Obsidian Butterfly “Same”

MDD
Bewertung: ohne
Spielzeit: 41:00
Song: 11

Doch, doch – das Label stimmt: MDD. Nur die Musik ist so… ungewohnt. Keine kreischenden Gitarren, kein Trommel-Sperrfeuer, kein aggressiven Schreie, nicht mal ansatzweise sind Riffs auf diesem Album zu hören und ein ‚Metal‘ in der Stilbeschreibung wäre auch deplatziert. Kommt der Lachsack etwa in die Jahre und entdeckt seine weiche Seite? Oder zieht etwas jemand anderes im Hintergrund die Fäden, so dass jetzt Schluss mit harten Veröffentlichungen via MDD ist? Vielleicht wird mit Obsidian Butterfly aber auch nur die Grenze des MDD-Selbstverständnisses auf der einen Seite verschoben, die auf der anderen Seite von Kapellen wie Necrotic Flesh oder Devilish Distance  dargestellt wird.   

Obsidian Butterfly scheint eine One-Man-Show zu sein. Zumindest ist das meine Interpretation der (bewusst?) sparsamen Informationen. Lefthander allein der Mann für die verschiedensten Instrumente? Dies umfasst überwiegend dezent und ruhig gezupfte Gitarren, deren Atmosphäre folkige Lagerfeuerromantik (“Dancing on the edge” oder “Without hope”) bis hin zu progressiven Stückchen reicht, unauffällig platzierendes Schlagzeug, perlendes (“Same old song” mit starkem, emotionalem Gesang) oder depri-düsteres Piano (“Animating the shadows”) und Streicher-Samples.   In “Aztec night fever” sieht man förmlich den Medizinmann mit Trommel rhythmisch um das Feuer tanzen. Diverse Soundcollagen und Geräuscheinspielungen runden das Bild ab, das im ganzen zwar noch nicht komplett stimmig ist – mehr Gesangsvolumen und -abwechslung hin und wieder, sowie  durchgehend das Gefühl, dass “Obsidian butterfly” nicht nur vor sich hin plätschert wäre schön – aber einen guten Einblick in den gefühlvollen Kosmos des Herrn Lefthander ermöglicht.

www.mdd-shop.de

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