Prostitute Disfigurement „Embalmed Madness“ 5/6

Unmatched Brutality (Records)
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 39:56
Songs: 17

Für jene, die Prostitute Disfigurement nicht kennen, sei die Band einmal kurz vorgestellt. Prostitute Disfigurement sind ein niederländisches Schlachtschiff in Punkto brutalen-gutturalen Death Metal. Bei der vorliegenden Scheibe, die auf Unmatched Brutality erschien, handelt es sich um ein Re-Release des Debütalbums „Embalmed Madness“ (von 2001, auf Dismemberment Rec. Erschienen), dass nach der Nachpressung (und der ersten Auflage, limit. auf 500 Stück) wiederholt ausverkauft war. Wie bereits erwähnt gehen Prostitute Disfigurement musikalisch nicht gerade zimperlich zu Werke, insofern bildet das Debüt keine Ausnahme. Besonders Grunzer Niels tiefen, säuischen Vocals sind ein markantes Kennzeichen und Aushängeschild der Band (allein der hier wörtlich zu nehmende Rülpser beim Song „Dissector“ ist kultverdächtig, 0: 31 Sek.). Die Instrumentalfraktion steht dem in Brutalität natürlich in nichts nach. Dennoch schaffen es Prostitute Disfigurement, ohne etwas an Brutalität einzubüßen, den Songs zu einem gewissen Wiedererkennungswert zu verhelfen. Obwohl die Tachonadel meist im oberen Drehzahlbereich ausschlägt (wie z.B. bei dem 50 Sek. Nackenbrecher „Chainsaw Abortion“) gibt es auch Stellen bei denen die Jungs einmal abbremsen und schwere, moshige Parts einbauen (so bei dem etwas homophob wirkendem Titel „Rotting Away Is Better Than Being Gay“, 30 Sek.). Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es jedoch auf Embalmed Madness“ zu verzeichnen, zu diesem Zeitpunkt hatten die Niederländer noch keinen Schlagzeuger verpflichte können und so mussten sie auf einen Drumcomputer zurückgreifen, der jedoch nur gelegentlich “unangenehm“ auffällt. Lyrisch sprechen die als Intros verwendeten Filmsamples, Titel wie beispielsweise „Cadaver Blowjob“ und das Coverartwork (hierzu später mehr) für die Texte. Die Marschroute dürfte wohl klar sein. – Doch nun zur wichtigsten Frage was bietet das Re-Release von „Embalmed Madness“ neues? Zum einen hat man das Coverartwork überarbeitet, das etwas billig anmutende Motiv, eine Frau die in Cowboystiefeln einen Torso „reitet“, der aussieht wie das Dönerfleisch am Spieß, ist einer düsterer wirkender Version gewichen, bei der man nicht so viele Details erkennt (vielleicht waren der kleine Pillemannansatz und die Vagina, die man beim alten Cover nicht übersehen konnte etwas zu „scharf“ und deshalb musste das Layout entschärft werden, hehe). Zum anderen -und weitaus wichtiger als die Äußerlichkeiten – befinden sich neben den 12 regulären Tracks weitere 5 Songs des Demos (Format: CD-R, Spieldauer: 12:00 Min, V.Ö. 2000), welches noch unter dem alten Bandnamen Disfigure veröffentlicht wurde, auf dem Silberling. Allerdings handelt es sich bei den Demo Tracks „Bloodless“, „Feast On Remains“, „On Her Guts I Cum“, „Rotting Away“ und „Dissector“ um die gleichen Stücke, welche bereits auch auf dem Debütalbum „Embalmed Madness“ vertreten sind. Natürlich hört man hie und da Unterschiede vom Demo zum Album (die Gitarren sind leiser, die Programmierung des Drumcomputers war noch nicht so ausgereift, etc.) aber alles in allem sind die Unterschiede im Vergleich zu anderen Bands und ihren Demos verschwindend gering und Disfigure klangen im Verhältnis bereits recht ausgereift. Fazit: In anbetracht dessen, das „Embalmed Madness“ nicht mehr leicht erhältlich ist und der Tatsache, man in ein neues Cover und Bonusmaterial investiert hat, kann man sich den Silberling getrost zulegen, insbesondere wenn man ein Fan ist, dem das Debüt bis dato durch die Lappen ging. Kurzum „Embalmed Madness“ gehört in eine geordnete Death Metal Sammlung. Fans von Bands wie Retch, Brodequin, Torsofuck, etc. können hier eigentlich nicht daneben liegen. Weicheier Finger weg! Bandpage: www.prostitutedisfigurement.com/ Kontakt: stijflijk@hotmail.com
Label Website: www.unmatchedbrutality.com
www.prostitutedisfigurement.com
http://www.unmatchedbrutality.com/playlists/pddialup.m3u

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