Breaking December – Awakening 4/6

Independent

Bewertung: 4/6 -> Find‘ ich gut!

Songs: 8

Spieldauer: 33:30

Bedenkt man die Tatsache, dass sich Breaking December aus Oldenburg  bereits im Dezember 2011 gegründet haben, ist bis zur Fertigstellung des Debütalbums einiges an Zeit vergangen. Aber die Irrungen und Wirrungen, die junge und mittellose Bands gerne mal behindern, sind hinlänglich bekannt, weswegen die Bewertung der zeitlichen Komponente müßig ist. Konzentrieren wir uns also lieber auf die Musik.

Bereits zu Beginn sei angemerkt: diesem Album sollte man mehr als einen Spin gönnen, um es zu beurteilen. Denn es gibt hier zwar durchaus einige Elemente, die für den Hörer des klassischen Melodic Death Metals schon etwas befremdlich wirken, insgesamt aber für ein wenig frischen Wind sorgen, wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat.

Herausstechend und ausschlagend sowohl an das obere als auch an das untere Ende der Skala ist der Gesang, dem bereits zu Beginn des Albums ein erstaunlich hoher Clean-Anteil zugestanden wird. Und während es im einen Moment passt wie die Faust aufs Auge (schlaue Kombinationen mit Growls und Leadgitarre sind ebenfalls vorhanden und schaffen spannende Soundkonstrukte), klingt es mitunter eben auch etwas krumm, schief und einfach nicht kraftvoll genug. Auch wenn ich kein Freund von überkünstelten Produktionen bin: hier hätte man maschinell durchaus noch ein bisschen nachjustieren und für das nächste Mal dann die Stimme mehr trainieren dürfen. Die Growls und Shouts hingegen gehen rundweg in Ordnung.

Instrumental machen Breaking December vieles richtig, denn sie bedienen Ihr Genre punktiert und gekonnt, ohne dabei vor Experimenten in Form von spannenden Breaks und Einschüben aus anderen Genres zurückzuschrecken, welche die Musik bewusst gegen den Strom schwimmen lassen. Das ist sicher nichts für Puristen, aber genau der richtige Weg, sich von der breiten Masse abzuheben. Einen guten Eindruck davon erhält man bereits während der ersten drei Songs, bevor es mit „Hunter’s Dream“ und „That Easy Life“ in klassischere Death-Gefilde geht – freilich auch hier nicht ohne Variablen.

„Awakening“ zeigt gute Ansätze und Entwicklungspotential der Band, weswegen es hier 4 Punkte gibt. Da geht sicher noch mehr! Spannend bleibt indes die Frage, wie sich das Ganze mit nur einem Sänger live anhören mag, falls der vorhandene sich nicht noch ein paar zusätzliche Köpfe wachsen lässt. ;-)

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