Es ist Freitag Abend und nach und nach trudeln immer mehr Besucher im Bandhaus Leipzig ein. 21 Uhr sollte der Konzertabend beginnen, doch erst nach 30 Minuten Verspätung betreten Antyra die Bühne.
Mit einem heroischen Intro wird der Abend eingeleitet und danach beginnen die Epic Metaller ihr Konzert. Gleich von der ersten Minute an gibt es
einige Fans die bangen und das Konzert in vollen Zügen genießen. Kein Wunder! Die Band hat auf der Bühne sichtlich Spaß bei ihrer Show und überzeugt auch musikalisch. Antyra zeichnen sich vor allem durch die Stimmengewalt aus. Von klaren hohen Gesängen bis hin zu Growls wird dem Hörer alles geboten und auch die Gitarrensoli sind ein wahres Klangerlebnis. Zum Abschluss folgen noch Songs wie „Eye Out Of Fire“ und das Publikum dürfte mehr als glücklich sein. Es ist schon fast ein wenig zu bedauern, dass das Konzert nur gute 30 Minuten geht, denn Antyra sind mehr als nur ein guter Opener gewesen.
Dem stehen Wolfstavar in nichts nach. Mit einem kleinen Harfenspiel wird das Konzert eingeleitet und dann folgt ein wundervolles Pagan-Metal-Konzert. Ob nun durch eine Ballade wie „Hugin und Munin“ oder durch schnellere Songs wie „Sonnenwende“ – Die Band braucht nicht lange um ihre Fans zu begeistern. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung vor und auf der Bühne. Außerdem wird mit einigen lustigen Ansagen wie „Thor als Gewinner von X-Factor“ für Spaß gesorgt. Dennoch sollte man das musikalische Können von Wolfstavar ernst nehmen. Schließlich schaffen es nur wenige Bands den Inhalt ihrer Texte musikalisch so vielfältig darzustellen. Das beste Beispiel dafür ist der Song „Kobold“, bei dem man nur darauf gewartet hat, dass passend zum Rhythmus kleine Trolle auf der Bühne erscheinen. Nach 45 Minuten ist die Show dann leider wieder vorbei, doch die nächste Band wartet schon.
Adorned Brood spielen, obwohl sie Headliner sind, spontan als Drittes. Grund: Es ist bereits kurz vor Mitternacht, als die Band die 
Bühne betritt und noch später wollte man nicht spielen. Dieses schwere Los haben dafür Nebelsarg gezogen. Doch zurück zu Adorned Brood. Als erstes wird „Hammerfeste“ gespielt, dann folgt „ Am Grunde des Meeres“ und spätestens bei „7 Tage lang“ ist eine große Masse völlig aus dem Häuschen. Es wird laut mit gesungen, applaudiert, gebangt und geschunkelt. Die Feierlaune geht auch auf Adorned Brood über und zum Running-Gag des Konzerts wird der Applaus an Tamara vom Merch Stand, welche den ganzen Abend fleißig verkauft hat. Klassiker wie „Kaperfahrt“ oder „ Under Yggdrasil“ fehlen nicht und als Zugabe gibt es natürlich noch „ Drunken Sailor“. Man könnte meinen, dass dieses Konzert theoretisch der perfekte Abschluss des Abends gewesen wäre.
Aber wie bereits erwähnt, Nebelsarg warten noch ungeduldig auf ihren Auftritt. Es ist 1 Uhr, als Nebelsarg mit dem Soundcheck beginnen und da dieser über 30 Minuten dauert verwundert es nicht, dass nur noch gut zwei Dutzend Gäste vor der Bühne stehen. Doch getreu dem Motto „The Show must go on“ geben Nebelsarg ihr Bestes. Und bei den verbliebenen Fans kommen Songs wie „Nebelgeist“ sehr gut an. Selbst über kleine musikalische Patzer kann man da hin weg sehen, denn was vielleicht bei der Musik noch fehlt, wird durch Charisma ersetzt. Außer dem ist nach drei Pagan-Metal bzw. Epic-Metal-Konzerten ein wenig Black-/Death-Metal eine willkommene Abwechslung. So haben auch Nebelsarg ein gutes Konzert gegeben und waren ein schöner Abschluss für den Abend.
Überhaupt gibt es bei einem Eintrittspreis von 9 Euro für vier Bands wenig zu meckern. Wenn etwas gestört hat, dann die Verzögerung des Konzertbeginns und damit verbunden die Dauer bis 2.30 Uhr. Doch dafür waren die Konzerte sehr gut und das ist die Hauptsache.
Bilder: Antyra , Wolfstavar , Adorned Brood , Nebelsarg
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