheren Demo und einer EP, aber immerhin auch mit drei bis dato unbekannten Tracks. Na gut, immerhin ein Lebenszeichen von Satanic Wizard aus Frankfurt am Main.
Der Name lässt es vermuten, es gibt Black Metal und ja, so wie die ersten Songs klingen, erinnert das stark an die End-90er. Ein eher „schrammeliger“ Sound erschafft einen immer weiter wachsenden Sog, der einen durch viel Geschrei immer mehr auf die nächste Stufe der Finsternis bringt.
Bei „Darkness Gets Me“ folgen dann sogar ein paar sanftere Töne, in Form von klarem Gesang, der sogar ein bisschen folkig wirkt. Sprachlich haben die Herren auch einiges drauf, so finden sich Texte in gleich vier verschiedenen Sprachen auf dem neuen Album. Wobei „neu“ eben relativ ist. Herausstechend sind die Gitarrensoli. Bei „The Dark Cathedral“ schafft man mit der Saitenarbeit einen enormen Spannungsaufbau, der erst kurz vor Ende des Stücks aufgelöst wird.
Ein Drum, das an Computersounds erinnert (allerdings ist es kein Drumcomputer!) und abrupte Wechsel zwischen Gekreische und ruhigen balladenhaften Tönen – was zu Beginn des Albums noch verstörend klingt, das fügt sich in der Mitte doch zu einem recht soliden Werk und bei „Under Evil’s Banner“ darf der Bass dann auch mal ein bisschen mehr hervortönen. Wohlbemerkt: Der Bass tritt häufiger in den Vordergrund, was durchaus positiv ist, denn bei vielen Bands geht der gerne vollkommen unter.
Was soll man sagen? Es ist ein Auf und Ab mit der Scheibe. Von „muss das sein?“ bis „Wow, das hat was“ ist gefühlt alles dabei. Jedoch kann man sagen, dass der positive Teil überwiegt. Zum Ende fehlt allerdings das gewisse Etwas, denn bei einer Stunde Spielzeit wirkt das Ganze dann leider doch zu langatmig. Hier hätten neuere Tracks vielleicht Abhilfe getan.
Im Vergleich zu den älteren Werken, zeichnen sich diese vor allem durch eine Menge Speed aus. Der Unterschied ist zwar nicht so groß, denn die Band ist ihren Linien treu geblieben, aber sie wirken eben erfrischender. Bleibt abzuwarten, was nun bei Satanic Wizard folgen wird. Hoffentlich nicht wieder eine Pause von 16 Jahren!