Bewertung: 2/6 -> Durchwachsen!
Songs: 6
Spieldauer: 52:17 Minuten
Das Ein-Mann-Athmospheric-Black-Metal-Projekt Ruadh des Schotten Tom Perrett, lediglich an den Drums unterstützt von Philip Morisson, kommt dieser Tage mit dem Debütalbum „Sovereign“ um die Ecke. Die sechs Longtracks versprechen eine Atmosphäre wie Windir, Bathory oder auch Winterfylleth, die als Einflüsse genannt werden. Naturverbundener Pagan Black ist hier also umrissen, Drudkh als weitere Referenz ist sicher auch nicht verkehrt.
Das Problem dieses Albums ist, dass so vieles nach Schema F abläuft und sich ständig wiederholt, ohne dass sonderlich viel Neues dazu kommt. Alles sehr hymnisch gehalten, sehr viel Hall auf Growls und Gitarren, viele eingewobene Melodien, Chöre. Und immer wieder unterbrochen durch Ambient-Naturgeräusch-Samples wie beispielsweise Regen, Wind, peitschende See.
Wirkt das anfangs noch ganz atmosphärisch und durchaus überzeugend, nudelt sich das Ganze allerspätestens ab dem dritten und mit über 11 Minuten längsten Track „Waiting“ ab. Ab diesem Zeitpunkt hat man längst einen klebrig-süßen Geschmack im Mund, Streicher und Pagan-Chor verschlimmern das Ganze noch und man wähnt sich endgültig in einer Art Schunkel-Schlager-Black-Metal-Falle gefangen. Getoppt wird das im Anschluss dann durch das sechsminütige völlig zurecht „A Quiet Place“ betitelte Ambient-Stück, in dem mal wirklich außer Naturgeräusch-Synthies gar nichts passiert.
Eigentlich kann und will man diesem Album überhaupt nicht böse sein, aber diese Berechenbarkeit und das permanente Misslingen des Aufbaus von echter Atmosphäre nervt zusehends mehr, und das Plätschern in der Belanglosigkeit zeigt sich immer deutlicher.
Denn hier ist man dann doch viel zu oft über der Grenze zum Kitsch, es braucht schon sehr viel Toleranz für melodisch-klebrig-süßen Atmo-Black-Metal, um an diesem Album Gefallen zu finden. Wie es rauer, spannender und besser geht, zeigen dann doch immer noch Drudkh und Winterfylleth!