Outre – Ghost Chants 4/6

496169Third Eye Temple

Bewertung: 4/6 → Find ich gut!

Songs: 7

Spielzeit: 36:41

Polen hat sich zuletzt einen beachtlichen Namen in Sachen Black Metal gemacht. Auch das Vierergespann von Outre reiht sich ein in den guten Ruf des polnischen Black Metals, aber es gilt herauszufinden, ob sie diesem positiven Vorurteil mit ihrem ersten Full-Length-Album auch gerecht werden können.

Die tranceartige Grundstimmung von „Ghost Chants“ kann zunächst vorbehaltlos überzeugen. Wesentlich daran ist auch die Kraft und Energie, die Outre trotz aller atmosphärischen Elemente noch vorzubringen wissen. Was uns hier dargeboten wird, ist reich an Finsternis und Schwermut, kann aber auch mit aggressiven Parts aufwarten.

Der Gesang pendelt sich außerdem irgendwo zwischen barsch und geisterhaft sowie fauchend und flüsternd ein, wird zuweilen aber auch unterbrochen von Sprechgesang. Hier können wir also einen gelungenen Bogen zum Albumtitel schlagen. Insgesamt ist das Geschmetter zwar dem Black Metal zuzuordnen, bedient sich zuweilen aber auch am klassischen Stil des Death Metals, was wiederum deutlich heraussticht.

Die von den Drums ausgehende Druckwelle beißt sich des öfteren mit der schleppenden Melodieführung, erzeugt damit aber eine beeindruckende Dissonanz und Zwiespältigkeit, wie sie durchaus auch bei den Landsmännern von Mgla zu vernehmen ist. Ansonsten weisen Outre aber einen überwiegend eigenen Sound auf.

Der Höhepunkt des Albums ist zweifelsohne mittig bei „Chant 4 – Lament“ zu verorten. Hier wird alles, was zuvor als positiv angeführt wurde, in geballter Form präsentiert: die hypnotische Zerrissenheit trifft auf konzentrierte Wucht.

Achtet man nicht engagiert auf das Album, poltert es leider etwas nebensächlich an einem vorüber. So eignet es sich zwar ganz hervorragend als Hintergrundmusik, wird aber dem zuvor angebrachten Lob kaum gerecht. Das gewisse Etwas fehlt ganz eindeutig, da Outre zwar ein paar überragende Elemente vorzuweisen haben, sich aber zu sehr auf deren Durchschlagskraft verlassen. Zu Beginn kann das Werk noch gewaltig fesseln, lässt aber schnell nach, da die Eingängigkeit fehlt, die aufhorchen lässt. Aber wir wollen nicht so hart mit Outre ins Gericht gehen: Ghost Chants kann sehr viel. Insbesondere der Gesang sorgt vereinzelt für Gänsehaut und ist auch im Hinblick auf die großartigen Lyrics anzuerkennen. Hier mal näher reinzuhören wird sicherlich niemand bereuen.

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