Hoofstomper – Chapter I 5/6

Independent

Bewertung: 5/6 -> Mächtig!

Songs: 4

Spieldauer: 14:24

Was kommt heraus, wenn man Genres wie Black Metal, Surf Music, Rockabilly und Dark Country in einen Topf wirft? Schwer zu sagen – höchstwahrscheinlich ein unausgegorener stilistischer Mischmasch. Im Falle von Hoofstomper entsteht aber eine mehr als gelungene und vier Songs starke EP, die ungewöhnlicher wohl kaum sein könnte.

„Chapter I“ heißt das knappe Werk, welches vollmundig als Progressive Black Metal gelabelt wird. Und progressiv ist das Ergebnis definitiv! Mit melancholischer Gitarrenarbeit und einem treibenden Country-Rhythmus gibt der Opener „Introducing Hoofstomper (Treshold)“ bereits eine Idee davon, wie die unterschiedlichen Einflüsse miteinander harmonieren. Fast nahtlos reiht sich das genreobligatorische monotone Saitengehacke ein, begleitet von leichtem Krächzgesang; unzugänglicher Black Metal trifft auf dezente Einflüsse rhythmusbetontere Stile. Ziemlich avantgardistisch.

Dass die Litauer es aber auch etwas klassischer draufhaben, beweisen sie gleich im Folgetrack „Drak (Metamorphoses)“, der ein ganzes Stück schwärzer klingt als der Rest der Platte. „Mother (Realization and Acceptance)“ bildet hingegen die ganze vielfältige Bandbreite ab und bekommt gegen Ende einen regelrechten Surf-Drive, bevor das „Pink Floyd“-artige Outro „Entr’acte“ die progressiv-musikalische Reise ausklingen lässt.

Hoofstomper verirren sich dabei nie in die exaltierten Gefilde einschlägiger Prog-Bands, deren Spielweisen nicht selten als Masturbationsversuche beschrieben werden, sondern legen Wert auf kompakte Songs. Trotz des bunten Genregebräus verliert die EP nie ihre schwarze Note und macht neugierig auf das erste vollwertige Album von Hoofstomper.

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https://hoofstomper.bandcamp.com/?fbclid=IwAR2T92oAJKPY_n2DXAB5u6M3HJHEvgpT2urk5xVsunQuz-SHhEVL8-pcrIw