Oversoul „Seven Days in November…“ 4/6

Gutter Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 0

Oversoul ist die neue Scheibe des ehemaligen Revelation-Gitarristen/Sängers Dennis Cornelius und eines Trommlers namens Patric Barret. Gepost wird auf dem Backcover in Saint Vitus-T-Shirts im Eingang einer gotischen Kathedrale, und produziert wurde das Teil vom Solitude Aeturnus-Klampfer John Perez. Mehr Worte sind vermutlich völlig unnötig, denn diese Infos dürften ausreichen, um all diejenigen, die klassischen Doom lieben, sofort in den nächsten Plattenladen zu treiben. Schleppende Riffs, schwermütige Melodien, ein sehr ausdrucksstarker (Sprech-)Gesang und interessante Lyrics sind hier die Trademarks. Das erste Lied, ‘Games’, sehr abwechslungsreich geraten, besticht durch einen für eine Doomband ungewöhnlich lebensbejahenden Text, der musikalisch hervorragend transportiert wird, während der letzte Song, die 18minütige ‘Sphere of Unhappiness’, die perfekte Anleitung zum Selbstmord für alle Jungs mit Vaterkomplexen darstellt. Und auch das in einer ans Perfekte grenzenden musikalischen Umsetzung. Hier prasseln Gefühle wie Trauer, Wut und Haß in immer neuer Facettierungen auf einen ein, die nur selten von so etwas wie Hoffnung unterbrochen werden. Novemberdepressionen sind eben schon eine verdammt harte Sache. Gerade in Hinblick auf jüngste Ereignisse stellt sich aber auch wieder die Frage, inwieweit hier die Grenzen zwischen künstlerisch transportierter Traurigkeit und dem Treiben hach so beeinflußbarer Jugendlicher in den Selbstmord nicht doch fließend sind… Anyway, das Scheibchen ist supergenial und gehört ins Regal einer/s jeden MetallerIn. Legt sie in den Player, laßt Euch von einer Woge der ‘unhappiness’ hinforttragen und wacht geläutert auf. Bleibt nur noch zu klären, warum ich das Teil mit einer vier bewerte. Nun, die Stücke im Mittelteil (also 4 von 6) sind meiner Meinung nach nicht so gelungen, da ihnen die richtig tollen Melodien schlichtweg fehlen. Außerdem wird in den Lyrics eher gejammert, als daß sie tatsächlich traurig sind. Und vier durchschnittliche Songs werden durch zwei Genialitäten nicht ganz aufgewogen…

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